Weisssein in der Schweizer Literatur

Facetten und Reflexionen

VERFLECHTUNGEN. Schweizer Literatur im transnationalen Kontext, Band 1
Broschur
Erscheint im April 2025. ca. 240 Seiten
ISBN 978-3-0340-1784-8
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Der Band unterstreicht die konstitutive Bedeutung des Weissseins für die nationale Identitätsbildung in der Schweiz und zeigt, wie Schweizer Texte durch subversive Erzählstrategien konventionelle Auffassungen von Herkunft und Hautfarbe herausforderten und den Konstruktcharakter solcher Identitätsmerkmale sichtbar machten.
Mit Beiträgen zu Benjamin Constant, J. J. Bachofen, C. F. Meyer, Gottfried Keller, Felix Moeschlin, Friedrich Glauser, Jonas Fränkel, Friedrich Dürrenmatt, James Baldwin, René Gardi, Urs Widmer, Melinda Nadj Abonji, Thomas Duarte und Kim De L’Horizon setzt sich der Band kritisch mit dem Mythos auseinander, dass Kategorien wie ‹Rasse›, Hautfarbe und Ethnizität in der Schweizer Kultur und Literatur stets nur eine marginale Rolle gespielt hätten, während die Beteiligung der Schweizer Wirtschaft an kolonialen Unternehmungen und der Schweizer Wissenschaft an der Ausformung des westlichen Rassismus gut belegt ist. Die Beiträge verdeutlichen, dass Vorstellungen von Weisssein auch in der Literatur wesentlich zur Konstitution sowohl einer westlichen als auch einer national-schweizerischen Identität beigetragen haben. Zugleich veranschaulichen sie, wie auf dem Territorium der Literatur kulturelle Grenzziehungen verunsichert oder neu verhandelt werden können. Weit davon entfernt, Weisssein einfach zu affirmieren, verfolgen etliche der analysierten Texte Strategien, die einer Reproduktion von Stereotypen und kolonialen Erzählmustern ent­gegengenwirken.


promoviert in Neuerer deutscher Literaturwissenschaft an der Universität Bern. Ihr Dissertationsprojekt beschäftigt sich mit Identitätskon­struktionen im Werk Friedrich Dürrenmatts.

 


Herausgeber/in der Reihe


ist Assistenzprofessorin für Neuere deutsche Literatur an der Universität Bern. Ihre Forschungsschwerpunkte bilden die Interkulturelle Literaturwissenschaft, Gattungstheorie, Komparatistik sowie die Literatur des 18. und 20. Jahrhunderts.

 


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