Carl Albert Loosli 1877–1959, Band 1

Zwischen Jugendgefängnis und Pariser Bohème 1877–1907

Bd. 1 der dreibändigen Biographie

Gebunden
1996. 400 Seiten
ISBN 978-3-905312-00-3
CHF 48.00 / EUR 43.00 
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Er war ein schweizerischer Emile Zola und wurde häufig in der Nachfolge Gotthelfs gesehen: Carl Albert Loosli, der «Philosoph von Bümpliz». Der unehelich geborene Loosli verbrachte mehrere Jahre in Anstalten der deutschen und welschen Schweiz. Nach ruhelosen Jahren zwischen Bern, Neuchâtel und Paris, wo er sich als Bohemien herumtrieb, liess er sich Ende 1904 auf Dauer in Bümpliz nieder. Er baute sich eine Existenz als Journalist und Schriftsteller auf, von deren Erträgen seine Familie mehr schlecht als recht zu leben vermochte.
Loosli verfasste Satiren, Novellen und Anekdoten; Romane lagen ihm weniger. Mit Loosli stehen wir an den Quellen der schweizerischen Kriminalliteratur - lange vor Glauser und Dürrenmatt. Als Pionier erwies sich Loosli auch in gewerkschaftlicher Hinsicht, indem er 1912 den schweizerischen Schriftsteller-Verein aus der Taufe hob.
Sein eigenes Schicksal liess ihn zum Kämpfer für die Menschen- und Bürgerrechte werden. Die Arbeit analysiert Looslis jahrzehntelangen Einsatz gegen die Anstalten und gegen die «Administrativjustiz», seine Bemühungen um bedingungslose Rechtsstaatlichkeit.
Der vorliegende erste Teil der Biographie thematisiert Looslis wilde Jugendjahre.

«Mit ‹Carl Albert Loosli› hat Erwin Marti die frühen Jahre des kämpferischen und zuweilen bitterbösen Satirikers und Zeitkritikers aufgearbeitet. Marti gibt sich dabei nicht mit biographischen Begebenheiten aus dem näheren und weiteren Umfeld zufrieden, sondern zeichnet mit vielen Details und Dokumenten ein eigentliches Sittengemälde der gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse in Looslis früher Zeit.»
Berner Tagwacht

Erwin Marti studierte Geschichte und Germanistik in Bern und Berlin. Er arbeitete 1980–2010 als Lehrer und Heilpädagoge am Gymnasium und an der Orientierungsschule des Kantons Basel-Stadt und promovierte 1995 in Neuer und Schweizer Geschichte bei Prof. Markus Mattmüller, Universität Basel. Anerkennungspreis des Kantons Bern 2009, Mitglied von Autorinnen und Autoren der Schweiz (AdS).


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Pressestimmen

«Mit ‹Carl Albert Loosli› hat Erwin Marti die frühen Jahre des kämpferischen und zuweilen bitterbösen Satirikers und Zeitkritikers aufgearbeitet. Marti gibt sich dabei nicht mit biographischen Begebenheiten aus dem näheren und weiteren Umfeld zufrieden, sondern zeichnet mit vielen Details und Dokumenten ein eigentliches Sittengemälde der gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse in Looslis früher Zeit.»
Berner Tagwacht


Besprechungen

«Den einen ist Carl Albert Loosli (1877-1959) als Mundart-Dichter von «Mys Ämmitaw» ein Begriff. Andere kennen seine «Schattmattbauern», den ersten modernen Kriminalroman der Schweiz. Doch Carl Albert Loosli war mehr als nur Heimatdichter und Krimiautor. Er war ein Intellektueller im besten Sinne; einer mit Zivilcourage. Loosli kämpfte gegen die Anstaltsinternierung von Kindern, gegen ihren Einsatz als billigste Arbeitskräfte, ihr Dasein als «Verdingkinder». Er kämpfte für die Humanisierung von Strafrecht und Strafvollzug und trat als Anwalt der schweizerischen Jüdinnen und Juden gegen die Hetze der in- und ausländischen Nazis an, ohne sich einschüchtern zu lassen. Als Mitbegründer und erster Präsident des Schweizerischen Schriftstellerverbands schrieb er Literaturgeschichte und verfasste die erste Biographie über Ferdinand Hodler.
Zum 50. Todestag des Schweizer Autors am 22. Mai 1959 sprechen der Schriftsteller Hugo Loetscher und der Historiker Jakob Tanner mit Nathalie Wappler über Carl Albert Loosli und die Rolle der Intellektuellen. Das Gespräch finden Sie unter folgendem Link: http://www.sf.tv/sendungen/sternstunden/index.php?docid=20090510.»

Sternstunde Philosophie, Schweizer Fernsehen, 10. Mai 2009