«Wie mit Stil, so wird mit dem Begriff ‹Schön› meistens recht willkürlich umgesprungen und derselbe bald diesem, bald jenem Machwerk, mehr oder weniger verdient, angehängt, in betrüblichem Gegensatz zu dem, dem gleichen Unverstand entsprungenen heruntermachen von ernsthaften, vom Kritikus aber nicht begriffenen Kunstwerken. Ein Beweis, wie schwer es ist etwas auf seine Schönheit zu prüfen.»
Emil Dill 1903
Der Künstler Emil Dill (1861–1938) ist ein bedeutender Exponent der Schweizer Moderne der ersten Stunde. Ausgebildet in den renommierten Kunstzentren Europas, befasste er sich schon früh mit den progressiven Bewegungen wie etwa dem Pointillismus und Japonismus. Er war ein Weggefährte und enger Vertrauter von Cuno Amiet, Hans Emmenegger und Giovanni Giacometti.
Dills konsequentes Schaffen basiert auf einem innovativen Assimilationsprozess, der als Synthese zwischen den Errungenschaften der alten Meister und den neuartigen, modernen Strömungen zu verstehen ist. Eingebunden in ein weitreichendes Beziehungsnetz experimentierte der vielseitig versierte Künstler – als passionierter Gestalter faszinierte ihn auch das fernöstliche Kunstgewerbe – mit neuen Techniken und Bildfindungen. In seinen reduktiven Werken, in denen er bewusst die Vereinfachung der jeweiligen Motive forcierte, zeigt er sich als Wegbereiter der Abstrakten Malerei. Mit dieser Publikation wird dem Künstler erstmals eine umfassende Monografie gewidmet, die sein OEuvre systematisch analysiert und dessen Genese im zeitgenössischen Kontext kommentiert.
Emil Dill – Ein Vorwort | Emil Dill – A Preface Hans B. Thomsen
Einleitung | Introduction
Ein Leben für die Kunst | A life lived for art Erste akademische Studien in Germania | Earliest academic studies in Germania
Von der Akademie zur Pariser Bohème | From academia to the bohemian world of Paris
Alles vergeht – nur die Kunst bleibt ewig | Everything comes to an end – only art lasts forever
Von der edlen Absicht, junge tüchtige Künstler heranzuziehen | The noble task of raising young and vigorous artists
Etwas nachlassen, das thue ich um keinen Preis | I will not at any price hold back on anything
Ruf ins Zugerland | The call to Zug
Hans Emmenegger – Studien auf dem Zugerberg | Hans Emmenegger – Studies on the Zugerberg
Alltag zwischen Kriegen, Lehrtätigkeit und alten Freunden | Everyday life between wars, teaching and old friends
Abschied aus Zuger Landen | Leaving the Zug region
Der Gang in die Moderne – Charakteristika im Werk | The path towards Modernism – characteristics of the work Emil Dills Modus Operandi | Emil Dill’s modus operandi
Zwischen deutschen Landen und Paris | Between Germany and Paris
Die Faszination für japanische Gestaltungsmodalitäten | A fascination for Japanese modalities of design
Impressionismus – ein rasch wechselnder Farbeindruck wird festgehalten | Impressionism – the recording of a rapidly changing impression of colour
Postimpressionismus und die divisionistische Sehweise | Post-Impressionism and the Divisionist perspective
Das reduktive Prinzip | The reductive principle
Expressive Farben und Formen | Expressive colours and shapes
Eigenbezug und Intimität | Self-reference and intimacy
Emil Dill im zeitgenössischen Kontext | Emil Dill in the context of contemporary art Jules Bastien Lepage
Faszination für das Exotische | A fascination for the exotic
Van Gogh und der Pointillismus | Van Gogh and Pointillism
Licht, Farbe und Formen | Light, colour and shapes
Solidarität im Werk | Solidarity in the oeuvre
Über die chemischen Eigenschaften vieler Farben | The chemical properties of many colours
Zwischen Idealismus und Realismus | Between Idealism and Realism
Der Stil entsteht durch das Zusammenstimmen des künstlerischen Wollens und Könnens | Style emerges from a harmony between one’s artistic desire and skill
Emil Dills Vermächtnis | Emil Dill’s legacy
Katalog | Catalogue Abbildungsverzeichnis | List of illustrations in the catalogue
Anhang | Appendix I. Brief Jean Nötzli an Emil Dill | Letter from Jean Nötzli to Emil Dill
II. Prospekt für Privat-Schule | Brochure for a private school
III. Seldwyla-Einladungskarte und Zeitungsillustrationen | Seldwyla invitation card and newspaper illustrations
IV. Zuger Strassenszene im Mondschein | A moonlit street in Zug
Anmerkungen | Notes
Bibliografie | Bibliography
Bildnachweis und Copyrights | Picture credits and copyrights
Dank | Acknowledgement
«Der bemerkenswerte Band ist Biografie, kunsthistorische Würdigung sowie Werkvorstellung zugleich und bietet damit dem Kunstinteressierten umfassend Einblick in das Leben und Schaffen eines großen Schweizer Künstlers, der an der Schwelle zahlreicher Veränderungen zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert maßgeblich die Schweizer Kunstszene geprägt und mit gestaltet hat und zu Unrecht im Schatten anderer lange Zeit weniger beachtet wurde. Ein überaus wertvolles Dokument zu einem bemerkenswerten Künstler!»
Bücherrundschau Buch- und Kunstverlag Herbert Pardatscher-Bestle
«Emil Dills Weg zeichnet Hilbi in seiner Monografie minutiös nach, beschreibt ganz genau, weshalb Dills Einfluss völlig unterschätzt geblieben ist, obwohl er laut seinem Zeitgenossen Cuno Amiet der ‹bessere Aquarellist war›.»
Falco Meyer, Zug Kultur Magazin