Bücher in Frauenhand

Bibliotheksbesitzerinnen in der Schweiz des 18. Jahrhunderts

Gebunden
2023. 432 Seiten, 28 Abbildungen s/w.
ISBN 978-3-0340-1712-1
CHF 48.00 / EUR 48.00 
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Was lasen Frauen in der Schweiz zur Zeit der Aufklärung – und was hätten sie aus Männersicht lesen sollen? Erweiterte das gedruckte Wort ihren Geist oder engte es ihn ein? Der rekonstruierte Buchbesitz von 167 Schweizerinnen ohne besonderen Rang und Namen entspricht wenig dem ersonnenen Inhalt idealer «Frauenzimmer-Bibliotheken».
Erhaltene Nachlass- und Versteigerungsinventare des 18. Jahrhunderts erlauben es, den Buchbesitz zahlreicher Frauen zu rekonstruieren – von Waadtländerinnen, Bernerinnen, Jurassierinnen und Neuenburgerinnen: Frauen aus Stadt und Land, Standespersonen und Gemeine, «Welsche» und «Deutsche», Reformierte und Katholikinnen, Wohlhabende und Unbemittelte.
Mit der «idealen» Frauenbibliothek, wie sie (männlichen) Zeitgenossen vorschwebte, haben diese «realen» Bibliotheken wenig gemein. In den kleinsten unter ihnen herrschen geistliche Texte vor, Heilige Schrift und Erbauungsliteratur, in den grösseren gesellen sich weltliche dazu – eine Vielfalt von Werken zum Zweck der Bildung und Unterhaltung.
Die Studie richtet den Fokus auf Bibliotheksbesitzerinnen und Leserinnen; daneben wirft sie einen Blick sowohl auf Subskribentinnen und Käuferinnen von Büchern als auch auf Verlegerinnen, Händlerinnen und Verleiherinnen von Druckwerken. Sie entwirft eine Typologie der frühmodernen Leserin und erkundet nicht zuletzt die Modalitäten ihres Lesens, die Frage also, ob Frauen lasen, weil sie lesen konnten,
wollten, durften oder mussten oder obwohl sie an sich nicht lesen konnten, wollten, durften oder mussten.

Norbert Furrer, geboren 1951, Studium der Geschichte, Linguistik, russischen Sprache und Literatur an den Universitäten Lausanne und Moskau. Bis 2016 Dozent für Geschichte der Frühen Neuzeit an den Universitäten Bern und Lausanne.


Bücher im Chronos Verlag

Pressestimmen

«[…] Die Quellen sind kenntnisreich transkribiert und kommentiert worden und werden übersichtlich präsentiert. Das Buch überzeugt durch sein methodisches Vorgehen wie durch seine Ergebnisse. Erneut stellt es ein reiches Arsenal an bisher unbekannten Fakten aus der Schweiz für die kultur- und bildungshistorische Forschung bereit.»

Informationsmittel (IFB), Ulrich Hohoff, 4.12.2023