Die Militärorganisation der Stadt Zürich baute seit 1336 auf den Zünften und der Constaffel auf. Innerhalb dieser Vereinigungen wurde die mit dem Bürgerrecht einhergehende Pflicht, Wacht- und Kriegsdienst zu leisten, überprüft und umgesetzt. Als einziges militärisches Verwaltungsbuch auf Zunftebene hat sich in Zürich der die Jahre 1503 bis 1583 umfassende «Reisrodel» der Constaffel erhalten. Überliefert im Privatbesitz zusammen mit einer Reihe weiterer Listen, bildet das Konvolut eine einzigartige Dokumentation zur städtischen Militär-, Kriegs- und Sozialgeschichte.
«Mit der Stadt in den Krieg» führt zum Kern städtischer Militärverwaltung im 16. Jahrhundert und von da zu einer Gesellschaft, die mit und im Krieg lebte. Deutlich werden dabei der Zusammenbruch der Zürcher Militärorganisation nach der Schlacht bei Kappel und die auf diese Zäsur folgenden Veränderungen des Milizwesens.
Eine ausführliche Einleitung erläutert die historischen Hintergründe und die Ereignisse, welche die Eidgenossenschaft – und mit ihr Zürich – für einige Jahre zu einem politischen Faktor auf europäischer Ebene machten. Jede Seite des Rodels wird in Bild und kommentierter Abschrift wiedergegeben, was die Gegenwart des Kriegs in der Zürcher Gesellschaft des 16. Jahrhunderts eindrücklich vor Augen führt.
Am Berchtoldstag eines jeden Jahres stellt die Antiquarische Gesellschaft in Zürich ihr Neujahrsblatt vor. Der Band behandelt jeweils ein Thema der Zürcher oder Schweizer Geschichte. Dabei wird häufig jungen Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftlern die Möglichkeit gegeben, mit ihren Forschungsergebnissen an eine breitere Öffentlichkeit zu treten.
«Eine Trouvaille für Geschichstfreaks»
«Regula Schmid mit ihren Mitarbeitern hat eine beispielhafte Edition vorgelegt: auf der linken Seite die Abbildung des Originalblatts, auf der rechten eine sehr sorgfältige Umschrift des ganzen Textes, so weit wie möglich zeilengerecht, zudem stets sachdienlich kommentiert. Sämtliche Zeichen der verschiedenen Schreiber (kleine Ringe, Kreuze, Streichungen) werden, soweit heute noch erschließbar, erläutert. Die Edition wird erst durch die künftige Benutzung durch Historikerinnen und Historiker ihren wahren Wert zeigen.»