Häusliche Gewalt – De la violence domestique
Traverse. Zeitschrift für Geschichte – Revue d’histoire (ISSN 1420-4355), Band 2005/2
Broschur
2005. 224 Seiten
ISBN 978-3-905315-35-6
CHF 28.00 / EUR 18.80 
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  • Einblick
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«Gewalt» hat Konjunktur - nicht nur in der Tagespresse, sondern auch in der historischen Forschung. Seit etwa zehn Jahren hat sich hier im Zuge der «kulturwissenschaftlichen Wende» eine Neuausrichtung ergeben insofern, als Gewaltformen und -handlungen nicht mehr eindeutig zugeordnet werden können zu «Tätern» und «Opfern», oder dezidiert getrennt betrachtet werden als «strukturelle» versus «aktuelle» Gewalt, als (soziales) Randphänomen beziehungsweise zentrale Bedingung von Herrschaft. Vielmehr stehen nun neue Einschätzungen von Gewaltausübung im Raum, die von Gewalt als einer alltäglichen menschlichen Verhaltensform vor allem vormoderner Gesellschaften ausgehen, als allgemein übliches und «primitives Modell des direkten persönlichen Interessenaustauschs», ja, sogar als «Ausdruck überschwenglicher Lebenslust». Diese Neubetrachtung und -bewertung von Gewalt führte hin zu einer radikalen Kontextualisierung von Gewalthandlungen als symbolischer Interaktion, deren Sinn nicht zuletzt in der Herstellung von Geschlechterordnungen und -differenzen liegt. Gerade in diesem Zusammenhang zeigen sich erhebliche Unterschiede in der Beurteilung von Gewalthandlungen hinsichtlich der beteiligten Personen; Angehörigen verschiedener sozialer Gruppen, Geschlechter und/oder Generationen wird Gewalthandeln in sehr unterschiedlichem Mass «gestattet» beziehungsweise untersagt - und diese Regeln variieren zudem je nach zeitlichem und räumlichem Kontext.


Brigitte Studer, Historikerin, Professorin für Schweizer und Neueste Allgemeine Geschichte an der Universität Bern.
Forschungsschwerpunkte: Sozialgeschichte, Geschlechtergeschichte, Politische Geschichte, Kulturgeschichte


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Artikel
  • Häusliche Gewalt – De la violence domestique
  • Die Sprache der Gewalt: Körpersymbolik in ehelichen Auseinandersetzungen der Frühen Neuzeit
  • «Absolument contraire aux égards d’heus au sexe féminin»? Maltraitance conjugale et pratique consistoriale lausannoise à l’époque des Lumières
  • Scheidung und Gewalt in der Ehe nach Luzerner Prozessen der 1940er Jahre
  • Violences dites «domestiques»: des frontières spatiales aux frontières identitaires
  • Häusliche Gewalt gegen Kinder im Kanton Uri in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
  • La «mère dénaturée» ou la folie de Jeanne Lombardi, égorgeuse nocturne de ses quatre enfants en mai 1885
  • «Les violences envers les femmes, un problème politique»
  • «Pour une mixité fondée sur le respect» (Fadela Amara)

Die zweisprachige Zeitschrift versteht sich als Forum der Geschichtsforschenden in der Schweiz mit einem Horizont, der über Landes- und Fachgrenzen hinausreicht. «Traverse» ist sowohl eine historische Fachzeitschrift als auch ein Organ, das einem interessierten Publikum Einblick in aktuelle historische Forschung gibt und deren Beitrag zu gesellschaftlich relevanten Fragen diskutiert. Zudem versteht sich die Zeitschrift als Publikationsorgan für jüngere Forschende.

Cette revue bilingue se définit comme un forum pour les historiennes et historiens suisses et s’efforce de dépasser les frontières nationales et entre les disciplines. «Traverse» est non seulement une revue d’histoire mais aussi un organe qui offre à tout public intéressé une entrée dans la recherche historique récente et apporte sa contribution à des débats de société. La revue favorise en particulier la publication de jeunes chercheuses et chercheurs.

Ab Nummer 1/2019 kann die traverse auch digital im Abonnement oder als Einzelheft bezogen werden.

Abonnement gedruckt plus digital:
CHF 75 / EUR 60, für Studierende (gegen Nachweis) CHF 54 / EUR 50. Neu erhalten Sie zusätzlich zur gedruckten Publikation auch die PDF-Version des Hefts. Dazu benötigt der Verlag eine entsprechende Information und Ihre E-Mail-Adresse.

Abonnement digital:
Die Zeitschrift kann auch nur digital bezogen werden. Das digitale Abonnement kostet CHF 50 / EUR 45, für Studierende (gegen Nachweis) CHF 25 / EUR 20.

Einzelheft: Die Einzelnummer kostet gedruckt CHF 28 / EUR 24 und digital CHF 20 / EUR 20.

Nous avons le plaisir de vous annoncer que traverse est désormais disponible sous forme digitale à partir du premier numéro de l’année 2019, et cela aussi bien pour l’achat d’un numéro unique que sous forme d’abonnement.

Abonnement papier et digital:
Le prix d’un abonnement à la revue papier demeure inchangé, à hauteur de CHF 75 / EUR 60 (réduction à CHF 54 / EUR 50 pour les étudiantes et les étudiants sur présentation d’une attestation). A partir de 2019, cet abonnement inclut également les numéros en version PDF.

Abonnement digital:
traverse est également disponible grâce à un abonnement exclusivement digital au prix de CHF 50 / EUR 45 (réduction à CHF 25 / EUR 20 pour les étudiantes et les étudiants sur présentation d’une attestation).

Numéros uniques:
Les numéros uniques papier peuvent être commandés au prix de CHF 28 / EUR 24 (réduction à CHF 20 / EUR 20 en version électronique).