Gottfried Keller

Personenlexikon zu seinem Leben und Werk

Gebunden
2007. 502 Seiten
ISBN 978-3-0340-0870-9
CHF 78.00 / EUR 48.00 
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Dieses Lexikon vermittelt mit seinen über 1000 Artikeln zu Gottfried Kellers persönlichem und literarischem Umfeld eine neue Grundlage für die wissenschaftliche und liebhaberische Beschäftigung mit dem Dichter. Es stellt dar, mit wem Keller zu tun hatte, wie er seinen Freunden und Feinden begegnete, welchen Umgang er mit Rezensenten und Verlegern pflegte, wie er sich geliebten oder verehrten Frauen näherte – und welche Bücher aus Vergangenheit und Gegenwart er las.
Der Kreis, in dem er sich bewegte, war gross. Dazu gehörten so bekannte Persönlichkeiten wie Freiligrath, Feuerbach, Hettner, Brahms, Wagner, Semper, Heyse, Storm, die Geschwister Exner, Böcklin. Manche von ihnen haben sein Denken mitgeprägt und in einzelnen seiner Werke ihre Spuren hinterlassen. Dies gilt auch von mehreren Autoren der Weltliteratur wie Ariost und Shakespeare, Lessing und Schiller. In grösserer Distanz stehen Bekannte, die als eine Art Geschäftsfreunde mit dem Dichter zu tun hatten, wie Rodenberg und Auerbach, Weibert und Vieweg – nicht zu reden von jenen nicht wenigen Publizisten, die Kellers Zorn erregten wie Bruno Bauer («Esel»), Julius Frese («tückisches und unheimliches Luder») oder Karl Eduard Vehse (Verfasser eines «Saubuches»).
Für dieses Nachschlagewerk, das erste seiner Art, wurden sämtliche gedruckt vorliegenden Texte Kellers beigezogen: neben den Dichtungen, Aufsätzen und Tagebüchern auch die über 1200 Briefe, aus denen ausführlich zitiert wird, um die persönliche Optik des Verfassers zu widerspiegeln. Dadurch wird Keller als unbestechlicher Beobachter seines gesellschaftlichen und politischen Umfeldes ebenso fassbar wie als charmanter Plauderer, als umfassend gebildeter Intellektueller (der das Licht seiner Belesenheit durchaus nicht unter den Scheffel stellt), aber auch als reizbarer Poet, der empfindlich auf oberflächlich urteilende Zeitgenossen reagiert und gelegentlich auch seine Lust an Médisance und Klatsch nicht verleugnet.
Das Buch vermittelt ein farbiges Bild des grossen Autors, wie es in solcher Detailliertheit bisher keines gab.
Für dieses Gottfried Keller-Personenlexikon wurde dem Autor Martin Müller 2007 von der Martin Bodmer-Stiftung eine Ehrengabe zugesprochen.

geboren 1938, lebt als freier Verlagsberater und Publizist in Zürich. 1967–1995 Cheflektor bei Artemis, 1995–1997 bei Manesse.


Bücher im Chronos Verlag

Textauszug

Bondeli, Julie
(1731–1778), eine der geistig führenden Frauen der Aufklärungszeit, die in Bern im Zentrum des geistigen Lebens stand und mit vielen Schriftstellern, Staatsmännern, Künstlern und Philosophen befreundet war, so u.a. mit Rousseau und Lavater; Freundin und Verlobte Christoph Martin Wielands in dessen Berner Zeit.
GK erfuhr Näheres über sie aus Ludmilla Assings Biographie über Sophie von La Roche und äussert sich recht ungnädig über Wielands Liaison mit der bedeutenden Frau: «In welch unwahre und hohle Liebesverhältnisse sich auch die geistreichste Frau hineinduseln kann im Verein mit einem des sentimen­talen Kopfkrauens bedürftigen Poe­ten, beweist auch Julie Bondeli, welcher mit Wielands alberner und affektierter Antwort auf ihre Liebesfrage ganz recht geschah.» (an L. Assing, 15.5.1859). […]
,Lavater, Johann Caspar
(1741–1801), Zürcher Geistlicher, Schriftsteller und Dichter; berühmt geworden durch seine «Physiogno­mischen Fragmente zur Beförderung der Menschenkenntnis und Menschenliebe» (1


Pressestimmen

«Ein soeben erschienenes «Personenlexikon» zu seinem Leben und seinem Werk eröffnet dem geneigten Leser intimste Einblicke in die persönliche und intellektuelle Welt Gottfried Kellers.»
Sven Zaugg, Zürcher Landzeitung


«Das Buch verspricht weniger, als es hält. Beim Aufschlagen eines ‹Personenlexikons zu Gottfried Kellers Leben und Werk› erwartet man eine Vorstellung der Figuren, die Keller in seinen Romanen, Erzählungen und Gedichten geschaffen hat, sowie Informationen über die Zeitgenossen, mit denen er im Lauf seines Lebens zu tun hatte. Martin Müllers Nachschlagewerk leistet das, geht aber noch weit darüber hinaus. In über 1000 Artikeln präsentiert es anhand einer Fülle zum Teil herrlicher Zitate Kellers geistiges Universum.»
Neue Zürcher Zeitung


«Ein unabhängiger Kopf, ein universell interessierter, vielfach vernetzter Geist: So tritt uns Keller hier entgegen.»
Martin Ebel, Tages Anzeiger