Von Zürich nach Kamtschatka
Schweizer im Russischen Reich
Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, Band 75
Broschur
2008. 232 Seiten, 100 Abbildungen s/w.
ISBN 978-3-0340-0891-4
CHF 58.00 / EUR 35.20 
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Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs und der Erweiterung der Europäischen Gemeinschaft beginnt Europa sich wieder als Kontinent zu verstehen, der eine gemeinsame Vergangenheit mit zahlreichen Berührungspunkten besitzt. Die Schweiz ist Teil dieser europäischen Ost-West-Geschichte, die von Krieg und Frieden, von Handel und Wirtschaft, nicht zuletzt von persönlichen Kontakten geprägt war und ist.

Eine zentrale Rolle spielt in diesem Austausch das grosse Russ­land. Oft geht vergessen, dass sich unter den vielen Westeuropäern, die ab dem 18. Jahrhundert nach Russland zogen, nicht wenige Schweizer befanden. Russland bot gerade qualifizierten Einwanderern lange ausgezeichnete Bedingungen, trugen diese Migranten doch massgeblich zur Modernisierung des rückständigen Zarenreichs bei. Als Ingenieure, Färber, Lehrer oder Käser ausgezogen, stiegen einige zu Fabrikanten und leitenden Angestellten, ja sogar zu Erziehern der Zarenkinder auf – Russland erscheint durchaus als Land der unbegrenzten Möglichkeiten.
Unter den Russlandschweizern befanden sich auch Zürcherinnen und Zürcher. Statistisch gesehen eine kleine, wenig homogene Gruppe, waren sie in allen Bereichen anzutreffen und hinterliessen als Wissenschaftler wie als Künstler, als Kaufleute wie als Pädagogen, als Industrielle wie als Musterlandwirte ihre Spuren. Auf der Suche nach solchen Spuren lädt das reich illustrierte Buch ein zu einer Entdeckungsreise in eine Welt, die 1917 ein abruptes Ende fand.

Eva Maeder, 1969 geboren, hat an den Universitäten Zürich und Berlin Geschichte und Russistik studiert. Seit 1997 Lehrbeauftragte für Geschichte und Russisch an der Neuen Kantonsschule Aarau und Mitarbeiterin an einem Nationalfondsprojekt zur Erforschung der politischen Sprache der Sowjetunion. Ihre Forschungen konzentrieren sich auf die ländliche Gesellschaft Russlands unter besonderer Berücksichtigung der mündlichen Überlieferung.


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ist freischaffender Historiker und lebt in Winterthur. Neben seiner Tätigkeit in Museen und als Reiseleiter forscht und publiziert er zur Landesgeschichte der Ostschweiz mit besonderem Schwerpunkt auf der Adels- und Kirchengeschichte. Er ist Vizepräsident der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich.


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Artikel
  • Von der Hoffnung zur Erinnerung. Zürcher Auswanderungsgeschichten
  • Zürcher in Russland. Ein Überblick
  • Kolonie Zürichtal auf der Krim. 1805 von Zürcher Auswanderern gegründet
  • «Friedlicher und ruhiger als in der Schweiz». Die Zürcher Theologen Johannes und Eduard von Muralt in St. Petersburg
  • 39 Jahre am Hof zweier Zaren. Florian Gille in St. Petersburg und in der Eremitage (1825–1864)
  • Hofrat Johann Kaspar Horner. Weltbürger in der Kleinstadt
  • Johann Kaspar Horner als Astronom auf Krusensterns Weltumsegelung
  • «... und allerley Hauss-Geräthe von fremden Völckerschaften». Ethnographica aus Sibirien in europäischen Museen
  • Von Minister Markov zur Muse Aleksandr Puškins. Russische Spuren des Zürcher Künstlers Hans Jakob Oeri (1782–1868)
  • Vom «sauren Norden» und den süssen Früchten des Südens. Der Schweizer Künstler Jakob Christoph Miville in Russland
  • «Alles ist anders». Die Wandlungen einer Grenzerfahrung in den Berichten über die Russlandreise des Winterthurer Kaufmanns und Kupferstechers Johann Ulrich Schellenberg
  • Von der Wolga nach Winterthur. Luise Helene Achtnich-Glitsch
  • Gutsverwalter in der Ukraine – Elektrizitätspionier in St. Petersburg. Die Familien von Schulthess und Arnd im Zarenreich
  • Jacques Alexis Lambert. Lenins Französischlehrer aus Neuenburg
  • Ein Leben für die Fabrik. Erinnerungen von Ernst Thalmann

Pressestimmen
«Trotz seines regionalen Bezugs ist der Sammelband auch einem breiteren Publikum zu empfehlen, vor allem denen, die sich für das Thema Ausländer in Russland im ‹langen› 19. Jahrhundert interessieren. Dmytro Myeshkov, Jahrbücher für Geschichte Osteuropas

«Ein schöner und hochinformativer Band.» Gerd Stricker, G2W

Am Berchtoldstag eines jeden Jahres stellt die Antiquarische Gesellschaft in Zürich ihr Neujahrsblatt vor. Der Band behandelt jeweils ein Thema der Zürcher oder Schweizer Geschichte. Dabei wird häufig jungen Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftlern die Möglichkeit gegeben, mit ihren Forschungsergebnissen an eine breitere Öffentlichkeit zu treten.