Auf der Motta Vallac bei Salouf, Surses, im Kanton Graubünden führte das Schweizerische Landesmuseum in den Jahren zwischen 1972 und 1979 mehrere Ausgrabungskampagnen durch. Auf dem Felsrücken an strategisch günstiger Lage stiess man auf menschliche Spuren, die von einer wiederholten Benutzung des Gebiets während mehr als 2000 Jahren zeugen. Zum Vorschein kamen Überreste einer bronzezeitlichen Siedlung sowie eisenzeitliche, römische und mittelalterliche Funde beziehungsweise Strukturen.
Die Gesamtpublikation der Grabungsergebnisse war ein lang gehegtes Desiderat. Kurz vor seinem Tod übergab der Ausgräber René Wyss (1925–2017) Fundmaterial von der Motta Vallac der Universität Zürich und dem Schweizerischen Nationalmuseum, welche sich an den Archäologischen Dienst Graubünden wandten. Bis 2019 wurde eine beträchtliche Menge an Fundmaterial, Originalzeichnungen, Grabungsfotos und -plänen der Altgrabung zusammengestellt. Die drei Studierenden der Universität Zürich Michelle Bradler (prähistorische/römische Befunde), Pierina Roffler (Keramik) und Joëlle Jäger (Steingeräte und Buntmetalle) wurden mit der Fundbearbeitung und wissenschaftlichen Auswertung betraut.
Die daraus resultierten Bachelorarbeiten bilden in überarbeiteter Form die Kernbeiträge der vorliegenden Publikation. Ergänzt durch moderne naturwissenschaftliche Analysen von Knochen und Metallfunden, werden die Forschungsresultate zu diesem wichtigen alpinen Fundplatz mit dem vorliegenden Band der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.