Am 15. Februar 1524 beschlossen die Winterthurer Geistlichen, künftig den städtischen Rat als Obrigkeit zu betrachten. Nicht mehr der Bischof von Konstanz, sondern der Winterthurer Rat sollte das Kirchenwesen regeln. Aber welche Rolle spielte Zürich, und wie viel Spielraum hatte Winterthur im Reformationsgeschehen?
Das Neujahrsblatt der Antiquarischen Gesellschaft greift ein Thema auf, das bisher am Rande der Zürcher Reformationsgeschichte lag. Die grundlegenden Entscheidungen zur kirchlichen Erneuerung fielen an der Limmat, nicht an der Eulach – und doch weist Winterthur eine durchaus bemerkenswerte Reformationsgeschichte auf.
Was sich genau zwischen 1500 und 1550 in Winterthur veränderte und wie einschneidend die Zäsur der 1520er-Jahre war, ist Thema des Buches, das mit zahlreichen Dokumenten und Abbildungen einen anschaulichen, quellennahen Einblick in die epochalen Vorgänge vor 500 Jahren bietet.
Unter Mitarbeit von Rudolf Gamper
und mit Beiträgen von Hansjörg Brunner, Thomas Gehring und Brigitte Meile
ist freischaffender Historiker und lebt in Winterthur. Neben seiner Tätigkeit in Museen und als Reiseleiter forscht und publiziert er zur Landesgeschichte der Ostschweiz mit besonderem Schwerpunkt auf der Adels- und Kirchengeschichte. Er ist Vizepräsident der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich.
Ein Renaissance-Abt im Zeitalter der Reformation
Vierzig russisch-schweizerische Lebensgeschichten aus vier Jahrhunderten
Hundert Jahre Winterthurer Eingemeindung
Mit Beiträgen von Andres Betschart, Miguel Garcia, Werner Huber, Beat Märki, Nadia Pettannice, Regina Speiser und Reto Westermann
Von der Vorstadtgasse zur Einkaufsstrasse
Winterthurer Wohnbaupolitik und die Wohnkolonie Hardau
Redaktion: Pearl Pedergnana
800 Jahre Seegräben
Zürcher Reformationsgeschichten
Schatten der Reformation
500 Jahre Kirche Turbenthal
Eine Adelsgeschichte mit Brüchen
Zürich während des Ersten Weltkriegs
Am Berchtoldstag eines jeden Jahres stellt die Antiquarische Gesellschaft in Zürich ihr Neujahrsblatt vor. Der Band behandelt jeweils ein Thema der Zürcher oder Schweizer Geschichte. Dabei wird häufig jungen Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftlern die Möglichkeit gegeben, mit ihren Forschungsergebnissen an eine breitere Öffentlichkeit zu treten.
«Am 15. Februar 1524 unterstellten sich Winterthurs Geistliche dem städtischen Rat und brachen mit dem Bischof von Konstanz und dem Papst in Rom. Dies war der Beginn der Reformation in der Stadt Winterthur. Wie entwickelte sich das Verhältnis Winterthurs zu Zürich, dem Zentrum von Zwinglis Reformation in der Schweiz? Ein interessantes, bisher wenig bekanntes Kapitel Schweizer Geschichte.»
«So hat zum Abschluss des Zwinglijahrs die Antiquarische Gesellschaft ein Kapitel der Reformationsgeschichte aufgearbeitet, das bisher noch erstaunlich wenig beachtet worden ist: Peter Niederhäuser beschäftigte sich mit der Reformation in Winterthur. Er zeigte auf, dass diese keineswegs nur als Anhängsel der Zürcher Reformation zu verstehen ist.»