«Dieses enorme Gedicht …»

Ausgewählte Gedichte in ihren Fassungen
 

Herausgegeben von Walter Morgenthaler und Thomas Binder
Schweizer Texte, Neue Folge, Band 56
Gebunden
2020. 304 Seiten, 25 Abbildungen s/w.
ISBN 978-3-0340-1576-9
CHF 48.00 / EUR 48.00 
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Kuno Raeber (1922–1992) wuchs in einer stark religiös geprägten Familie in Luzern auf, studierte in Basel Geschichte und Philosophie und lebte nach Lehrtätigkeiten in Rom, Tübingen und Hamburg ab 1958 als freier Schriftsteller in München. Bediente er sich in seinem ersten Gedichtbändchen (1950) noch einer traditionell antikisierenden Bild- und Formenwelt, begann er in den nachfolgenden Jahren formal zu experimentieren und historische und mythologische Szenen und Figuren mit Alltagserfahrungen zu durchweben. Dieses Verfahren setzte sich, nach einer Phase der absoluten Reduktion, fort bis in den letzten Gedichtband (1985), dessen besondere Attraktivität eine Abteilung mit Gedichten in Luzerner Alemannisch ausmacht.
Zu Raebers Schaffensweise gehörte das Ausfeilen und Überarbeiten: Jedes Gedicht durchlief mehrere, oft zahlreiche Fassungen. Neben den zu Lebzeiten publizierten Werken existiert ein weit umfangreicherer, oft nicht weniger bedeutender lyrischer Nachlass. Diesen in all seinen Verästelungen zu erschliessen, hat sich die Online-­Edition (www.kunoraeber.ch) zur Aufgabe gemacht. Die Buchausgabe präsentiert Kuno Raebers lyrischen Kosmos anhand ausgewählter Gedichte und veranschaulicht deren komplexen Entstehungsprozess durch die Paralleldarstellung verschiedener Fassungen.


Kuno Raeber wuchs in Luzern auf. An den Universitäten in Basel, Genf, Paris und studierte er Philosophie und Geschichte und promovierte 1950. Zunächst sehr religiös und kurze Zeit Novize. Ab 1958 freier Schriftsteller. Er war Mitglied der Gruppe 47 und wurde 1978 als Mitglied im P.E.N.-Zentrum aufgenommen. Raeber hatte seinen Wohnsitz in München, lebte zeitweise in Rom und starb 1992 in Basel an den Folgen seiner Aids-Erkrankung.


Bücher im Chronos Verlag


geboren 1946, Germanist. Kritische Werkausgaben: Werke von Karoline von Günderrode (1990/91); Historisch-Kritische Gottfried Keller-Ausgabe (1996–2013); Kuno Raeber. «Dieses enorme Gedicht …» ­(Chronos 2020; mit ­Thomas ­Binder).


Bücher im Chronos Verlag


Aufsätze im Chronos Verlag


Thomas Binder
Dr. phil., Mitherausgeber: «Historisch-Kritische Gottfried Keller-Ausgabe» (1996–2013).

 

Pressestimmen

«Was das Schreiben von Kuno Raeber zudem fortwährend bestimmt, ist ein Ausfeilen und Überarbeiten. ‹Jedes Gedicht durchlief mehrere, oft zahlreiche Fassungen. Neben den zu Lebzeiten publizierten Werken existiert ein weit umfangreicherer, oft nicht weniger bedeutender lyrischer Nachlass›, so der Chronos Verlag. Diesen zu erschliessen, habe sich die Online-Edition (www.kunoraeber.ch) zur Aufgabe gemacht. Das Buch ‹Dieses enorme Gedicht...› ist das Printerzeugnis dazu. Es präsentiert Kuno Raebers lyrischen Kosmos anhand ausgewählter Gedichte und veranschaulicht deren komplexen Entstehungsprozess durch die Paralleldarstellung ihrer jeweiligen verschiedenen Fassungen. [...] Kuno Raebers «ausgewählte Gedichte in ihren Fassungen», nun fast 30 Jahre nach seinem Tod erschienen, sind keine einfache Lektüre, und sie sind Liebhaber-Lektüre. Aber auch für Leser, die diesen Autor erst jetzt entdecken, ist das Buch geeignet, um innezuhalten und mal wieder in die Tiefe zu gehen.»

Luzerner Zeitung, 4. August 2020, Susanne Holz

«Kaum jemand kennt ihn noch, den Luzerner Autor Kuno Raeber. [...] Sein Werk besteht aus einer Fülle von Gedichten sowie vielfältiger Prosa. [...] Von den rund tausend Gedichten gibt es eine Online-Edition mit allen Fassungen und Handschriften. Eine Auswahl davon ist nun in einem Band erschienen und vermittelt erhellende Einblicke in seinen Arbeitsprozess, sein Ringen um gültige Worte und Verse.»

ProgrammZeitung, Dezember 2020, Dagmar Brunner