Der Wandel der Lebenszusammenhänge unter veränderten Produktionsbedingungen ist das Thema der vorliegenden Arbeit. Aus einem reichen Quellenfundus schöpfend, der offizielle wie private Dokumente umfasst, zeichnen die Autorinnen anschaulich und konkret Konstanten und Veränderungen des Frauen- und Familienalltags am Beispiel des Zürcher Oberlands von 1820 bis 1940 auf, einer Region, die den Industrialisierungsprozess in starkem Masse erfahren hat. Besonderes Gewicht legen sie auf die Selbstwahrnehmung der Frauen aller Schichten, die sich in vielem von den gesellschaftlichen Leitbildern unterscheidet.
«Joris und Witzig sind mit ihren Quellen behutsam umgegangen. So sehr sie sich darum bemühen, nicht am Einzelfall klebenzubleiben, hüten sie sich zugleich vor Verallgemeinerungen, sobald das Quellenmaterial ihnen nicht ausreichend erscheint. Sie haben es nicht nötig, die dünnen Stellen in der Recherche mit geschickt plazierten Zitaten zu kaschieren. Wer so bereitwillig die eigenen Lücken offenlegt, kann aus dem vollen schöpfen.»
Tages-Anzeiger