Ungewollt?

Inlandsadoptionen in der Schweiz im 20. und 21. Jahrhundert – Zäsuren, Praktiken, Biografien

Gebunden
Erscheint im Mai 2025. ca. 400 Seiten
ISBN 978-3-0340-1795-4
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Die Geschichte der Inlandsadoptionen in der Schweiz ist bislang kaum erforscht. Diese Studie untersucht, wie sich die rechtlichen Rahmenbedingungen und das Handeln von Behörden und Adoptionsvermittlungsstellen auf adoptierte Menschen und ihre leiblichen Eltern ausgewirkt haben, und legt dar, wie sich diese Mechanismen im Zeitraum von 1922 bis 2017 verändert haben.
Die Ergebnisse zeigen, dass das Kindeswohl  bei Fremdplatzierungsentscheiden lange nicht im Zentrum stand. Ledige Mutterschaft wurde stigmatisiert und uneheliche Kinder erhielten von Gesetzes wegen einen Beistand. Behörden betrachteten Einelternfamilien als defizitär und gaben deshalb viele Kinder verheirateten Paaren zur Pflege oder zur Adoption. Die Frage, was solche biografischen Brüche mit Kindern, Müttern und Vätern machen, wurde kaum gestellt. Die Interviewanalysen zeigen, dass sich die Betroffenen oft als Objekt des Behördenhandelns wahrnahmen. Die mit diesem Handeln verbundenen normativen Vorstellungen und subtilen Zwangsmomente hallen in ihrem Leben nach – insbesondere wenn die Kenntnis der biologischen Verwandten oder der Kontakt zu ihnen unterdrückt wurde.


ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und Doktorand am Departement Geschichte der Universität Basel. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Adoption, Formen sozialer Elternschaft, Geschichte der Familie und der Kindheit, Geschichte des schweizerischen Sozialstaats und der Sozialen Arbeit, Geschichte der Arbeit im 20. Jahrhundert und Industriegeschichte.


war wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und ist derzeit Doktorand am Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Zürich. Seine Forschungsgebiete umfassen die Familien- und Kindheitsforschung sowie die Biografieforschung, mit besonderem Fokus auf leibliche Eltern im Kontext der Adoption.


ist Dozentin und Forscherin an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). Sie forscht zu Heimerziehung, Prävention sexualisierter Gewalt in sozialpädagogischen Institutionen, Adoptionen und Fürsorge und Zwang.


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ist Professor für Kindheit, Jugend und Familie und Leiter des Instituts für Kindheit, Jugend und Familie an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). Er forscht zu Adoptionen, Kindesschutz, Heimerziehung und Pflegekinderwesen sowie der Geschichte der Kinder- und Jugendhilfe.


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ist Co-Teamleiter, Dozent und Forscher an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). Er forscht zu Bedingungen des Aufwachsens, Perspektiven von Kindern, Kindeswohl und Transitionen in den Bereichen Adoption, Flucht und Erziehungshilfen und -beratungen.


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