Zimmerwald und Kiental
Weltgeschichte auf dem Dorfe
Broschur
2015. 2. Auflage 2015.
280 Seiten, 48 Abbildungen s/w.
ISBN 978-3-0340-1298-0
CHF 38.00 / EUR 38.00 
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In den Jahren 1915 und 1916, mitten im Ersten Weltkrieg, fanden in den entlegenen bernischen Bauerndörfern Zimmerwald und Kiental sowie im Volkshaus Bern geheime Konferenzen statt, die in die Weltgeschichte eingegangen sind. Die sogenannte Zimmerwalder Bewegung prägte bis 1917 die internationale Debatte im sozialistischen Lager und wurde von den Regierungen misstrauisch verfolgt und vielfach auch behindert.
Unter der Leitung des Schweizer Sozialdemokraten Robert Grimm diskutierten 1915/16 sozialistische Kriegsgegnerinnen und -gegner aus neutralen Staaten und von beiden Seiten der Kriegsfronten über ihre Massnahmen zur Beendigung des Krieges. Lenin, Lev Trockij, Grigorij Zinov’ev, Pavel Aksel’rod und Julij Martov aus Russland, Georg Ledebour, Clara Zetkin und Willi Münzenberg aus Deutschland, Alphonse Merrheim und Albert Bourderon aus Frankreich, Karl Radek aus Polen, Anželika Balabanova und Giacinto Menotti Serrati aus Italien, Cristian Racovski aus Rumänien und weitere bedeutende Persönlichkeiten der internationalen Arbeiterbewegung beteiligten sich an den Debatten.
Die Tatsache, dass sich im Krieg Deutsche, Franzosen, Russen und andere auf ein gemeinsames Manifest einigen konnten, weckte unter der kriegsgeplagten Arbeiterschaft Europas neue Hoffnungen. Die Forderung nach einem Frieden ohne Annexionen und Kriegsentschädigungen war wegweisend, aber in den Friedensverhandlungen leider erfolglos.
Das Buch zeichnet die faszinierende Geschichte der sozialistischen Kriegsgegnerinnen und -gegner nach und ergänzt sie durch Kurzbeiträge zu den wichtigsten Persönlichkeiten, Örtlichkeiten und Institutionen.

 (*1952), Dr. phil., war wissenschaftlicher Berater beim Historischen Lexikon der Schweiz und Oberassistent an der Universität Bern; Lehraufträge an den Universitäten Basel, Bern, Freiburg (CH) und Zürich.

 


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geb. 1975, ist Professorin für Neueste Allgemeine und Ost­europäische Geschichte am Historischen Institut der Universität Bern. Sie forscht und arbeitet unter anderem zur Geschichte der Russischen Revolution, zur ­Sowjetunion und zum Kalten Krieg.


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Artikel

Pressestimmen
«Die von acht verschiedenen Autoren geschriebenen Beiträge sind klare historische Mosaiksteine, die zusammengefügt ein Bild ergeben, in dem die subjektive Realität der Dörfler mit der Wirklichkeit der tobenden Weltgeschichte verschmelzen.» Marc Lettau, Der Bund

«Das neu erschienene Buch ist eine umfassende und klug aufgebaute Gesamtdarstellung der beiden internationalen Konferenzen von 1915 und 1916, bei denen, mitten im Völkermorden des Ersten Weltkriegs, drei Dutzend Vertreterinnen und Vertreter von Europas Arbeitsparteien eine Rückbesinnung auf den Internationalismus versuchten und einen Weg zum Frieden skizzierten.» Christoph Schlatter, VPOD-Magazin