dialÄktik
Deutschschweizer Literatur zwischen Mundart und Hochsprache
Gebunden
2014. 244 Seiten, 10 Farbabbildungen
ISBN 978-3-0340-1193-8
CHF 48.00 / EUR 43.00 
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Die in den letzten Jahren wieder aufgeflammte Debatte über die Stellung des Dialekts gegenüber dem Hochdeutschen zeigt einmal mehr, dass die Umgangssprache in der deutschen Schweiz eine hochpolitische Angelegenheit von nationaler Bedeutung ist. 
Auch Schriftstellerinnen und Schriftsteller beteiligen sich seit je rege an dieser öffentlichen Diskussion, ohne dabei eine einhellige Meinung zu vertreten.
Deutschschweizer Literatur entstehe im «Spannungsfeld» zwischen Umgangs- und Hochsprache, so fassen literaturwissenschaftliche Forschungsarbeiten häufig die besondere sprachliche Ausgangslage zwischen vermeintlich natürlicher Mundart und übergeordnetem Regelsystem der Schrift zusammen. Der Tagungsband geht von der These aus, dass die Deutschschweizer Literatursprache nicht alleine sprachgeographisch als nationale Varietät zu verstehen ist, sondern oft im Doppelsinne als eine «Kunstsprache», die den heimeligen, bisweilen auch unheimlichen Dialekt gezielt für das subtile, kritische und selbstkritische Spiel mit den Möglichkeiten der produktiven Verunsicherung einsetzt. Dem (mitunter auch verborgenen) Dialekt als wiederkehrendem, fortwährend produktivem und verstörendem Element geht der Band anhand von neuen und frischen Lektüren literarischer Texte nach. Erforscht werden in Einzelstudien ästhetische Formen und Funktionen von dialektalen wie dialektischen Elementen in der Schweizer Literatur von Jeremias Gotthelf bis Arno Camenisch. Mit Originalbeiträgen von Pedro Lenz und Martin Frank.

Simon Aeberhard, geb. 1980, Dr. phil., wissenschaftlicher Assistent für Neuere deutsche Literatur an der Universität Basel. Forschungsschwerpunkte: Literatur und Theatralität, (sprachanalytische) Performativität, Schrift und Schriftlichkeit, Literaturtheorie.


Aufsätze im Chronos Verlag


geb. 1972, Dr. phil., Oberassistentin an der Professur für Literatur- und Kulturwissenschaft der ETH Zürich. Forschungsschwerpunkte: alphabetische Literatur, Avantgarden, deutsch-jüdische Kulturgeschichte und Literaturdiskurse, Literaturen der Schweiz.


Bücher im Chronos Verlag


Aufsätze im Chronos Verlag


Caspar Battegay, geb. 1978, Dr. phil., wissenschaftlicher Assistent am Zentrum für Jüdische Studien der Universität Basel. Forschungsschwerpunkte: deutsch-jüdische Literatur- und Geistesgeschichte, Literaturtheorie, Geschichte und Theorie der Popkultur.


Aufsätze im Chronos Verlag

Artikel
  • Zum Spannungsverhältnis zwischen Mundart(en) und Hochsprache(n) in der Deutschschweizer Literatur. Einleitung
  • Doktern. Mundart, Medien und Medizin in Gotthelfs Anne Bäbi Jowäger (1843/44)
  • Der unsichtbare Dialekt in Johanna Spyris Heidi-Romanen
  • Ein Autor – zwei Werke. Das Nebeneinander von «Hauptsprache» und Mundart bei C. A. Loosli
  • «Sakra, nochamal: Wie geht Doch Die Zeit dahihn.» Dialekt(e) bei Adolf Wölfli
  • ‹In fremde Häute schlüfen›. Dialekt und Dialektik von Ein- und Ausschluss in Emmy Hennings’ und Friedrich Glausers Kriminal- und Gefängnisliteratur
  • Provinzialwörter als Stilmittel bei Robert Walser
  • In Schizogorsk. Die zwiespältige Landschaft der Deutschschweizer Literatur
  • Die Künstliche Muttersprache. Hermann Burgers ‹dialÄktische› Etymogeleien
  • Literatur zwischen Mundart und Hochsprache. Gedanken zur Verwendung der Umgangssprache in meinem literarischen Schreiben
  • «Unreinheit der Sprache». Bemerkungen zu Pedro Lenz’ Poetik
  • MLÄDER MAASI FATER
  • Zur Kenntlichkeit verfremden. Die Berndeutschtexte von Martin Frank
  • «coffertori». Arno Camenisch und die Kunst des Dialektzitats
  • «Aber ich bin ein Schweizer, die deutsche Sprache ist mir fremd». Perspektivierungen der helvetischen ‹dialÄktik›