«Kriegszeit»: Der Zweite Weltkrieg umbrandete das Fürstentum Liechtenstein, ohne es zu überziehen. Doch waren Land und Menschen bedroht, von aussen und von innen. Diese gefährlichsten Jahre der liechtensteinischen Zeitgeschichte sind hier erstmals als Ganzes detailliert geschildert, wissenschaftlich, anschaulich und spannend, eingebettet in den Kontext des Kriegsgeschehens. Im Blick sind auch die Beziehungen zur Schweiz, zum Dritten Reich und zu den Alliierten.
Band 1 enthält: Liechtenstein vor dem Krieg und bei Kriegsbeginn 1939; militärische Bedrohung, deutsche und italienische Operationspläne, Situation vor dem Réduit, Luftkrieg; Aussenpolitik zwischen der Schweiz und dem Reich; 1940 als schwierigstes Jahr, innere und äussere Verunsicherung, «volksdeutsche» Anschlussbewegung, Geheimkontakte ins Reich, Ultimatum der Schweiz; «Umbruch»-Zeit, Auseinandersetzung mit den Nationalsozialisten 1940 bis 1945, Analyse des NS-Blatts ‹Der Umbruch›.
Band 2 enthält: Wider den Nationalsozialismus, Haltung von Geistlichkeit, Jugend und Zeitungen, Symbolik der Fürstenhochzeit 1943; Aussenpolitik 1941 bis 1943, Fremdenpolizeiabkommen, Deutschlandkontakte, Geheimkonferenz von Friedrichshafen Wirkung antijüdischer Massnahmen des Reiches, Schweizer Misstrauen; Fürst Franz Josef II. in der Kriegszeit, Telegrammaustausch mit Hitler, Kontakte zu alliierten Diplomaten, Gesandtschaft in Bern, liechtensteinische Dezemberkrise 1944, Evakuation von Kunstgütern und Verwandten; Abgründe, Euthanasie, Holocaust, Spionage, Wehrpflichtige und Kriegsfreiwillige aus Liechtenstein; Kriegsende, Frieden, «Säuberung», Mentalitäten.
Bibliographie, Verzeichnisse, Namenregister.
«Kriegszeit»: Exemplarisch spiegelt Liechtenstein die grössere Welt und deren Zeitgeschichte.
«Kriegszeit» schliesst unmittelbar an das vielgelesene Werk «Krisenzeit» an.
Band 1
A Liechtenstein vor dem Krieg
I Aussenpolitisch gefährdet
II Innenpolitisch stabilisiert
B Liechtenstein bei Kriegsbeginn 1939
I Hitlers Kriegsvorbereitung
II Liechtenstein in den letzten Friedenstagen
III Kriegsentfesselung
IV Liechtenstein in den ersten Tagen und Wochen des Krieges
V Liechtensteinische Neutralitätserklärung
VI Vollmachten und Massnahmen
VII Radio Liechtenstein verstummt
VIII Die Landeszeitungen in den ersten Kriegsmonaten
IX Weitere Veränderungen
C Militärische Bedrohung Liechtensteins während des Krieges
I «Schweiz plus Liechtenstein»
II Hätte die Schweiz Liechtenstein verteidigt?
III Variierende Bedrohung
IV Bedrohungssituation nach Kriegsbeginn und im Winter 1939/40
V Mai 1940: Deutscher Westfeldzug, Täuschung der Schweiz
VI Zur Evakuierung bereit, Mai 1940
VII Höchste Gefahr im Juni 1940: Hitlers «Sonderaufgabe» Schweiz
VIII Deutsche Operationspläne aus liechtensteinischer Sicht
IX Italienische Operationsplanung aus liechtensteinischer Sicht
X Schweizer Réduit-Strategie und Festung Sargans aus liechtensteinischer Sicht
XI Ferner Krieg, nahe Truppen
XII Liechtensteinische Erwartungen im Sommer 1944 für das Kriegsende
XIII Liechtenstein und der Luftkrieg
XIV Militärische Situation Liechtensteins bei Kriegsende
XV Gründe für die Kriegsverschonung
D Liechtensteinische Aussenpolitik I: Zwischen der Schweiz und dem Reich
I Relativität der historischen Perspektive
II Liechtensteinische Neutralität
III Möglichst wie ein Schweizer Kanton
IV Vermeidung von Konflikten mit Deutschland
V Regelungen mit dem Deutschen Reich
VI Richter in Liechtenstein
VII Beziehungen zu weiteren Staaten bis 1941
E 1940, das schwierigste Jahr: Innere und äussere Verunsicherung
I Zusammenarbeit der Regierungsparteien
II Nationalsozialismus
III Symbolische Akte im Bewusstsein der Gefahr
IV Schwieriges Wirtschaftsjahr 1940
V Die Volksdeutsche Bewegung vom Kriegsbeginn bis zum Frühjahr 1940
VI Schweizerische Beobachtungen
VII Die Ziele der Volksdeutschen Bewegung in Liechtenstein
IX Typologie der Anschluss-Befürworter
X Strategien und Taktik der liechtensteinischen Nationalsozialisten
XI Zahlenmässige Stärke der VDBL in der Kriegszeit
XII Aktivitäten der Volksdeutschen Bewegung im Sommer 1940
XIII Die zwei Landeszeitungen im Sommer 1940: Durchhalten oder Einordnen
XIV Dr. Vogts geheime Sondierung im Reich 1940
XV Liechtensteinische Oktoberkrise 1940
XVI Zweiundvierzig Sofortforderungen der VDBL im Dezember 1940
XVII Reaktionen von «Volksblatt» und «Vaterland» auf den «Umbruch»
XVIII Fazit zum Jahr 1940
F «Umbruch-Zeit»: Auseinandersetzung mit den Nationalsozialisten 1940 bis 1945
I Eskalation im Winter 1940/41
II Zuspitzung im März 1941: Bis zur Schussgrenze
III Provokations-Verordnung, Säuberung der Hilfspolizei
IV Rückschlag der Volksdeutschen Bewegung im Frühjahr 1941
V Dämpfung der Gewalt ab April 1941 dank Zeitungen und Gerichten
VI Aktivitäten der Volksdeutschen Bewegung bis zum Kriegsende
VII «Der Umbruch» 1940–1943
Band II
G Wider den Nationalsozialismus
I Werthaltungen und Mentalitäten
II Geistlichkeit und Nationalsozialismus in Liechtenstein
III Schule und Lehrerschaft
IV Pfadfinder und Pfadfinderinnen
V Katholische Jungmannschaft und Jungfrauenkongregation
VI Patriotische Anlsse
VII Fürstenhochzeit 1943
VIII Fürstliche Notverordnung zur Verschiebung der Landtagswahlen 1943
IX Dr. Goops Einrücken 1943 und sein Einsatz im Osten bis 1945
H Liechtensteinische Aussenpolitik II: 1941 bis 1943
I Schweizerisch-Liechtensteinisches Fremdenpolizei-Abkommen von 1941
II Schwiezerisches Einspracherecht gegen liechtensteinische Einbürgerungen
III Liechtestein-Vorbehalt im schweizerisch-sowjetischen Handelsabkommen 1941
IV Sommerlage der «Reichsdeutschen Jugend in der Schweiz» im Steg 1941
V Weitere Deutschland-Kontakte 1941 bis 1943
VI Geheimkonferenz von Friedrichshafen vom 13./14. März 1943
VII Zur Deutschland-Politik von VU und VDBL 1941 bis 1943
VIII Wirkungen antijüdischer Massnahmen des REiches
IX Interventionen des SS-Judenreferats Eichmann gegen Liechtenstein 1942
X Jüdische Eheschliessungen «per procuram» in Liechtenstein
XI Sondierungen in Berlin 1942 und 1943
XII Schweizer Kontrolle, Sicherheitskonferenz zu Liechtenstein 1943
XIII Besuch des Fürstenpaars beim Bundesrat im April 1943
J Fürst Franz Josef II. in der Kriegszeit
I Charakter der fürstlichen Politik
II Diplomatische Anerkennung durch die Tschechoslowakei im Juli 1938
III Liechtensteinisch-sudetendeutsche Absprachen 1938?
IV Arrangements und Vergabungen im Bereich der fürstlichen Beziehungen
V NS-Pression im Sudetenland Ende 1939
VI Bemühungen um Rückgewinnung von früstlichen Besitzungen 1938 bis 1941
VII Jagdeinladungen zur Kontaktpflege
VIII Telegramm-Austausch des Fürsten mit Hitler 1938 bis 1945
IX Kontakte zum Papst und zu Italien
X Kontakte zu britischen und amerikanischen Diplomaten 1942
XI Stiller Besuch des Fürsten in Berlin im Juli 1943
XII Bemühungen um direkten Kontakt zu den Regierungen Grossbritanniens und der USA
XIII Der Fürst beim IKRK in Genf, November 1943
XIV Errichtung der liechtensteinischen Gesandtschaft in Bern 1944
XV Liechtensteinische Dezemberkrise 1944
XVI Bergung der Kunstsammlung
XVII Fürstliche Verwandte
XVIII Der fürstliche Elbemühl-Konzern
K Abgründe
I Liechtenstein und die Euthanasie im Reich
II Leichtenstein und der Holocaust
III Im Netz der Spionage
IV Wehrpflichtige und Kriegsfreiwillige
L Kriegsende, Frieden
I Letzte Tage im Krieg
II Frieden
III Holmston-Russen
IV «Säuberung»
V Fürstliche Besitzungen
VI Neue Regierung, Koalition FBP-VU
VII Normalisierung
VIII Mentalitäten
IX Zum Schluss: «Davon gekommen»
«Mit Geigers Opus liegt erstmals ein Geschichtswerk vor, das die gesamte Kriegszeit in Liechtenstein detailliert, wissenschaftlich und trotzdem leicht lesbar darstellt.
Peter Geiger, dem liechtensteinischen Historiker mit schweizerischen Wurzeln, kommt das Verdienst zu, den innenpolitisch heiklen Zeitraum von der «Sparkassa-Affäre» und dem Regierungssturz 1928 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 nicht nur für die Wissenschaft bearbeitet zu haben, sondern als spannende Lektüre einer breiten Leserschaft zugänglich zu machen.»
Günther Meier, NZZ
«Das eindrückliche Werk von Peter Geiger zu Liechtenstein in den Kriegsjahren ist fraglos ein überragender Meilenstein in der Zeitgeschichtsschreibung des Fürstentums, auf den das Land stolz sein darf. Wer sich künftig mit jeder Zeit auseinandersetzt, wird nicht an diesem Standardwerk vorbeikommen. […] Der Umfang des Werkes kann einem im ersten Moment durchaus Respekt einflössen. Dank der ausgezeichneten Lesbarkeit, der auch für den interessierten Laien sehr guten Verständlichkeit sowie nicht zuletzt aufgrund des äusserst spannenden Inhalts zerstreuen sich allfällige Bedenken jedoch rasch.»
Werner Hagmann, Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein
«Peter Geiger, der beste Kenner der [liechtensteinischen] Landesgeschichte und Autor einer bereits 1997 erschienenen zweibändigen Abhandlung zur Krisenzeit der 1930er Jahre, hat nun ein monumentales zweibändiges, gut strukturiertes und reich illustriertes Werk zu den Jahren 1939–1945 hizugefügt.»
Georg Kreis, Francia
«Indem der Autor die Namen der handelnden Personen nennt, vermeidet er Spekulationen und Verwechslungen, wird er den damaligen Akteuren gerecht und bricht er die Magie von Tabus.»
Werner Hagmann, Werdenberger Jahrbuch 2012/25.