Politische Kartographie im Mittelalter und in der frühen Neuzeit
Im Zentrum des Bandes steht der politische Gebrauch kartographischer Darstellungen in Mittelalter und früher Neuzeit. Aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven werden die Möglichkeiten in den Blick genommen, mit Karten Macht und Herrschaft zu vergegenwärtigen.
Ausgehend von einem neueren Interesse an den kulturellen Bedingungen von Sinnstiftung akzentuieren die Beiträge sowohl die Kontexte der Entstehung und Präsentation von Karten wie auch die Formen, in denen Wissen und Ansprüche kartographisch vermittelt werden. Fassbar werden nicht nur die vielschichtigen Relationen zwischen Herrschaft und Kartographie, sondern auch die Übergänge zwischen mittelalterlichen und frühneuzeitlichen kartographischen Aufzeichnungen.
Diese Buchreihe vereinigt Studien des gleichnamigen Nationalen Forschungsschwerpunkts sowie mediengeschichtliche Arbeiten. Sie rückt die Zeit vor der Ausbreitung der Massenmedien und insbesondere die medialen Verhältnisse der Vormoderne ins Zentrum. Damit ermöglicht sie Einblicke in die Andersartigkeit älterer Kommunikationsformen und erlaubt es gleichzeitig, Voraussetzungen für die mediale Formierung der Neuzeit zu ergründen.
«Mit der Frage nach der Verknüpfung von Politik und Kartographie stellt das ansprechend bebilderte Buch einen wichtigen und anregenden Beitrag zu einem aktuellen Thema dar, das bisher eher von der Neuzeit-Forschung besetzt ist. Die Autoren nehmen eine bedeutende Horizonterweiterung vor.»
Miriam Czock, Das Mittelalter
«Beide Herausgeberinnen sind in den letzten Jahren schon mit eigenen Veröffentlichungen zum Themenkomplex der Kartographiegeschichte hervorgetreten, und genauso wie der im Band enthaltene Aufsatz von Ingrid Baumgärtner zur Kartierung des Heiligen Landes, ist auch der einführende Beitrag von Martina Stercken im höchsten Maße informativ.»
Marc-André Karpienski, literaturkritik.de