Herrschaft verorten

Politische Kartographie im Mittelalter und in der frühen Neuzeit

Medienwandel – Medienwechsel – Medienwissen (ISSN 2504-1045), Band 19
Broschur
2012. 368 Seiten, 96 Abbildungen s/w.
ISBN 978-3-0340-1019-1
CHF 58.00 / EUR 52.00 
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Im Zentrum des Bandes steht der politische Gebrauch kartographischer Darstellungen in Mittelalter und früher Neuzeit. Aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven werden die Möglichkeiten in den Blick genommen, mit Karten Macht und Herrschaft zu vergegenwärtigen.

Ausgehend von einem neueren Interesse an den kulturellen Bedingungen von Sinnstiftung akzentuieren die Beiträge sowohl die Kontexte der Entstehung und Präsentation von Karten wie auch die Formen, in denen Wissen und Ansprüche kartographisch vermittelt werden. Fassbar werden nicht nur die vielschichtigen Relationen zwischen Herrschaft und Kartographie, sondern auch die Übergänge zwischen mittelalterlichen und frühneuzeitlichen kartographischen Aufzeichnungen.


ist Professorin für Mittelalterliche Geschichte und Vergleichende Landesgeschichte an der Universität Zürich und Stv. Direktorin des Nationalen Forschungsschwerpunkts Medienwandel – Medienwechsel – Medienwissen (2005–2017).


Bücher im Chronos Verlag


Aufsätze im Chronos Verlag


Herausgeber/in der Reihe

Artikel
  • Vorwort
  • Herrschaft verorten. Einführung
  • Politische Räume
  • Das Heilige Land kartieren und beherrschen
  • Mapping Plantagenet Rule Through the Gough Map of Great Britain
  • Anthropomorphe Europa-Karten des 16. Jahrhunderts. Medialität, Ikonographie und Formtypus
  • Places of Renaissance Mapping
  • Cartography, Politics, and Culture in Ferrara at the End of the 16th Century
  • Verortungen der Eidgenossenschaft im 15. und 16. Jahrhundert
  • Strategien der Verortung
  • Reflections of Fatimid Power in the Maps of Island Cities in the ‘Book of Curiosities’
  • Herrschaft über Jerusalem und die Kartographie der heiligen Stadt
  • Die Funktion von Herrschaftszeichen auf mittelalterlichen Portolankarten
  • Anspruch auf christliche Weltherrschaft. Die Velletri/Borgia-Karte (15. Jahrhundert) in ihrem ideengeschichtlichen und politischen Kontext
  • Kartographie und Konflikt im städtischen Kontext. Der ›Plan Bolomier‹ (1429/30)
  • Kulturelle Praktiken der Herrschaftsrepräsentation und ihre Zirkulationsräume. Panorama einer historischen Belagerung
  • Wissen und Zeichen
  • Wissenstransfer und Kartieren von Herrschaft? Zum Verhältnis von Wissen und Macht bei al-Idrīsī und Marino Sanudo
  • Medieval Maps: Hybrid Ideographic and Geographic Sign Systems
  • The Power, the Map, and Graphic Semiotics: The Origin

Pressestimmen

«Mit der Frage nach der Verknüpfung von Politik und Kartographie stellt das ansprechend bebilderte Buch einen wichtigen und anregenden Beitrag zu einem aktuellen Thema dar, das bisher eher von der Neuzeit-Forschung besetzt ist. Die Autoren nehmen eine bedeutende Horizonterweiterung vor.»
Miriam Czock, Das Mittelalter


«Beide Herausgeberinnen sind in den letzten Jahren schon mit eigenen Veröffentlichungen zum Themenkomplex der Kartographiegeschichte hervorgetreten, und genauso wie der im Band enthaltene Aufsatz von Ingrid Baumgärtner zur Kartierung des Heiligen Landes, ist auch der einführende Beitrag von Martina Stercken im höchsten Maße informativ.»
Marc-André Karpienski, literaturkritik.de

Diese Buchreihe vereinigt Studien des gleichnamigen Nationalen Forschungsschwerpunkts sowie mediengeschichtliche Arbeiten. Sie rückt die Zeit vor der Ausbreitung der Massenmedien und insbesondere die medialen Verhältnisse der Vormoderne ins Zentrum. Damit ermöglicht sie Einblicke in die Andersartigkeit älterer Kommunikationsformen und erlaubt es gleichzeitig, Voraussetzungen für die mediale Formierung der Neuzeit zu ergründen.