Eine Freundschaft

Der Briefwechsel mit Jean Rudolf von Salis

Essays und Vorlesungen

Jean-Gebser-Reihe (JGR), Band 5
Gebunden
2022. 432 Seiten, 36 Abbildungen s/w.
ISBN 978-3-0340-1687-2
CHF 48.00 / EUR 48.00 
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Der Band «Eine Freundschaft» enthält im ersten Teil den Briefwechsel zwischen dem Philosophen und Dichter Jean Gebser und dem Historiker Jean Rudolf von Salis. Er beginnt im Jahr 1939, das Gebsers Lebensmitte markiert, und dokumentiert eine sehr persönliche, nahe Freundschaft bis zu Gebsers Tod 1973. Der Geschichts-professor und bestens vernetzte Chronist der Weltgeschichte und Politik zeigt sich dem eher verborgenen Deuter der Menschheitsgeschichte und «Geschichtsschreiber des Unsichtbaren», wie Gebser die Dichter nennt, tief verbunden.
Der zweite Teil umfasst zwei Vorlesungen, «Zur Geschichte der Vorstellungen von Seele und Geist» (1946/47) und «Die neue Weltsicht» (1953/54), die Gebser am Institut für angewandte Psychologie in Zürich gehalten hat; die erste vor der Veröffentlichung des ersten Bandes seines Hauptwerks «Ursprung und Gegenwart», die zweite unmittelbar nach dem Abschluss des zweiten Bandes. Sie zeigen einen Autor, der sein Werk im mündlichen Kontakt mit dem Publikum entwirft und vergegenwärtigt. Die Distanz, die das Hauptwerk bewusst herstellt, fällt hier weg. Gerade darin liegt der heute noch spürbare Reiz dieser lebendigen Vorträge.
Die Einführungen von Elmar Schübl und Rudolf Hämmerli geben dem Band den biografischen und philosophischen Kontext.


(1905–1973) hat als Dichter, Übersetzer und Philosoph ein umfangreiches und vielschichtiges Werk hinterlassen. Es spiegelt sich darin ein durch tiefgreifende Wandlungen geprägtes Jahrhundert wider. Dies gilt auch für Gebsers Leben, das zahlreiche Ortswechsel (Breslau, Berlin, Madrid, Paris, Bern), ausgedehnte Reisen (Westeuropa, Asien) und Begegnungen mit namhaften Wissenschaftlern (Werner Heisenberg, Carl Gustav Jung, Jean Rudolf von Salis), Künstlern (Federico García Lorca, Pablo Picasso) und Intellektuellen (Victor Otto Stomps, Max Brod) prägten. Davon zeugt Gebsers Nachlass, der im Schweizerischen Literaturarchiv aufbewahrt wird.


Bücher im Chronos Verlag


Dr. phil., ist promovierter Philosoph und Nachlassverwalter von Jean Gebser. Er ist Herausgeber der achtbändigen Gesamtausgabe der Werke Gebsers im Novalis Verlag, Schaffhausen, und Mitherausgeber der Jean Gebser Reihe (JGR) im Chronos Verlag, Zürich. Seit vielen Jahren ist er Präsident der Jean Gebser Gesellschaft mit Sitz in Bern. Sein Hauptinteresse gilt der Erforschung des Bewusstseins in seiner Vielschichtigkeit.


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Dr. phil., studierte Geschichte und Philosophie und ist Privat­dozent für Wissenschafts­geschichte an der Universität Graz.


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Herausgeber/in der Reihe

Pressestimmen

«Gross gedacht haben sie beide: Der in Bern geborene Historiker Jean Rudolf von Salis schrieb eine Weltgeschichte der Weltkriegszeiten. Und der in Bern gestorbene Jean Gebser schrieb eine Weltgeschichte des Bewusstseins. Nun ist ihr Briefwechsel erschienen. […] Beim Lesen der Briefe bedauert man ab und zu, nicht dabeisitzen zu können. Denn Thema war nicht nur ihr ‹ausgeprägtes Interesse an den Hintergründen der globalen Krisen im 20. Jahrhundert›, wie es Mitherausgeber Elmar Schübl in der Einleitung formuliert – es muss in diesen Jahren bei beiden auch immer wieder um ihre publizistischen Hauptwerke gegangen sein. […] Zweifellos trifft es zu, wenn Schübl die beiden Freunde als ‹repräsentative Aussenseiter› charakterisiert: ‹Nicht ganz unbekannt› seien sie gewesen, aber nicht zu jenen zählend, ‹die man einfach kennen muss›.»

Fredi Lerch, Journal B, 8. Dezember 2022