Schweizerisches Institut für Kinder- und Jugendmedien SIKJM (Hg.)
Atlas der Schweizer Kinderliteratur

Expeditionen und Panoramen

Leinen
2018. 244 Seiten, 20 Farbabbildungen
ISBN 978-3-0340-1460-1
CHF 48.00 / EUR 48.00 
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Jugendromane, Kindergedichte, Bilderbücher oder Comics: Die Schweizer Kinderliteratur der letzten Jahrzehnte ist vielgestaltig und reich an Themen und Geschichten. Dieser Atlas lädt dazu ein, sie spielerisch zu erkunden. Zwanzig Textbeiträge führen zu geografischen Schauplätzen, in fantastische Welten und durch Klangräume der Sprache, sie bieten Einblicke in die kinderliterarische Szene und vermessen die Reichweite von Übersetzungen. Nahaufnahmen stehen neben Übersichten, anekdotische, augenzwinkernde Texte wechseln sich ab mit Essays und wissenschaftlichen Auseinandersetzungen. Eröffnet wird jedes Kapitel von einer imaginären Karte. In den unterschiedlichsten Stilen und Techniken gefertigt, mit Bleistift, Pinsel und Schabkarton, analog und digital, schwarz-weiss und farbig geben die Bilder einen Eindruck von der Vielfalt des aktuellen Illustrationsschaffens in der Schweiz. Im lebhaften Dialog mit den Texten greifen die Karten Inhaltliches auf und erweitern es, sie können aber auch für sich allein ‹erlesen› werden.


Artikel
  • Elisabeth Eggenberger, Laura Jurt (Illustration)
    Schauplatz Schweiz

    Verortete Geschichten von Turbenthal bis Meyrin

    S. 12–23
  • Christine Lötscher, Francesca Sanna (Illustration)
    Ausgedachte Wirklichkeiten

    Reisen ins Fantastische

    S. 24–35
  • Bruno Blume, Jacky Gleich (Illustration)
    Grosse Gefühle

    Eine Reise durch die kinderliterarische Welt der Emotionen

    S. 36–45
  • Jakob Tanner, Evelyne Laube, Nina Wehrle (Illustration)
    Tell aktuell

    Historische Mythen und nationale Mystifikationen in der Kinder- und Jugendliteratur

    S. 46–57
  • Andreas Bäumler, Barbara Piatti, Albertine (Illustration)
    Möglichkeitsnischen im Mittelland

    Von der Veränderung der Landschaft in der Kinder- und Jugendliteratur

    S. 58–67
  • Stefan Zweifel, Béatrice Poncelet (Illustration)
    Im Lallall: Sprach- und Denkspiele

    Wie Kinderliteratur unsere Weltwahrnehmung und Sprache erweitert

    S. 68–79
  • Manuela Kalbermatten, Emmanuelle Houdart (Illustration)
    Emanzipation in der Fremde

    Federica des Cescos weibliche Abenteuerwelten

    S. 80–89
  • Ingrid Tomkowiak, Vera Eggermann (Illustration)
    Orte der Schönheit und Gefährdung

    Wie die Berge ins Schweizer Kinderbuch kommen

    S. 90–99
  • Gudrun Stenzel, Jürg Obrist (Illustration)
    Dem Verbrechen auf der Spur

    Kriminalgeschichten aus der deutschsprachigen Schweiz

    S. 100–109
  • Beat Mazenauer, Anna Luchs (Illustration)
    Eine derart schöne und saftige Sprache

    Vom Umgang mit der Mundart in Texten für Kinder

    S. 110–119
  • Deborah Keller, Hannes Binder (Illustration)
    Die Reinkarnierten

    Klassiker der Weltliteratur neu ins Bild gerückt

    S. 120–131
  • Franz Lettner, Adrienne Barman (Illustration)
    Bestiarium helveticum

    Eine fast empirische Studie zum Tier im Bilderbuch

    S. 132–139
  • Thomas Barfuss, Patrizia Paravicini, Doris Lecher (Illustration)
    Wandern mit Zwergen

    Die touristische Nutzung von Kinderbüchern

    S. 140–149
  • Gina Weinkauff, Kathrin Schärer (Illustration)
    Eindringlinge, Ausgeburten, Andersweltbewohner

    Begegnungen mit dem Fremden in nicht (ganz) realistischen Erzählungen für Kinder

    S. 150–161
  • Heidis Wanderjahre 2.0

    Medienaspekte einer literarischen Alpenreferenz

    S. 162–169
  • Roger Meyer, Nadine Spengler (Illustration)
    Weggehen, ankommen, bleiben

    Geschichten von Migration und Identität

    S. 170–179
  • Irene Weber Henking, Catherine Louis (Illustration)
    Grenzenlos!

    Die Unentbehrlichkeit des Übersetzens

    S. 180–189
  • Gundel Mattenklott, Claudia de Weck (Illustration)
    Von Schlupfwinkeln und Fantasieräumen

    Kinderwelten im Bilderbuch

    S. 190–201
  • Christine Tresch, Käthi Bhend (Illustration)
    «Sie sind doch kein Mann, Sie sind ein Lehrer!»

    Lehrer-Schüler-Verhältnisse einst und heute

    S. 202–211
  • Hans ten Doornkaat, Anna Sommer (Illustration)
    Zwischen Sonntagsreden und Alltagswirklichkeit

    Kinderbuchszene Schweiz: schreiben, illustrieren und verlegen

    S. 212–225

Pressestimmen

«Bereits von außen ist das großformatige, knapp 250 Seiten starke Buch ein bibliophiles Glanzstück. [...] Die Texte entstammen der Feder von AutorInnen höchst unterschiedlicher Provenienz und sind auch in Form und Duktus sehr verschieden. Neben wissenschaftlichen Aufsätzen stehen essayistische und vereinzelt auch literarisch anmutende experimentell-spielerische Texte. [...] Der mit Abstand originellste Beitrag des Atlas verdient noch gesondert Erwähnung: Unter dem Titel ‹Bestiarum helveticum› haben Franz Lettner (Text) und Adrienne Barman (Illustration) ‹eine fast empirische Studie zum Tier im Bilderbuch› beigesteuert, in der Text und vorangestellte Karte so eng wie in kaum einem anderen Beitrag aufeinander bezogen sind. [...] Der ‹Atlas der Schweizer Kinderliteratur› beschert ein ganz außergewöhnliches Lese- und Sehvergnügen, das – einem Atlas im allerbesten Sinne entsprechend – Lust auf ausgedehnte, Grenzen überschreitende literarische Entdeckungsreisen macht. Dass es sich dabei um anderes und weit mehr als um einen klassischen Sammelband handelt, machen Format und Ausstattung in herausragender Weise deutlich.»

Jahrbuch der Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung, 2019, Susanne Riegler

«Jedenfalls ist es mit diesem ‹Atlas› auf eindrucksvolle Weise gelungen, die im Untertitel genannten ‹Expeditionen› mit den ‹Panoramen› zur Schweizer Kinderliteratur in einen stimmigen Zusammenhang zu setzen und dabei ein Momentum zur Geltung zu bringen, das sie mit der Kinder- und Jugendliteratur aus Österreich gemeinsam hat, dass sie im großen deutschen Sprachraum einerseits eine gewisse Eigenständigkeit hat, andrerseits oft im gesamtdeutschen Kanon, soweit sie vorkommt, nur partikulär wahrgenommen wird. Vor allem ist es aber auch gelungen, die Expert*innen der Schweizer Kinderliteratur, vertreten in den Professionen Bibliothekswissenschaft, Didaktik, Erziehungswissenschaft, Germanistik, Geschichte, Kulturwissenschaft, Literaturwissenschaft, Philosophie, Skandinavistik und Sozialwissenschaft – nicht zuletzt auch: Alt und Jung – in dem Opus auf höchst originelle Weise unter ein Dach zu bringen, unter dem man sich auf wohltuende Weise zuhause fühlt, obwohl – zurecht – von einem ganzen ‹Atlas› die Rede ist.»

Vollständiger Beitrag

libri liberorum, Jahrgang 20, Heft 52-53, 2019, Ernst Seibert

«Der Atlas der Schweizer Kinderliteratur [...] ist im wortwörtlichen Sinne ein gewichtiges Buch: in übergroßem Din A4 Format und mit schwerem blauen Leineneinband macht der Band bereits in der äußeren Erscheinung ordentlich Eindruck. Inhaltlich dreht sich der Atlas um all die literarischen Inszenierungen der Schweiz als Topos und topographischem Raum. Die dafür im Untertitel versprochenen Expeditionen & Panoramen setzt das Cover gekonnt ins Bild: drei Kreise sind aus dem ansonsten schlichten blauen Untergrund ausgeschnitten und bilden die Gucklöcher auf einzelne Szenen der anstehenden Expeditionen in und Panoramen von Schweizer Räume(n). Schlägt man den Band auf, entblättert sich im Innenteil zunächst ein Netz aus Linien, auf dem weitere Kreise platziert sind. Subtil führt so das Vorsatzblatt in das Programm des Buches ein: es entfaltet sich ein Geflecht aus Bezügen, denen nachgegangen wird. [...] Der Atlas der Schweizer Kinderliteratur ist ein sehr lesenswerter Band, der nicht nur in seiner äußeren Aufmachung überzeugt, sondern auch in seiner inhaltlichen Gewichtigkeit.»

Footnoters, Blog für Kinder- und Jugendliteratur, 11. Dezember 2018, Anna Stemmann

«Welche Rolle spielt Wilhelm Tell in der Kinderbuchliteratur? Welche Tiere sind am beliebtesten und warum? Wann und wie startete die Mundart ihren Siegeszug? Fragen wie diese beantwortet der neue Atlas der Schweizer Kinderbuchliteratur, erschienen zum 50-Jahr-Jubiläum des Schweizerischen lnstituts für Kinder- und Jugendmedien SIKJM. Der Band ist prächtig gestaltet und illustriert, die Texte nehmen Aspekte wie Übersetzung, Migration und Tourismus unter die Lupe.»

Fritz und Fränzi – Das Schweizer Elternmagazin, Dezember 2018 / Januar 2019

«Sämtlichen Artikeln steht eine passende ‹Karte› voran, gezeichnet von einer Schweizer Illustratorin oder einem Illustrator aus der Szene. Allein diese bunten Illustrationen lohnen schon den Band zu kaufen, der für alle an Kinder- und Jugendliteratur Interessierten ein absolutes Muss ist. Die Lesenden stossen zudem auf viele Hinweise zu neueren Schweizer Bilder-, Kinder- und Jugendbüchern, die für Kinder, die hier wohnen, nicht nur vielfältiges Identifikationspotential besitzen, sondern einfach auch tolle Literaturerfahrungen für Heranwachsende bieten.»

Basler Schulblatt Nr. 7 / 2018, Roger Meyer

«Der Atlas richtet sich an ein breites Publikum: Neben dem Fachpublikum, wie etwa Lehrpersonen und Sprachwissenschaftler, finden auch Eltern darin Informationen und Inspirationen zur Vielfalt der Schweizer Kinderliteratur. Mit dem Atlas kann Unbekanntes entdeckt und Bekanntes aus neuen Blickwinkeln betrachtet werden. Dank dem breiten inhaltlichen Spektrum dient er als Kompass auf der Entdeckungsreise durch die vielfältige Literatur für junge Menschen.»

UZH News, 19. Dezember 2018, Denise Fricker

«Das Buch ist eine bibliophile Augenweide: in elegantes blaues Halbleinen gebunden, mit Ausstanzungen am Cover, die als Gucklöcher den Blick auf Bildausschnitte freigeben, einem großzügigen Layout sowie eigens für diesen Band geschaffenen Illustrationen arrivierter Schweizer Künstler_innen. [...] Das zugrunde liegende Konzept hat etwas Spielerisches und ist so klug wie abwechslungsreich: Inspiriert vom Ansatz der Literaturgeographie, die literarische Schauplätze – seien dies nun reale, fiktive, erträumte oder ersehnte Orte – für eine Textanalyse heranzieht, beleuchten 20 Beiträger_innen die Entwicklung der aktuellen Schweizer Kinderliteratur. Dies ergibt eine äußerst kurzweilige Lektüre und bietet für jede Lese-Reisende und jeden Lese-Reisenden etwas. [...] Der Atlas bietet Orientierung und informiert hervorragend über die Schweizer Kinderliteratur der letzten beiden Jahrzehnte, über ihre Trends und möglichen Querverbindungen; vor allem aber lädt er ein, auf Entdeckungsreise zu gehen, neugierig zwischen den Seiten zu flanieren – denn wie wir alle wissen: Die schönsten und spannendsten Orte entdeckt man oft nur durch Zufall.»

STUBE, Studien- und Beratungsstelle für Kinder- und Jugendliteratur in Wien, Oktober 2018, Barbara Burkhardt

«Ich empfehle den Atlas der Schweizer Kinderliteratur. Den sollte man sich wirklich anschaffen – er erkundet die Orte und Räume der Kinderbuchliteratur nicht nur literaturgeografisch, sondern auch motivisch und imaginär mit wunderbaren Illustrationen von guten bis sehr guten Illustratoren der Schweiz und Texten, zum Beispiel von Stefan Zweifel [...]. Er stellt ‹Ein Tisch ist ein Tisch› von Peter Bichsel dem ‹Totemügerli› von Franz Hohler gegenüber und erklärt es sprachlich. Ein wunderbares Weihnachtsgeschenk. Es ist jedem zu empfehlen – schaffen Sie sich dieses Buch an!»

SRF Literaturclub, 13.11.2018, Buchtipps

Nicola Steiner, Moderatorin Literaturclub, 13. November 2018

«Wer lesend durch den neuen Atlas der Schweizer Kinder- und Jugendliteratur reist, landet auch in den Klassenzimmern von einst und heute. [...] Von der Schule ins Weltall und zurück – der Atlas zum 5O-jährigen Jubiläum des SIKJM ergründet die Schweizer Kinderliteratur in 20 thematischen Essays und Kartenbildern. Allein die imaginären Illustrationen, die jedes Kapitel eröffnen, sind eine Reise wert.»

PH Akzente, November 2018, Martina Meienberg

«Ein Buch, in dem man schmökern kann, das auf Entdeckungsreise durch die Schweizer Kinderliteratur der vergangenen Jahrzehnte einlädt und dabei die Vielfalt der Schweizer Illustrationsszene präsentiert, ist der Atlas der Schweizer Kinderliteratur.»

LLV-Diskurs/ Luzerner LehrerInnenverband, 12. Dezember 2018, Nicole Habermacher

«Mit dem Atlas der Schweizer Kinderliteratur gelingt eine aussergewöhnlich produktive Verbindung von fundierten Untersuchungen und kreativer Herangehensweise. [...] Mit einer Art literarischer Topografie fragen die Herausgeber nach dem Verbleib des Schauplatzes Schweiz und seiner Mythen (Beitrag von Jakob Tanner), zeigen die Abkehr von den Alpen und die Emanzipation in der Fremde (so der Beitrag zu Federica de Cesco). Daraus resultiert eine äusserst interessante Übersicht, quasi eine Landkarte der Themen, Stoffe, Schauplätze und Probleme hiesiger Jugendliteratur. Sicher ist: Wer durch diesen Atlas reist, findet selbst in der kleinen Schweiz noch unzählige unentdeckte Orte und Geschichten.»

Neue Zürcher Zeitung, 26. September 2018, Manuel Müller

«Dem Schweizerischen Institut für Kinder- und Jugendmedien (SIKJM) ist am Wochenende etwas Ideales gelungen: Es richtete zum 50-jährigen Jubiläum ein Fest zur Kinderliteratur aus, das leichtfüssig einen Überblick über das weitläufige Thema ermöglichte. Wer nicht dabei sein konnte und dennoch die Schuhe schnüren und den Rucksack packen will in Richtung Gastlandauftritt der Schweiz an der Kinderbuchmesse in Bologna 2019: Der Atlas der Schweizer Kinderliteratur. Expeditionen und Panoramen (Chronos) gibt Orientierung. Das leinengebundene Buch zum Jubiläum atmet die gleiche Frische wie das Fest. Die Essays führen zu vielen Aussichtspunkten in der Schweizer Kinderbuchlandschaft, mit Karten von grossen Schweizer Kinderbuchillustratoren.»

Der Schweizer Buchhandel, 28. September 2018, Pascale Blatter

«Welche Trends gibt's in der hiesigen Kinderliteratur? Der Atlas der Schweizer Kinderliteratur sucht und findet sie.»

SRF 2 Kultur, 22. September 2018, Noëmi Gradwohl

«Was der sorgfältig geschriebene Atlas ausbreitet, sind ‹reale, fiktive und emotionale Landkarten›, auf denen sich Kinder und Jugendliche im aktuellen Bücherangebot bewegen.»

ch-intercultur, 21. September 2018, Karl Wüst

«Bereits von außen ist das großformatige, knapp 250 Seiten starke Buch ein bibliophiles Glanzstück: Der edle Leineneinband leuchtet in schönstem Königsblau; drei ausgestanzte Gucklöcher geben den Blick auf Ausschnitte der Kartenbilder frei, die von Schweizer BilderbuchkünstlerInnen eigens für den Atlas geschaffen wurden. Diese imaginären Karten bilden doppelseitig den Auftakt zu den zwanzig Texten und spiegeln bzw. interpretieren deren Themen auf ihre je eigene, unverwechselbare Weise. Zugleich zeigen sie eindrucksvoll die Vielfalt an Stilen und Techniken, die das gegenwärtige Illustrationsschaffen in der Schweiz kennzeichnet, und machen mit wichtigen ProtagonistInnen der Schweizer IllustratorInnenszene vertraut […]. Die Texte selbst entstammen der Feder von AutorInnen höchst unterschiedlicher Provenienz und sind auch in Form und Duktus sehr verschieden. […]

Der ‹Atlas der Schweizer Kinderliteratur› [beschert einem – I.H.] ein ganz außergewöhnliches Lese- und Sehvergnügen […], das – einem Atlas im allerbesten Sinne entsprechend – Lust auf ausgedehnte, Grenzen überschreitende literarische Entdeckungsreisen macht. Dass es sich dabei um anderes und weit mehr als um einen klassischen Sammelband handelt, machen Format und Ausstattung in herausragender Weise deutlich – ein schöneres Geschenk hätte das SIKJM sich und anderen zu seinem Jubiläum kaum machen können.»

11. Februar 2020, Jahrbuch der Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung (2019), Susanne Riegler