Merkwürdiges und Unerwartetes findet man in jedem Schatz – auch im Wortschatz der deutschen Klassiker von Wieland bis Fontane. Daraus werden in diesem unterhaltenden und informativen Buch über 1000 Beispiele vorgeführt – vom «Abend» (= Westen als Himmelsrichtung) über den «Waschzettel» (= Verzeichnis der in die Wäsche gegebenen Stücke) bis zum «Zeilchen» (= Schwänzchen).
1000 Stichwörter von A–Z
ausgeben verheiraten Hüon, der Held in Wielands «Oberon», auf der Suche nach der Sultanstochter Rezia, erfährt von einer gastfreundlichen alten Frau, dass ausgerechnet das von ihm geliebte junge Mädchen schon bald mit einem Neffen des Sultans verheiratet werden soll: «Ihr wisst es nicht? / Es ist das einzge doch was man in Bagdad spricht: / Die Tochter unsers Herrn wird morgen ausgegeben.» Erst nach vielen Abenteuern und Trennungen wird Rezia doch noch die Seinige werden …
wurmisieren «Grillen fangen, schrullenhaften Gedanken nachhängen» (DWb) Der sächsische Kammacher Jobst jeweils am Sonntagabend in Seldwyla: «Hatte er sein Stückchen Braten oder Wurst versorgt, so wurmisierte er noch ein Weilchen in der Kammer herum und ging dann zu Bett; dies war dann ein vergnügter Sonntag für ihn gewesen.» (Keller, «Die drei gerechten Kammacher»)
«Fazit: Müllers Sammlung ist Fundgrube und Wundertüte in einem.»
«Wer Wortgeschichten liebt, wird mit ‹Kein Wort steht still› glücklich. Beim Autor, dem Zürcher Germanisten Martin Müller, handelt es sich um einen passionierten Sammler von Ausdrücken aus deutschen Klassikern. Wer diese Trouvaillen von A wie Aar (Adler) bis Z wie zwinsen (zucken) verschenkt, der spendet Amüsement in geraffter Form. [...] Eine lustige und lehrreiche Sache.»
«Diese wunderbare Sammlung ist ein Schatzkästchen und eine stete Quelle des Vergnügens an der deutschen Sprache.»
«Der Autor dieser Liste von über tausend Fundsachen aus Werken der deutschen Klassik von Wieland bis Fontane zitiert nicht nur die einschlägigen Textstellen, denen er seine Wörter entnimmt, sondern er erklärt auch in aller Kürze deren geschwundenen Sinn.»
«Müller erfüllt mit Bravour den im Vorwort gestellten Anspruch, zu belehren und zu unterhalten. Wer sich für Wörter und ihre Geschichten interessiert, der wird mit dem reichen Klassiker-Schatz von Kein Wort steht still fündig.