Hans Mühlestein (1887–1969)

Leben und Werk eines Aussenseiters

Gebunden
2017. 264 Seiten, 25 Abbildungen s/w.
ISBN 978-3-0340-1395-6
CHF 38.00 / EUR 38.00 
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Der aus Biel stammende Hans Mühlestein war ein vielseitiger Schriftsteller. Bereits als Zwanzigjähriger erhielt er für sein erstes lyrisches Werk einen Preis der Schillerstiftung. Er studierte in Deutschland Philosophie und Kunstgeschichte. 1914 erschien sein erstes Werk über Ferdinand Hodler, dem 1942 ein zweites folgte. In den Zwanzigerjahren schrieb er mehrere Bücher über die etruskische Kultur; 1928 promovierte er an der Universität Zürich. 1930–1932 war er Lehrbeauftragter für Urgeschichte an der Universität Frankfurt. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz verfasste er zahlreiche Dramen; für «Menschen ohne Gott» erhielt er 1933 den Berner Dramenpreis. Sein Engagement für das republikanische Spanien führte ihn zum Eintritt in die Kommunistische Partei; er wurde zu einem vehementen publizistischen Verteidiger der Sowjetunion. Während des Zweiten Weltkriegs schrieb er ein umfassendes Werk über den schweizerischen Bauernkrieg von 1653. Nach dem Krieg wurde er aus der kommunistischen Partei der Arbeit ausgeschlossen; gleichzeitig scheiterte eine Berufung an die Universität Leipzig. Die letzten Lebensjahrzehnte verbrachte Mühlestein in einer politischen und publizistischen Isolation.

geb. 1943. Dr. phil. Gymnasiallehrer und Lehrbeauftragter für Didaktik des Geschichtsunterrichts an der Universität Zürich im Ruhestand.
Verfasser von Lehrmitteln sowie von Publikationen zur Didaktik des Geschichtsunterrichts und zur schweizerischen Reforma­tionsgeschichte.


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Inhalt

1 Einleitung 1.1 Warum eine Biografie über Hans Mühelstein?
1.2 Quellenlage und Forschungsstand

2 Auf der Suche (1887–1913) 2.1 Jugend in der «Zukunftsstadt» Biel
Exkurs: Der Lyriker und Übersetzer
2.2 Hauslehrer, Student, Ehemann
Exkurs: Der Hodler-Forscher

3 Um Deutschlands Zukunft (1913–1918) 3.1 Philosophie und Politik: Mühlestein und Leonard Nelson
3.2 Zwischen deutschem Siegfrieden und internationaler Verständigung
3.3 Der ideale Staat

4 Eine Zeit des Zweifelns (1919–1924) 4.1 Zwischen Revolution und internationaler Verständigung
4.2 Persönliche Krisen
4.3 Im Blickfeld: Russland und Italien
4.4 Standortbestimmung 1924

5 Eine akademische Karriere? (1924–1932) 5.1 Der Weg zum Doktorat
Exkurs: Der Etruskologe
5.2 Lehrbeauftragter in Frankfurt (1929/30–1932)

6 Als «Linksintellektueller» in Zürich (1933–1937) 6.1 Der Rückkehrer: Ein Porträt
Exkurs: Der Dramatiker: «Menschen ohne Gott», «Die Eidgenossen, ein Rückzug aus der Weltgeschichte», «Der Diktator und der Tod, die Tragödie Jürg Jenatschs», «Stella oder: Zehn Minuten vor zwölf», «Courbet, oder die Säule wankt», «Die Goldbarren», Weitere Werke, Bilanz
6.2 Im Zeichen des Antifaschismus (1933–1935)
Exkurs: Der Romanautor
6.3 Standortbestimmung 1935
6.4 Für das republikanische Spanien
6.5 Der Prozess
6.6 Kommunist Mühlestein

7 Im Banne Stalins (1938–1949) 7.1 Leben im Oberengadin
7.2 Von der Kommunistischen Partei zur Partei der Arbeit
7.3 Publizist und Propagandist
Exkurs: Der Chronist des grossen schweizerischen Bauernkrieges (1653)
7.4 Der Parteiausschluss
7.5 Professor in Leipzig?

8 Im Abseits (1950–1969) 8.1 Standortbestimmung 1950
8.2 Buchprojekte
Exkurs: Der Universalhistoriker
8.3 Alter, Tod, Nachleben

Dank
Abkürzungen
Quellen und Literatur
Abbildungsnachweis
Personenregister


Pressestimmen

«Dem Autor ist es gelungen, seine Leser für den Gegenstand seiner Forschung zu interessieren und sie beider Stange zu halten.»
 

NZZ am Sonntag, Klara Obermüller

«Der Zürcher Historiker Helmut Meyer legt eine flüssig geschriebene, das weit verstreute, publizierte und das unpublizierte Werk sowie den umfangreichen Nachlass einbeziehende Biographie des weitgehend vergessenen Bieler Universalgelehrten Hans Mühlestein vor.»
 

P.S., Fabian Brändle

«Diese erste vollständige Biografie, die nun über vierzig Jahre nach seinem Ableben erschienen ist, vermittelt eine akribische und einfühlsame Darstellung seines Lebens.»

terrafina oberengadin, November 2017, Nr.26, 13. Jahrgang, Claudio Caratsch