Afrika ist ein riesiger Kontinent, der durch geographische und kulturelle Vielfalt bestimmt ist. Doch nicht die Einzigartigkeit unterschiedlicher Kulturen, sondern Pauschalisierungen prägen die europäische Sichtweise bis heute. Neben romantisierenden Safari-Reportagen schaffen es hauptsächlich Kriege, Naturkatastrophen und gescheiterte Staaten ins mediale Rampenlicht des Nordens. Hinter dieser eindimensionalen Sicht verbergen sich oft stereotype Wahrnehmungen, die auf die Kolonialzeit zurückgehen. Einer dieser Topoi ist der des «primitiven und bildungsunfähigen Afrika», das den Aufstieg zur Zivilisation ohne westliche Hilfe nicht schafft.
Der Sammelband begibt sich auf Spurensuche nach kolonialen Afrikabildern im deutschsprachigen Raum. Die Beiträge zeigen, dass Repräsentationen des «schwarzen Kontinents» und koloniales Denken nicht vor den Landesgrenzen halt machten. Problemlos konnten sie innerhalb Europas und insbesondere desselben Sprachraums auch in Länder ohne eigene Kolonien wie die Schweiz oder Österreich transportiert werden. Durch die verschiedenen kulturhistorischen Annäherungsweisen an koloniale Afrikakonstruktionen entsteht ein facettenreiches Bild, das nichts über Afrika, aber umso mehr über die deutschsprachigen Europäerinnen und Europäer verrät.
«Ein lesenswerter Band.»
Frankfurter Allgemeine Zeitung
«Trotz der Themenvielfalt […] wird die Publikation zu einem kohärenten und lesenswerten Mosaik von Afrikabildern im deutschsprachigen Raum. Das Buch ist ein gelungener Beitrag, die Konstruktion Europas durch den Blick auf ein imaginiertes Afrika zu entschlüsseln.»
afrika-bulletin
«Das Buch ist ein gelungener Beitrag, die Konstruktion Europas durch den Blick auf ein imaginiertes Afrika zu entschlüsseln. Gleichzeitig kann es auch als Versuch gelesen werden, die Frage nach den erkenntnistheoretischen Möglichkeiten im Schreiben über Zusammenhänge zwischen Afrika und Europa tiefer zu ergründen.»
Julia Büchele, Zeitschrift für Germanistik
«Lobenswert ist die in höchstem Maße quellenkritische Arbeit, die nicht zuletzt in nachvollziehbare Analyseschritte und in einleuchtende Ergebnisse mündet. Illustrationen aus verschiedenen Archiven sowie nützliche Literaturverweise werden in die Untersuchungen einbezogen und ergänzen die Beiträge sinnvoll. Zwischen den Aufsätzen lassen sich keine sprachlichen Diskrepanzen erkennen, was den Eindruck eines umfassenden Sammelbandes bestärkt, der sehr reflektiert mit der kolonialen Vergangenheit umgeht. […] Für die theoretische Fundierung von Konzepten für den Unterricht ist dieser Sammelband sehr zu empfehlen.»
Sascha Ulrich, www.literaturkritik.de