Retrouver dans les archives la parole et le vécu des personnes internées /
Die Stimme der internierten Personen in den Archiven
Texte deutsch, französisch oder italienisch
Les personnes internées par décision administrative nous ont laissé des témoignages personnels: procès-verbaux d’audition, récits de vie, lettres retrouvées dans les dossiers et qui ne sont jamais parvenues à leurs destinataires. L’examen de ces documents révèle les effets destructeurs de l’internement: problèmes de santé, perte des capacités de travail, dissolution des liens familiaux et sociaux et stigmatisation accrue. Des effets contraires aux objectifs qui légitimaient l’internement administratif: protéger la société, mais aussi rééduquer et réinsérer ces personnes.
Administrativ versorgte Menschen haben Selbstzeugnisse hinterlassen: Einvernahmeprotokolle, Lebensberichte, Briefe, die in den Akten abgelegt sind und ihre Adressaten nie erreicht haben. Die Untersuchung dieser Dokumente zeigt die destruktiven Wirkungen der Internierung auf: gesundheitliche Probleme, Verlust beruflicher Qualifikationen, Auflösung der familiären Bande und sozialer Beziehungen überhaupt, starke Stigmatisierung. Diese Wirkungen stehen im Gegensatz zur Legitimierung der Internierung, der Hinführung zur wirtschaftlichen Selbständigkeit und zur gesellschaftlichen Wiedereingliederung.
Molte persone internate amministrativamente hanno lasciato scritture personali: verbali d’interrogatorio, biografie, lettere archiviate senza aver mai raggiunto i destinatari. Lo studio di questi documenti mostra gli effetti distruttivi dell’internamento: problemi di salute, declassamento professionale, disfacimento dei legami familiari e delle relazioni sociali, forte stigmatizzazione. Effetti che contrastano con gli argomenti usati per legittimare l’internamento: il raggiungimento dell’indipendenza economica e il reinserimento nella società.
Der Bundesrat beauftragte Ende 2014 eine unabhängige Expertenkommission (UEK) mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung der administrativen Versorgungen in der Schweiz vor 1981. Dazu gehörten insbesondere die Auseinandersetzung mit der Perspektive von Betroffenen und Opfern sowie die Analyse staatlicher Interventionen und behördlichen Handelns. Die UEK sollte dabei auch die Bezüge zu allen anderen fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen berücksichtigen. Die Kommission veröffentlicht ihre Forschungserkenntnisse in neun Monografien sowie einem Synthesebericht zuhanden des Bundesrates.
Die UEK Administrative Versorgungen wurde interdisziplinär zusammengesetzt: Sie besteht aus neun Mitgliedern, hauptsächlich Historikerinnen und Historiker, aber auch aus Vertreterinnen und Vertretern der Sozialwissenschaften, der Psychiatriegeschichte/Psychiatrie und der Rechtswissenschaften.