Quellen zur Geschichte der administrativen Versorgung / Histoire de l’internement administratif: sources / Storia dell’internamento amministrativo: fonti
Texte deutsch, französisch und italienisch
Die administrative Versorgung war von einer Zuchthausstrafe oft nur dadurch zu unterscheiden, dass sie von Behörden ohne ordentliches Gerichtsverfahren verfügt und nach Ermessen verlängert werden konnte. In Briefen an Behörden und Verwandte protestierten die administrativ Entrechteten gegen ihre Behandlung, Presseberichte und Lebenserinnerungen schildern die Entbehrungen und Schikanen, die sie erlitten. Ihrer Stimme gibt der Quellenband der UEK besonderes Gewicht. Die Quellen sind mit Kommentaren zum sozialen Umfeld und zur Zeitgeschichte versehen.
L’internement administratif se différenciait souvent d’une peine de prison uniquement en ce qu’il pouvait être imposé sans procédure judiciaire ordinaire par les autorités et prolongé à leur discrétion. Dans des lettres adressées à l’administration et à leurs familles, les personnes privées de leurs droits sur simple décision administrative ont protesté contre leur traitement, tandis que la presse et leurs souvenirs personnels font état des privations et du harcèlement dont elles ont été victimes. Leur voix donne un poids particulier à ce tome, qui présente certaines sources sur lesquelles la CIE s’est appuyée en les enrichissant de commentaires sur le contexte social et historique de l’époque.
L’internamento amministrativo spesso si distingueva dalla reclusione in carcere solo perché poteva essere disposto dalle autorità senza un regolare procedimento giudiziario, e poteva essere prolungato a loro discrezione. Le persone così private dei propri diritti protestavano contro il trattamento loro riservato indirizzando lettere ad autorità e parenti; notizie di stampa e memorie descrivono le privazioni e le angherie che dovettero sopportare. Il volume sulle fonti della CPI Internamenti amministrativi dà particolare importanza alla loro voce. Le fonti sono corredate di commenti sull’ambiente sociale e sulla storia contemporanea.
Der Bundesrat beauftragte Ende 2014 eine unabhängige Expertenkommission (UEK) mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung der administrativen Versorgungen in der Schweiz vor 1981. Dazu gehörten insbesondere die Auseinandersetzung mit der Perspektive von Betroffenen und Opfern sowie die Analyse staatlicher Interventionen und behördlichen Handelns. Die UEK sollte dabei auch die Bezüge zu allen anderen fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen berücksichtigen. Die Kommission veröffentlicht ihre Forschungserkenntnisse in neun Monografien sowie einem Synthesebericht zuhanden des Bundesrates.
Die UEK Administrative Versorgungen wurde interdisziplinär zusammengesetzt: Sie besteht aus neun Mitgliedern, hauptsächlich Historikerinnen und Historiker, aber auch aus Vertreterinnen und Vertretern der Sozialwissenschaften, der Psychiatriegeschichte/Psychiatrie und der Rechtswissenschaften.