Die Korber-Chronik

Aus dem Wanderbuch eines Heimatlosen
 

Herausgegeben und mit Nachworten von Christa Baumberger und Nina Debrunner

Schweizer Texte, Neue Folge, Band 66
Gebunden
Erscheint im Februar 2025. ca. 220 Seiten, ca. 24 Farbabbildungen
ISBN 978-3-0340-1790-9
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Albert Minder (1879–1965) hat als Erster in der Schweiz das Leben seiner heimatlosen Vorfahren erforscht und erzählt. Seine Familiengeschichte bietet anschauliche Einblicke in eine nichtsesshafte Kultur und beschreibt die Armut in der Schweiz des 19. Jahrhunderts. Eindringlich und mit Humor erzählt, ist die «Korber-Chronik» ein wichtiges Zeugnis einer literarischen Selbstermächtigung. Sie behandelt so zeitlose und aktuelle Themen wie Herkunft, Familienbande, Arbeit und Armut.
Mit Minder lässt sich eine Geschichte der Schweiz «von unten» entdecken: Er gibt fahrenden Heimatlosen und Siedlerfamilien im Berner Seeland eine Stimme, beschreibt aber auch den Überlebenskampf der armen Stadtbevölkerung in Bern und Burgdorf sowie die Arbeitswelt im Gefängnis und in Tabakfabriken. Indem er seine privaten Erinnerungen mit den politischen Ereignissen der Zeit verknüpft, schafft er ein lebendiges Bild des 19. Jahrhunderts.
Erstmals 1947 erschienen, wird die «Korber-Chronik» durch diese Neuausgabe wieder greifbar. Ergänzt wird der Band durch Gedichte und einen Auszug aus Albert Minders erstem Buch «Der Sohn der Heimatlosen» von 1926. Ein Stellenkommentar und Nachworte der Herausgeberinnen erschliessen die historischen und biografischen Zusammenhänge. Eine Dokumentation zur Wirkungsgeschichte und zahlreiche Abbildungen runden den Band ab. Dabei erweitert sich das Panorama auf das 20. Jahrhundert: Albert Minder tritt als engagierter Vertreter einer Schweizer Arbeiterliteratur in Erscheinung.


Christa Baumberger ist promovierte Literaturwissenschaftlerin, Kulturpublizistin und Kuratorin. Sie leitet die Stiftung Litar und ist Jurymitglied der Schweizer Literaturpreise. Diverse Publikationen zu Dada, Mehrsprachigkeit in der Literatur, Emmy Hennings, Friedrich Glauser, Mariella Mehr.


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Nina Debrunner hat deutsche Literatur und Musikwissenschaft in Zürich studiert und ist als Autorin, Redaktorin und Herausgeberin tätig (u.a. Widerworte von Mariella Mehr, Theaterlexikon der Schweiz) sowie als Dozentin an Fachhochschulen.