Beobachtungen zu Permanenzen und Wandel stehen im Zentrum der Skizze zur Stadtentwicklung in Westeuropa. Sie unternimmt den Versuch, langlebige Verhältnisse und deutliche Einschnitte in einer weiten zeitlichen und räumlichen Perspektive zu umreissen, die von der Verfestigung der neuen städtischen Lebensform im 12. Jahrhundert bis ins 19. Jahrhundert reicht, als sich mit der politischen Neuordnung und der Industrialisierung die Vorstellungen von Stadt veränderten. Zusammengeführt und partiell neu bewertet werden damit epochenspezifische Befunde der historischen Forschung zur mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Stadt, vergleichende Untersuchungen zu regionalen Unterschieden in Westeuropa und Erkenntnisse anderer an der Städteforschung beteiligter Disziplinen.
Die Schriftenreihe repräsentiert die Breite der mediävistischen Forschung an der Universität Zürich und darüber hinaus.
«Dabei liegt die Stärke im Vergleich zu gängigen stadthistorischen Nachschlagewerken darin, wie kondensiert und souverän das Autorenduo neueste Forschungsperspektiven und -positionen auf den Punkt bringt. [...] Auch die verständliche, pointierte, nicht durch Fachbegriffe überfrachtete Sprache der beiden Autoren scheint gerade Studierende anzusprechen. Diesen Eindrücken und zugleich großen Vorzügen zum Trotz bleibt der Band m.E. durch die enorme Verdichtung der darin überblickten Regionen, Zeiten und Themen auf oft wenige Sätze freilich äußerst voraussetzungsreich.»
«Der Band ist sicher geeignet, einführend die Komplexität des Themas ‹europäische Stadtentwicklung in der Vormoderne› aufzuzeigen, mit allgemeinen Themen bzw. Faktoren der Stadtentwicklung, die zugleich immer Spielarten und Variationen mit sich bringen. [...] Die vorgestellten Beobachtungen zeigen, wie schwer es ist, Kontinuitäten von Brüchen und allgemeine von Sonderentwicklungen zu trennen und laden dazu ein, weitere Untersuchungen zu einzelnen Faktoren und Regionen anzuschließen bzw. den allgemeinen Überlegungen Einzelstudien aus allen Regionen Europas gegenüberzustellen.»
«Die beiden kompetenten Autoren – Michel Pauly und Martina Stercken – präsentieren Permanenzen und Wandel der europäischen Stadt von deren Anfängen bis ins 19. Jahrhundert, in Teilen bis heute. [...] Ein ausführlicher Anmerkungsapparat präsentiert grundlegende und weiterführende Literatur. Auf komprimiertem Raum prägnant zusammengefasst, bietet der kleine Beitrag einen fulminanten und äußerst lesenswerten Einstieg in die aktuelle Stadtgeschichtsforschung sowie in das Phänomen der europäischen Stadt.»