Grösse

Zur Medien- und Konzeptgeschichte personaler Macht im langen 19. Jahrhundert

Medienwandel – Medienwechsel – Medienwissen (ISSN 2504-1045), Band 34
Broschur
2015. 352 Seiten, 11 Farbabbildungen
ISBN 978-3-0340-1280-5
CHF 48.00 / EUR 46.00 
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Im Zentrum dieses Bandes steht eine Figur, die als Phänomen eine lange Geschichte hat und die auch in den Gegenwartskulturen von anhaltender Aktualität ist. In den Blick genommen werden die vielfältigen Gestaltungen des grossen Individuums seit dem 18. Jahrhundert, die gerade deshalb so vielfältig sind, weil sie ihre Spezifik jeweils in den historischen Medienkonstellationen ihrer Zeit erhalten. Um der Genese von «Grösse» auf die Spur zu kommen, sind deshalb Formen der Inszenierung, der Repräsentation und der medialen Übertragung von besonderem Interesse. Die Beiträgerinnen und Beiträger des Bandes untersuchen die Medien- und Konzeptgeschichte personaler Macht anhand von prägnanten historischen und fiktionalisierten Beispielen.


geb. 1967, Professor für Deutsche Literatur an der Leibniz Universität Hannover. Forschungsschwerpunkte: Kulturgeschichte des Wissens; Literatur und Wissenschaft; Verflechtungsgeschichte von Wissen und Ästhetik; gesellschaftliches Imaginäres und Kollektivphänomene; Massenkultur/Unterhaltung/Popularität.


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geb. 1976, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Seminar der Leibniz Universität Hannover.


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Artikel
  • Grösse und ihre Inszenierung. Einleitung
  • "Darstellung, Repräsentation, Medien
  • Der letzte «grosse» König. Zur intermedialen Aneignung Friedrichs II. im langen 19. Jahrhundert
  • Herrschaft über die Geister, 1789. Der Ideenzirkulierer und seine Medien
  • Wallensteins Grösse
  • Schleiermacher und die Anfänge der Theorie vom grossen Mann
  • Konkurrenz und Kampf der «grossen Männer» bei Christian Dietrich Grabbe
  • Vibratoren der Mneme. Burckhardt, Breysig, Warburg
  • "Grosse Frauen, Erfolgreiche, Charismatiker
  • Auguste Comte als «grosser Mann». Zur Exzeptionalität des soziologischen Beobachters
  • Die kleinen Füsschen der grossen Katharina. Frauenherrschaft bei Leopold von Sacher-Masoch
  • Die grosse Frau. Weibliches Charisma in Schillers Jungfrau von Orleans und Fritz Langs Metropolis
  • Gross und erfolgreich. Zur Reproduktion grosser Männer zwischen Warenästhetik und Selbsthilfe, 1830-1930
  • Das Charisma des «Primitiven». Die Konstruktion des «Kolonialhelden» Carl Peters
  • «[W]ie durch ein umgekehrtes Opernglas». Charisma als nahe Ferne: Rudolf Borchardt besucht Benito Mussolini
  • Untergang und Wiederkehr von «Grösse»
  • Wie sterben «grosse Männer»? Zum Darstellungsproblem des heroischen Todes im «langen» 19. Jahrhundert
  • Entzauberte Grösse. Kleists Robert Guiskard und die Pestkranken von Jaffa
  • «Verkleinlichung aller Grösse». Heine und Marx über Staatsmänner nach Napoleon
  • Auf die Fussspitzen gestellt. C. F. Meyers grössere Helden

Pressestimmen

«Der Band wird dem Anspruch gerecht, eine Medien- und Konzeptgeschichte personaler Macht im langen 19. Jahrhundert zu kompilieren, ist doch das anvisierte historische Spektrum durch die verschiedenen Beiträge austariert und demonstrieren die disparaten Einzelstudien das gemeinsame Interesse an medienhistorischen Fragestellungen. [...] Auch wenn die Herausgeber(innen) betonen, in ihrem Band nur „einige Stationen“ (S. 10) einer Imaginationsgeschichte des ,großen Mannes‘ aufweisen zu können, ist ihnen mehr gelungen: Der Band zeichnet gerade in dem Bestreben, die medienspezifischen Voraussetzungen der Konstruktion personaler Größe ohne jede Geschichtsvergessenheit systematisch zu beschreiben, ein Epochenporträt des großen Mannes, das dessen Erfolgsgeschichte nachzeichnet und gleichzeitig in besonderer Weise Erklärungen für die dem Konzept inhärenten Inkonsistenzen und Fragilitäten anzubieten vermag.»
Carolin Rocks, Zeitschrift für Germanistik

Diese Buchreihe vereinigt Studien des gleichnamigen Nationalen Forschungsschwerpunkts sowie mediengeschichtliche Arbeiten. Sie rückt die Zeit vor der Ausbreitung der Massenmedien und insbesondere die medialen Verhältnisse der Vormoderne ins Zentrum. Damit ermöglicht sie Einblicke in die Andersartigkeit älterer Kommunikationsformen und erlaubt es gleichzeitig, Voraussetzungen für die mediale Formierung der Neuzeit zu ergründen.