Die Jugoslawienkriege in Geschichtskultur und Geschichtsvermittlung
Broschur
2020. 232 Seiten, 5 Abbildungen s/w., 4 Tabellen
ISBN 978-3-0340-1582-0
CHF 38.00 / EUR 38.00 
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In der Schweiz leben zahlreiche Menschen mit Bezug zum ehemaligen Jugoslawien und zu den Jugoslawienkriegen, unter ihnen viele Schülerinnen und Schüler. Für sie wie für die gesamte Gesellschaft scheint es dringlich, das Thema Jugoslawien der Geschichtsvermittlung zu erschliessen.
Zwar tauchen die Jugoslawienkriege in Lehrmitteln auf, doch findet bis anhin kaum eine geschichtsdidaktische Auseinandersetzung darüber statt. Aufgrund der Komplexität des Themas steht die Vermittlungspraxis vor grossen Herausforderungen. Der Band nimmt eine Situations­bestimmung vor, analysiert geschichtskulturelle Mani­festationen und lotet Möglichkeiten bei der Behandlung der Jugoslawienkriege im Geschichtsunterricht aus.


Dr. phil. des., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum Politische Bildung und Geschichtsdidaktik der PH FHNW in Aarau.

 


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Prof. Dr., Universität Zürich und PH FHNW, Historikerin, pensionierte Co-Leiterin des Zentrums für Demokratie Aarau; Interessen: Schweizergeschichte, Genderforschung, Geschichtskultur, Migrationsforschung, Politische Bildung.


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Artikel
  • Die Jugo­slawienkriege 1991–1995
    S. 19–33
  • Die Vermittlung der Jugo­slawienkriege als Herausforderungsgefüge

    Bestandsaufnahme und Problemaufriss aus geschichtsdidaktisch-theoretischer Perspektive

    S. 37–60
  • Die Jugo­slawienkriege als Unterrichtsthema in der Schweiz

    Der Lehrplan 21 für die Sekundarstufe I und darauf abgestimmte Geschichtslehrmittel

    S. 61–72
  • Vergessener Kontrapunkt

    Das schweizerische Jugo­slawienbild im Kalten Krieg

    S. 75–86
  • Das «Serbenbild» während der Jugo­slawienkriege in der Schweiz
    S. 87–100
  • Zwischen Stigmatisierung und Emanzipation

    Bildungserfahrungen von Schweizer Romnija mit exjugo­slawischer Herkunft bezüglich ihrer Roma-Zugehörigkeit

    S. 101–112
  • Vergeben, aber nicht vergessen

    Serbisches Gedenken an die NATO-Bombardierung 1999

    S. 115–130
  • National and Religious Categorisation in Patriotic Songs Made between 1992 to 1995 in Sarajevo, Bosnia-Herzegovina
    S. 131–141
  • The Kosovo War during 1998–1999 in the History Textbooks in Kosovo and Serbia
    S. 143–154
  • Die «lange Dauer»

    Gewalt und Erinnerung in Kosovo im 20. und 21. Jahrhundert mit Beispielen aus Mitrovica

    S. 155–168
  • Jugo­slawienkriege im Geschichtsunterricht in der Schweiz

    Tagungskommentar

    S. 171–174
  • «Pulverfass Balkan»?

    Zu den Möglichkeiten des Einsatzes von Karikaturen im Umgang mit einem überkommenen Deutungsmuster

    S. 175–188
  • Perspektiven gewinnen

    Youtube-Clips zu den Jugo­slawienkriegen mit der Webapp Travis Go im Unterricht kooperativ untersuchen

    S. 189–200
  • Die Schweiz und die Auflösung Jugo­slawiens im Spielfilm

    Ansatzpunkte für ein identitätssensibles historisches Lernen in den Filmen Andrea Štakas

    S. 201–212
  • Internationale Friedenssicherung im «Jugo­slawienkonflikt»

    Systemische Reflexionsformen in der Unterrichtsplanung

    S. 213–226

Pressestimmen

«Der vorliegende Sammelband überzeugt durch seinen gleichermaßen ganzheitlichen wie differenzierten Zugriff auf die Jugoslawienkriege der 1990er Jahre.»

Vollständige Rezension

sehepunkte 20 (2020), Nr. 10, Jörg van Norden

«Der vorliegende Tagungsband adressiert insofern Herausforderungen, die sich aus dieser komplexen Konstellation für den Geschichtsunterricht ergeben. Besondere didaktische Aufmerksamkeit verdient den Herausgeber_innen folgend dabei der Aspekt, dass unter den Schüler_innen vielfach auch solche mit biografischen Bezügen zum ehemaligen Jugoslawien sind, deren familiäre Erfahrungen und Erinnerungen im Unterricht aktiviert werden können. Die hier versammelten Beiträge befassen sich solcherart nicht nur mit geschichtswissenschaftlichen Grundlagen und allgemeinen didaktischen Zugängen zu Erinnerungskultur, sondern interessieren sich für die gesellschaftliche Einbettung des Geschichtsunterrichts und die Identifizierung von emanzipatorischen Potenzialen. [...] Stets hegt ‹Die Jugoslawienkriege in Geschichtskultur und Geschichtsvermittlung› dabei den Anspruch, unterschiedliche Erfahrungen zu reflektieren und Stereotype sowie Dichotomien zu dekonstruieren, um einen emanzipatorischen Geschichtsunterricht in der Migrationsgesellschaft zu verwirklichen.»

Vollständige Rezension

C3 - Centrum für internationale Entwicklung, September 2020