«Die Begriffe «Völkermord» und «Genozid» haben sich in den letzten Jahren in der Alltags- wie in der Wissenschaftssprache eingebürgert, obwohl die Meinungen darüber, was darunter zu verstehen sei, höchst unterschiedlich sind. Die beiden äussersten Pole markieren die These von der Einzigartigkeit des Völkermords an den europäischen Juden auf der einen und die Vorstellung, Genozide hätten sich in der Geschichte immer schon ereignet und würden sich weiter ereignen, auf der anderen Seite. Solcher diffusen Beliebigkeit will der Sammelband der interdisziplinären Arbeitsgruppe zur Genozidforschung mit 17 Beiträgen entgegentreten. […] Insgesamt bietet der Sammelband eine kompetente Einführung in die Geschichte der Genozide im 20. Jahrhundert, in deren Verlauf 170 Millionen Nichtkombattante getötet wurden, aber auch einen Überblick über den jungen Zweig der Genozidforschung.»
Tages Anzeiger