Schreckliche Morde, schöne Berglandschaften. Thomas Barfuss hat die Geschichte des Kriminalromans in Graubünden geschrieben und seine Geografie erkundet. Er hat mit Autorinnen und Autoren über ihre Motive gesprochen und beleuchtet die engen Verflechtungen zwischen Detektiv und Tourist, Krimi und Kulinarik. Sein Buch ist eine Fundgrube für Krimileserinnen und Krimileser und ein erhellender Forschungsbeitrag zu einem der beliebtesten literarischen Genres.
Eine spannende Ermittlung zur Faszination Alpenkrimi in drei Teilen: Den Anfang macht ein illustrierter Führer durch die Bündner Krimiregionen von Chur übers Engadin ins Puschlav, vom Prättigau bis in die Surselva. Erkundet werden Charaktere, Schauplätze und Hintergründe einer mehrsprachigen, überwiegend deutsch bespielten Krimilandschaft. Teil zwei schreibt hundert Jahre Krimigeschichte, vom frühen Detektivroman in den mondänen Kurorten bis zu den heute boomenden Regionalkrimis. Lokale Eigenheiten werden dabei ebenso sichtbar gemacht wie internationale Zusammenhänge. Im dritten Teil fällt der Blick hinter die Kulissen, wo sich Detektiv und Tourist als nahe Verwandte entpuppen. Beschwor der ältere Kriminalroman gerne das Ferne und Fremde, so ist es im Regionalkrimi die Exotik des Nahen, die fasziniert. Neben Naturpark und regionaler Geschichte spielt dabei die Kulinarik eine zentrale Rolle.
Das Buch entstand am Institut für Kulturforschung Graubünden.
«Was wo in Graubünden spielt, wird von Barfuss fein säuberlich nach Region geordnet zusammengetragen. Dabei gelingt ihm das Kunststück, die Bücher und das Personal vergnüglich vorzustellen, ohne allzu viel vom Kriminalfall selbst zu verraten. Dieser Teil von «Mordslandschaften» funktioniert als Chronik und Fremdenführer zugleich. Die Betonung des touristischen Aspekts folgt einer wichtigen Erkenntnis: Detektive und Polizisten bewegen sich, so Bafuss, ähnlich wie Reisende auf fremden Terrain. [...] Barfuss' «Mordslandschaften» bieten – erstmals wohlgemerkt – einen ebenso umfassenden wie inspirierenden Überblick, was den Bündner Regionalkrimi betrifft. Seine spürbare Liebe zum Genre wird nur noch übertroffen von der Genauigkeit seines kulturgeschichtlichen Ansatzes. Dieser blickt zeitlich, aber auch räumlich weit über den Capuns-Tellerrand hinaus.»
«Eine Ehrenrettung des Regionalkrimis, eine mustergültige, mit großem Vergnügen zu lesende Studie der Kriminalliteratur aus und in Graubünden, ein sorgfältig und mit viel Sachverstand, Erkenntnisinteresse, Lust und Liebe gemachtes, gestaltetes und ins Haptische gebrachtes Buch, das ist dieser exzellente Band aus dem Zürcher Chronos Verlag, der viel Aufmerksamkeit – und ja vielleicht auch Nachahmung – verdient.»
Zum Beitrag
«Mordslandschaften: Der Krimi in Graubünden ist eine gelungene Mischung aus literaturwissenschaftlicher Analyse und Hommage an die einzigartige Landschaft Graubündens. Barfuss gelingt es, den Leser in die Welt der Bündner Kriminalgeschichten zu entführen und dabei die enge Beziehung zwischen Natur und Erzählung zu vermitteln. Dieses Buch ist nicht nur für Fans von Regionalkrimis eine Fundgrube, sondern auch für all jene, die sich für die kulturellen Eigenheiten und die Geschichte dieser Alpenregion interessieren.»
Zur Rezension
«Der Krimi als «heimlicher Fremdenführer». Diese Charakterisierung fand ich in einem druckfrischen Buch, dessen Lektüre um Seiten spannender ist als so mancher Titel in der heutigen Krimiflut: «Mordslandschaften. Der Krimi in Graubünden» von Thomas Barfuss, Senior Researcher am Institut für Kulturforschung Graubünden. [...] «Mordslandschaften» ist eine Fundgrube und ein findiger Forschungsbeitrag zu einem der beliebtesten literarischen Genres.»
Barfuss behandelt in seinem 300 Seiten starken Buch «Mordslandschaften. Der Krimi in Graubünden» drei Hauptaspekte: den geographischen Aspekt der Bündner Mordslandschaften, die geschichtliche Entwicklung des Krimigenres vom typischen Detektivroman hin zum Regionalkrimi und die literatur- und kulturwissenschaftliche Analyse der aktuellen Hochkonjunktur des Krimis an sich. [...] Es lohnt sich also durchaus, sich vor dem nächsten Regionalkrimi Thomas Barfuss’ Ermittlung rund um die Faszination des Alpenkrimis zu Gemüt zu führen. Gut möglich, dass man dann den nächsten Calonder, Gurt, Gutgsell oder Badraun mit anderen Augen liest.»
«Thomas Barfuss, seines Zeichens Senior Researcher beim Institut für Kulturforschung Graubünden, hat mit «Mordslandschaften. Der Krimi in Graubünden» eine umfassende Übersicht über den Regionalkrimi in seiner Heimat geschrieben [...]. Das Buch funktioniert in drei Teilen: zuerst als eine Art kriminalistischer Reiseführer durch die verschiedenen Bündner Talschaften, dann als Aufarbeitung der Geschichte des literarischen Krimis in den letzten hundert Jahren, und schliesslich als Herausarbeitung der Bedeutung des Regionalen, sei es als touristischer oder kulinarischer Faktor. «Mordslandschaften» ist umfassend, vergnüglich zu lesen und lässt nichts zu wünschen übrig für alle, die sich für Graubünden und seine kriminell-literarische Produktion interessieren.»
Zur Rezension
«Il scienzià da litteratura e cultura da Cuira Thomas Barfuss ha retschertgà davart l'istorgia, il svilup, il turissem, ils differents cas, ils caracters dals detectivs e la culinarica da crimis regiunals che giogan en il Grischun. Sia lavur «Mordlandschaften» ha el repartì en trais parts; l'emptima mussa in guid illustrà tras las differentas regiuns grischunas, cun ils crimis ch'èn success là. En la segunda part mussa Thomas Barfuss si l'istorgia ed il svilup dal roman criminal dals onns 1920-30, sur ils crimis rumantschs per il radio rumantsch en ils onns 1990 fin via tar il crimi regiunal modern, gist cumparì. Discutads vegnan caracters, chaussas e motivs. En la terza part vai per il connex tranter il turissem ed ils crimis regiunals. Cun in sguard scientific davos las culissas dal crimi regiunal, motivs e motivaziuns vegnan a pled auturas ed auturs. La rolla principala giogan detectivs e turists, dals, quals ins chatta ina strega parentella sin la tschertga d'ina realitad zuppada.»