Theaterlexikon der Schweiz – Dictionnaire du théâtre en Suisse
Dizionario Teatrale Svizzero – Lexicon da teater svizzer
Gebunden in Schuber. 3 Bände
2005. 2168 Seiten, 800 Abbildungen s/w.
ISBN 978-3-0340-0715-3
CHF 78.00 / EUR 71.00 
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Rund 3'700 Artikel dokumentieren das Theaterschaffen auf dem Gebiet der heutigen Schweiz in Geschichte und Gegenwart. Dem Lexikon liegt ein weiter Theaterbegriff zugrunde, der alle Sparten und Theaterformen umfasst. Rund 2'400 Artikel betreffen das Sprechtheater, über 700 das Musiktheater, über 400 das Tanztheater. Personenartikel stellen mit fast 3'000 Artikeln das Gros der Einträge; über 500 Beiträge widmen sich Theatern oder Gruppen. Sachartikel erläutern unter anderem wichtige theatrale Ereignisse; Artikel zu Institutionen und Verbänden ergänzen das Gesamtbild. 800 Abbildungen illustrieren das viersprachige, dreibändige Werk. 70% der Beiträge wurden in deutscher, 20% in französischer, 6% in italienischer und 2% in rätoromanischer Sprache verfasst. Das Standardwerk zum Theaterschaffen in der Schweiz!

Das TLS/DTS/LTS wurde zwischen 1997 und 2005 am Institut für Theaterwissenschaft der Universität Bern unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Kotte erarbeitet. Die Chefredaktion, die Verantwortlichen der deutsch-, französisch- und italienischsprachigen Redaktionen, die fest angestellten Redaktorinnen und Redaktoren sowie über 230 Autorinnen und Autoren realisierten das Projekt gemeinsam.

Vom Osterspiel bis zur Street Parade
Das TLS ist ein enzyklopädisches Werk zur schweizerischen Kultur. Rund 2'600 Artikel betreffen das deutschsprachige Theaterschaffen, der Grossteil davon porträtiert Personen. Diese Personenartikel führen so unterschiedliche Künstlerinnen und Künstler auf wie den Autor Thomas Hürlimann, die Sängerin Edita Gruberova, den Bühnenbildner Teo Otto, die Lichtdesigner Rolf Derrer und Max Keller, den Dirigenten Armin Jordan und den Komponisten Paul Burkhard, die Tänzerin Anna Huber und den Regisseur Christoph Marthaler, aber auch weniger bekannte Vertreterinnen und Vertreter der Zunft.
Freie Theatergruppen wie das Theater Club 111 in Bern, das Theater Marie Aarau oder die Off Off Bühne in Zürich sind ebenso vertreten wie das Schauspielhaus Zürich, das Stadttheater Bern oder das Sommertheater Winterthur. Der Bogen der Sachartikel ist weit gespannt: Vom Osterspiel zum Gefangenentheater, von der Street Parade über das Weihnachtsspiel, vom Arbeitertheater zu Theaterverlagen. Das TLS richtet sich an eine breite Öffentlichkeit, an Theaterschaffende, -fördernde und -interessierte, begründet gleichzeitig aber auch eine gesamtschweizerische theaterwissenschaftliche Grundlagenforschung.
Simone Gojan, Chefredaktorin

D'Abplanalp à Zouc
Les 750 notices en français rendent compte des principales carrières développées dans les arts de la scène en Suisse romande, ou par des Romands: on en trouve peu jusqu'au XIXe siècle (Aufresne, Dumont), davantage dès le début du XXe (Carmen d'Assilva, Almard). Apparaissent aussi alors les premières familles d'artistes (les Fournier, les Fradel, les Auberson) et les animateurs (Ernest Ansermet, Jean Bard, Jean Hort, Jean Kiehl). Dès les années 30, surgissent de nouvelles générations de chanteurs (Hugues Cuenod) et de comédiens (William Jacques, Eléonore Hirt, François Simon, Paul Pasquier). Avec les années 50, commence l'action de bâtisseurs (Apothéloz, Mentha) et se déploient les trajectoires de grands acteurs de la scène. Grâce à la précision des informations, une lecture en réseau de ces notices révèle un panorama riche et très divers : notre pays est si morcelé que l'activité des plus proches voisins reste souvent méconnue. Chacune des entrées en français de ce Dictionnaire, qui se veut un ouvrage de référence, met en valeur le patrimoine romand des arts du spectacle vivant. Précieux aide-mémoire pour les spectateurs, il offre de multiples exemples de belles vies d'artistes.
Joël Aguet, Responsable de la rédaction française

Dai Somaschi alla Radio
Il DTS è un immenso sforzo di ricerca e valorizzazione del patrimonio culturale elvetico: per la Svizzera Italiana si tratta inoltre di una prima assoluta. Rari sono infatti gli studi che presentano uno sguardo così completo e approfondito sulla realtà teatrale delle regioni italofone della Svizzera. Una realtà che si distingue in modo particolare dal resto del paese: il professionismo approda infatti nel Cantone Ticino solo grazie alla fondazione della Radio Svizzera Italiana, nel 1932, ma le testimonian-ze di un'attività scenica - presso i padri Somaschi di Lugano o i Gesuiti di Bellinzona - risalgono fino al Diciassettesimo Secolo. La parte italiana del DTS tiene dunque conto della specificità del contesto locale, offrendo grande spazio alla trattazione di temi generali (il teatro dialettale e amatoriale, il carnevale, il teatro radiofonico e televisivo, il Festspiel), ma anche numerose dettagliate biografie di attori, cantanti, registi, ballerini, marionettisti, scenografi, scrittori, d'importanza regionale o rinomanza internazionale. Dal contralto Maria Amadini alla scenografa di Ronconi Margherita Palli, dall'attore-regista Alberto Canetta alla scrittrice zurighese-milanese Fleur Jaeggy, dal librettista di Leoncavallo Angelo Nessi al basso-buffo del Metropolitan Theatre Fernando Corena, dalle pionieristiche esperienze del Teatro Prisma agli attuali protagonisti del tea-tro svizzero italiano. 220 articoli redatti da 20 autori sparsi in tutta la Svizzera che rivelano una ricchezza artistica sinora insospettata.
Pierre Lepori, Direttore della Redazione di lingua italiana

Andreas Kotte studierte Theaterwissenschaft, Kulturwissenschaft und Ästhetik in Berlin. Seit dessen Gründung 1992 ist er Direktor des Instituts für Theaterwissenschaft der Universität Bern sowie Herausgeber der Reihen «Theatrum Helveticum» und «Materialien des ITW Bern».


Bücher im Chronos Verlag


Aufsätze im Chronos Verlag


Herausgeber/in der Reihe

Pressestimmen
«Imponierende Gesamtschau – Wer in den drei auch in Sachen Bebilderung opulenten Bänden zu blättern beginnt, ist schlicht überwältigt von der Fülle, die sich eröffnet.» Der Bund

«Druckfrisch blättert man es durch und kann sich schon fast nicht mehr vorstellen, wie man bisher ohne es auskam.» Zürichsee-Zeitung

«Schatzhaus des Bühnengeschehens – Was ans Tageslicht kam und jetzt in klarer, präziser Diktion zu lesen ist, wird das Herz von Theaterschaffenden und von einem breiten Publikum höher schlagen lassen.» NZZ

«Das Blättern macht Spass. Nicht nur, weil man auf Vertrautes oder auch halb Vergessenes stösst. Besonderes Vergnügen machen neue Bekanntschaften. [...] höchst erwünschenswert und brauchbar.» Tages-Anzeiger

«Autori, compositori d'opera, ballerini, attori, registi, coreografi, scenografi, teatro di parola e di marionette, festival e sale di spettacolo; tutto questo, e ben altro, contiene quest'opera grandiosa.» Rivista di Lugano

«Plonger dans ces trois volumes, c'est comme remonter le fleuve du temps, des Romains à nos jours. Il n'y a pas seulement des notices biographiques: quelques thèmes plus généraux sont traités avec clarté, objectivité et concision.» 24 heures

«Das Werk gehört nachdrücklich in alle relevanten (auch deutschen) Bibliotheken.» tanzjournal

Besprechungen
Schatzhaus des Bühnengeschehens Das «Theaterlexikon der Schweiz» Als Frank Wedekind einmal vor fast leerem Haus auftrat, zischte plötzlich einer der wenigen Zuschauer. Der Dramendichter und Schauspieler trat an die Rampe und warnte deutlich: «Nehmen Sie sich in acht da unten! Wir haben die Mehrheit!» So einmalig dieses Geschehen war, so einmalig ist gleichwohl jede Theateraufführung. Das Transitorische des Bühnenlebens zu fixieren, ist seit je Last und Lust der Theatergeschichtsschreibung. Eine solche kann es indes nur geben, wenn eine Fülle einschlägiger Namen, Daten und Zahlen gesichert ist. Für die hiesigen Gefilde leistet solches nun das «Theaterlexikon der Schweiz». Auf 2168 Seiten erläutern in über 3600 Artikeln rund 250 Autorinnen und Autoren das helvetische Bühnenschaffen seit seinem Beginn, wobei das 20. Jahrhundert im Zentrum liegt. Da die 7500 Gramm schwere dreibändige Enzyklopädie von einem weiten Theaterbegriff ausgeht, sind sämtliche Facetten der Branche erfasst: Etwa 2400 Texte gelten dem Sprechtheater, mehr als 700 dem Musiktheater, gegen 400 dem Tanz. Beinahe 3000 Einträge handeln von Personen, zirka 500 widmen sich Spielstätten oder Kompanien. Hinzu kommen Notizen über wichtige theatrale Ereignisse, Institutionen und Verbände. Als Illustrationen dienen 800 schwarzweisse Abbildungen. Acht Jahre umfasste die Entstehungszeit, zwei Millionen Franken das Budget. Realisiert wurde das von Drittmitteln finanzierte Opus am 1992 gegründeten Institut für Theaterwissenschaft der Universität Bern. Dessen Direktor, Andreas Kotte, leitete dieses bisher grösste theaterwissenschaftliche Forschungsprojekt der Schweiz (Chefredaktion Thomas Blubacher und Simone Gojan). Eine Besonderheit zeigt sich darin, dass neben einer deutschsprachigen eine französisch- und eine italienischsprachige Redaktion mitarbeiteten. 70 Prozent der Beiträge sind nämlich auf Deutsch, 20 Prozent auf Französisch und 6 Prozent auf Italienisch verfasst. Den Rest machen rätoromanische Abschnitte aus, die ein extra formiertes Evaluationsteam selektierte. Das Idiom der Artikel entspricht dem, was eine Person, Gruppe oder Einrichtung benützt(e). Kotte verweist darauf, dass sich im «Land der wohl höchsten Dichte von Theateraktivitäten in Europa» die diversen theatralen Formen in den vier Sprachregionen gesondert entwickelt haben, gewöhnlich in der Spannung zwischen regionaler Verbundenheit und Beziehung zu Kulturen der gleichsprachigen Nachbarländer. Daher sei das heutige Gebiet der Schweiz der Ausgangspunkt des Lexikons, das Wirken von Schweizern im Ausland sowie von Ausländern in der Schweiz werde jedoch ebenso berücksichtigt. Das meiste Material erschlossen die Mitarbeiter in der Schweizerischen Theatersammlung in Bern. Was ans Tageslicht kam und jetzt in klarer, präziser Diktion zu lesen ist, wird das Herz von Theaterschaffenden und von einem breiten Publikum höher schlagen lassen. Denn unter den Dramatikern, Intendanten, Regisseuren, Schauspielern, Komponisten, Dirigenten, Musikern, Sängern, Tänzern, Bühnenbildnern, Kostümbildnern, Komikern und Kritikern samt weiblichen Pendants finden sich nicht bloss lange Etablierte wie Anna Felder oder Lise Ramu, sondern auch Jüngere, beispielsweise Lukas Bärfuss und Marco Rima. Und neben Profis sind Amateure repräsentiert, ausser stehenden Ensembles freie Truppen, neben Sprech-, Musik- und Tanztheatern viele Volks-, Kinder- und Jugendbühnen, Kabaretts, Figuren- und Puppentheater - ein Universum. Klein sind dagegen die Schwächen der Publikation. Bei Texten über Schauspieler (anders als bei jenen über Dramatiker, Regisseure oder Kabarettisten) fehlen etwa Details zu Stilen, ergo zu Erfolgsgründen. Und es gibt typische Lapsus der Fachliteratur, darunter Titel wie «Der zerbrochene Krug» (statt «zerbrochne») und «Der Tod des Handlungsreisenden» (statt «Tod eines Handlungsreisenden»). Schliesslich wären grössere, wenngleich weniger Abbildungen informativer. All dies mindert kaum den Rang eines Schatzhauses des Bühnengeschehens, das nicht zuletzt dank seinen Hinweisen auf spezielle Studien, Nachlässe und Gevierte die Erkundung und Praxis der Schweizer Theaterwelt nachhaltig beeinflussen wird. Thomas Leuchtenmüller Andreas Kotte (Hrsg.): Theaterlexikon der Schweiz. Chronos-Verlag, Zürich 2005. Drei Bände, insgesamt 2168 S., 800 Abb. Bis 31. 12. 2005 Fr. 168.-, dann Fr. 198.-. Neue Zürcher Zeitung FEUILLETON Dienstag, 18.10.2005 Nr. 243 41 Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der NZZ (c) 1993-2006 Neue Zürcher Zeitung AG