Am Beispiel der protestantischen Pfarrfamilie auf der Zürcher Landschaft beleuchtet die Studie Fragen im Bereich Religion, Kirche, Staat, Familie und Ehe. Familienbilder, Ehe- und Erziehungskonzepte am Vorabend des bürgerlichen Zeitalters mit ihren Emanzipationschancen und -grenzen, die Wirkung einer erhöhten religiösen Kompetenz bei den Pfarrern, der Zusammenhang zwischen sozialer Schichtung und ihrer symbolischen Darstellung werden auf dem Hintergrund allgemeiner kultureller Deutungsmuster des ausgehenden 18. Jahrhunderts interpretiert.
Der Autor untersucht aber auch die lebensweltlichen Realitäten: Fragen nach der Pfründungsstruktur, dem Pfründungsmanagement, nach Einkommen, Vermögen und Statussicherung, ferner Probleme wie Pfründenjagd, Karrierebewusstsein, Chancen des sozialen Aufstiegs und Heiratsstrategien werden eingehend erörtert.
Mit interdisziplinären Fragestellungen wird das Phänomen «protestantisches Pfarrhaus» kritisch untersucht und in seinem historischen Kontext interpretiert.