Im Rahmen des Schaffhauser Jazzfestivals finden seit 2005 alljährlich die Jazzgespräche statt. Im Zentrum stehen Themen rund um den Jazz und seine Szene. Mit Sarah Chaksad hat erstmals eine Musikerin die Gespräche thematisch konzipiert und Gäste aus der Musikszene, dem Journalismus, den Hochschulen und dem wissenschaftlichen Umfeld eingeladen. Die Edition 06 dokumentiert die Gespräche der Jahre 2017–2019.
«Was zum Teufel hat der Jazz mit Politik und Schweizer Volksmusik am Hut?»: Angeregt durch die politische Lage und provoziert durch einseitige Vereinnahmungen der Schweizer Volksmusik standen Fragen nach der Identität und den eigenen Wurzeln im Zentrum.
«Streaming und Jazz: Chance und Risiko»: Musik ist praktisch immer und überall verfügbar. Live-Streaming von Konzerten gehört zum guten Club-Ton. Die Tagung beschäftigte sich mit Chancen und Gefahren für die Jazzszene. «Wo sind die Frauen im Schweizer Jazz?»: Diese Gespräche suchten ausserhalb üblicher Diskussionsansätze nach konkreten Veränderungsmöglichkeiten.
Fünf Fragen an Koorganisator Urs Röllin
Einleitende Worte von Kuratorin Sarah Chaksad
Roter Faden 2017–2019
Über einen frommen Selbstbetrug der Jazzwelt
Diskussion über Musik und Kontext – und die Frage, ob die eine vom anderen gelöst werden kann
Oder: Was passt zusammen? Was nicht?
Diskussion über Identität, Respekt und die Suche nach hybrider Musik
Diskussion über die persönliche Bedeutung von Volksmusik
Volksmusik = Musik = Politikmusik
Vom Tauziehen zwischen Parteien und unausweichlichen Debatten
Live-Streaming ist auf dem Vormarsch – und bietet Chancen
Gespräch über das Selbstverständnis von Künstler*innen – und die Tatsache, dass Musik nicht mit einem Klick vom Himmel fällt
Diskussion über Kameras, Hautporen und die Magie des Konzerts
Diskussion über Streaming als Chance für den Jazz
Mehr Vorbilder, mehr Nachwuchs, mehr Jazz!
Von Lohnunterschieden, Prozentzahlen und Massnahmen
Diskussion über Vorbilder und Nachwuchsförderung – und die kreative Suche nach neuer Musik
«Wie sich aus den Beiträgen zeigt, [haben die] Gespräche über Politik, Volksmusik und die Rolle der Frau […] viel gemein und zudem verbindend ist in diesen drei Themen eine relativ klare Grenze […], […] ob Musik als künstlerischer Ausdruck oder als soziale Äusserung mit einer gesellschaftlichen Funktion betrachtet wird. Interessanterweise ist die inhaltliche Differenzierung der Diskussion über das Streaming am grössten und die Ansichten zeigen die grosse Vielstimmigkeit, die in einer überschaubaren Szene wie der Schweizerischen herrschen kann.»