Vermessene Landschaften

Kulturgeschichte und technische Praxis im 19. und 20. Jahrhundert

Interferenzen – Studien zur Kulturgeschichte der Technik, Band 1
Broschur
1999. 203 Seiten
ISBN 978-3-905313-12-3
CHF 48.00 / EUR 28.00 
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David Gugerli, geb. 1961, ist ordentlicher Professor für Technikgeschichte an der ETH Zürich. In seinen Forschungsprojekten beschäftigt er sich mit der Geschichte der Energieversorgung, der technisch-wissenschaftlichen Erfassung von Räumen, der Entwicklung digitaler Telekommunikationsweisen und der Genese des technisierten menschlichen Körpers.


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Aufsätze im Chronos Verlag


Herausgeber/in der Reihe

Inhalt

David Gugerli: Präzisionsmessungen am geodätischen Fundament der Nation. Zum historischen Anforderungsreichtum einer vermessenen Landschaft
Yvonne Boerlin-Brodbeck: Gemessene Landschaft? Zur Landschaft in Zeichnung und Malerei um 1800
Hans-Peter Bärtschi: Durchmessene Räume ­ durchmessene Zeiten. Die Eisenbahn als Landschaftsgestalterin
Hilmar Ingensand: Entwicklungsgeschichte des geodätischen Instrumentenbaus im Kontext der schweizerischen Industrialisierung
Hans-Uli Feldmann: Darstellungsformen vermessener Landschaft. Ein Überblick über die amtliche Kartographie der Schweiz im 19. Jahrhundert
Madlena Cavelti Hammer: Messbare Sinnlichkeit. Die Schweizer Reliefkarten des 19. Jahrhunderts
Anja Eichelberg: Alpensymbolik und Alpenforschung im jungen Bundesstaat von 1848
Werner Oeder: Zwischen Manier und Manie. Militärische Dispositionen des Reliefeffekts.
Daniel Vischer: Nationales Gewässersystem und Wasserkraftstatistik. Die hydrometrische Modellierung von Landschaft
Andreas Bürgi: Relief als Vorlage, Relief als Ziel. Vermessung und Landschaftsdarstellung in der Aufklärung
Thomas Glatthard: Der Landmesser in der Schweizer Literatur
Michael Jakob: Zeichen vermessener Landschaft: Petrarca und du Bouchet
Daniel Speich: Das Grundbuch als Grund aller Pläne. Präzision und die Fiktion der Überschaubarkeit im Entwicklungsprozess eines modernen Rechtstaats
Lorenz Hurni: Digitalisierung und Virtualisierung der Landschaft


Artikel
  • Präzisionsmessungen am geodätischen Fundament der Nation. Zum historischen Anforderungsreichtum einer vermessenen Landschaft
  • Vermessene Landschaften. Historische Problemlösungen aus technischer Sicht
  • Entwicklungsgeschichte des geodätischen Instrumentenbaus im Kontext der schweizerischen Industrialisierung
  • Darstellungsformen vermessener Landschaft. Ein Überblick über die amtliche Kartographie der Schweiz im 19. Jahrhundert
  • Digitalisierung und Virtualisierung der Landschaft
  • Durchmessene Räume – durchmessene Zeiten. Die Eisenbahn als Landschaftsgestalterin
  • Nationales Gewässersystem und Wasserkraftstatistik. Die hydrometrische Modellierung von Landschaft
  • Der Landmesser in der Schweizer Literatur
  • Vermessene Landschaften. Technische Problemlagen aus kulturhistorischer Sicht
  • Vermessene Landschaft? Zur Landschaft in Zeichnung und Malerei um 1800
  • Relief als Vorlage, Relief als Ziel. Vermessung und Landschaftsdarstellung in der Aufklärung
  • Das Grundbuch als Grund aller Pläne. Präzision und die Fiktion der Überschaubarkeit im Entwicklungsprozess eines modernen Rechtstaats
  • Zwischen Manier und Manie. Militärische Dispositionen des Reliefeffekts
  • Messbare Sinnlichkeit. Die Schweizer Reliefkarten des 19. Jahrhunderts
  • Alpensymbolik und Alpenforschung im jungen Bundesstaat von 1848
  • Zeichen vermessener Landschaft: Petrarca und du Bouchet

Besprechungen

Landschaft, «vermessen»

rox. Wie sehr Technik- und Kulturgeschichte miteinander verzahnt sind, wird
im ersten Band einer neuen technikgeschichtlichen Reihe thematisiert, die
vom Zürcher Historiker David Gugerli herausgegeben wird. Vierzehn
Autorinnen und Autoren nähern sich mit äusserst unterschiedlichem Fokus dem
Gegenstand der vermessenen Landschaft; Geodäsie, Hydrometrie, literatur-
und kunstgeschichtliche Aspekte geben sich die Hand. Im Beitrag über das
«Messen» in Zeichnung und Malerei um 1800 geht Yvonne Boerlin-Brodbeck von
der Notwendigkeit des «Augenmasses» aus, das der Künstler braucht, um den
realen Landschaftsraum rational entschlüsseln und in eine Bildfläche
umsetzen zu können. Die Verschwisterung von Messen und Zeichnen lasse sich
auch daran zeigen, dass etliche Landschaftsmaler - so etwa der Romantiker
Joseph Anton Koch (1768-1839) - ihr Métier bei Feldmessern gelernt haben.
Weitere Beiträge stammen aus den Federn von Madlena Cavelti Hammer (Messbare
Sinnlichkeit. Die Schweizer Reliefkarten des 19. Jahrhunderts), Anja
Eichelberg (Alpensymbolik und Alpenforschung im jungen Bundesstaat von
1848) u. a. m.

Vermessene Landschaften. Kulturgeschichte und technische Praxis im 19. und
20. Jahrhundert. Herausgegeben von David Gugerli. Chronos-Verlag, Zürich
1999. 203 S., Fr. 48.-.

Abgedruckt mit freundlicher Genehmigung der NZZ.
Neue Zürcher Zeitung FEUILLETON 05.06.1999 Nr. 127 68

Die in dieser Reihe erscheinenden Studien untersuchen technische und wissenschaftliche Entwicklungen in der Neuzeit. Sie fragen nach dem historischen Entstehungskontext und gehen der Frage nach, inwiefern verschiedene soziale Gruppen diese technischen Entwicklungen als Möglichkeit sozialen Wandels wahrgenommen, ausgehandelt und bisweilen genutzt oder vergessen haben. Der Ansatz erlaubt es, Innovationen als technisch und gesellschaftlich voraussetzungsreiche Prozesse zu verstehen und zu erklären.