Die Schweiz verkaufen

Wechselverhältnisse zwischen Tourismus, Literatur und Künsten seit 1800

Schweizer Texte, Neue Folge, Band 32
Gebunden
2010. 320 Seiten, 65 Abbildungen s/w.
ISBN 978-3-0340-1010-8
CHF 58.00 / EUR 38.00 
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Die Reise in die Schweiz, eine mit der veränderten Naturempfindung im 18. Jahrhundert aufkommende Attraktion, wurde mit dem Ausbau der Verkehrsmittel und -wege seit dem 19. Jahrhundert zum touristischen Massenphänomen. In welcher Weise wurden die einheimischen Künstler vom Zustrom der Fremden beeinflusst? Übernahmen sie deren Sichtweise, setzten sie kritische Akzente oder verhielten sie sich gleichgültig? Sahen sie sich als Promotoren des Tourismus oder warnten sie vor seinen schädlichen Einflüssen? Wie veränderte der Fremdenverkehr die Produktions- und Rezeptionsweise der Künste?
Einige der im vorliegenden Band versammelten Beiträge sind Überblicksdarstellungen, andere gehen diesen Fragen anhand ausgewählter Beispiele aus Literatur, bildender Kunst und Musik nach. Analysiert werden Werke und Texte unterschiedlicher ästhetischer Höhenlage, in denen die Auseinandersetzung mit dem modernen Tourismus und dem von ihm bewirkten Kulturwandel eine zentrale Stelle einnimmt. So wird beispielsweise plausibel gemacht, dass die nach 1800 neu geschaffene Schweizer Folklore – von Hirten und Sennen, die sich in Wettkämpfen messen, über malerisch posierende Alphornbläser bis hin zu Volkslieder vortragenden Chören – nicht nur das Ergebnis der Besinnung auf das Eigene, sondern von Anfang an auch Aushängeschild für die fremden Gäste war.


geboren 1954, Literaturwissenschaftler mit den Schwerpunkten Schweizer Literatur, Intermedialität und Editionen. 1998–2018 Maître d’enseignement et de recherche an der Universität Genf.


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(1945–2018)
Rémy Charbon war bis 2010 Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Genf. Seine wichtigsten Arbeitsgebiete waren: Schweizer Literatur seit dem 16. Jahrhundert, Literatur der DDR und die Wechselbeziehungen zwischen Literatur und Geschichte.


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Dr. phil., Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Schweizerischen Literaturarchiv. Diverse Vorträge und Publikationen zur Schweizer Literatur, unter anderem zu Erika Burkart, Heinrich Federer, Hugo Loetscher, Gerhard Meier, Otto F. Walter.


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Artikel
  • Tourismuswerbung und Tourismuskritik in Literatur und Kunst aus der Schweiz. Eine Skizze
  • «Reise durch die Schweiz». Ein Spiel und seine Geschichte
  • Johann Gottfried Ebels Beitrag zur literarischen und touristischen Erschliessung der Schweiz
  • «Autochthonen und Touristen». Reflexe der touristischen Expansion 1800–1914 in der zeitgenössischen Deutschschweizer Literatur
  • Berichterstatter, Aussenseiter und Gegenfigur des Tourismus. Josef Viktor Widmann, 1842–1911
  • «Berge und Menschen» neu gelesen. Heinrich Federers sanftes Tourismuskonzept
  • «Die Einbetonierung der Bergnatur» versus «das große Ur». Die Kritik der Technokratisierung im Werk Meinrad Inglins
  • Das Matterhorn – (trivial)literarisch
  • Prüfung und Erlösung. Der Berg als «medicina mentis»
  • Annemarie Schwarzenbachs «Was nicht im Baedeker steht»
  • Verfolgung und Paranoia im Touristenland. Ulrich Bechers Roman «Murmeljagd»
  • Tourismus und Touristen in der bündnerromanischen Literatur
  • Zwischen romanischer Dichtung und Tourismuswerbung. Der Kulturvermittler Andri Peer
  • «The singing was exquisite». Musik und Tourismus in der Schweiz im frühen 19. Jahrhundert
  • Von der Schynigen Platte. Ein Beitrag Ferdinand Hodlers zum (touristischen) Bild der Schweiz

Pressestimmen

«‹Die Schweiz verkaufen› ist vielseitig und bunt. Nicht nur die Bilder. Auch die Palette der Themen.»
Hans Steiger, P.S.