Die Kleinere Chronik der Äbte

Abtei und Stadt St. Gallen von den Anfängen bis zum Beginn der Neuzeit (719–1532) aus reformatorischer Sicht

Bearbeitet von Bernhard Stettler
St. Galler Kultur und Geschichte, Band 37
Gebunden
2013. 535 Seiten
ISBN 978-3-0340-1124-2
CHF 68.00 / EUR 62.00 
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Die Kleinere Chronik der Äbte von St. Gallen ist das Kernstück im historiographischen Werk des St. Galler Humanisten und Politikers Joachim von Watt, genannt Vadian.
Im Frühjahr 1545 bat der Zürcher Geschichtsschreiber Johannes Stumpf den St. Galler Gelehrten Vadian um Mitarbeit an einer umfassenden Schweizerchronik. Dieser sagte zu und verfasste in kurzer Zeit eine Chronik des Klosters und der Stadt St. Gallen sowie grundlegende Abhandlungen zum historischen und geographischen Umfeld.
Die Kleinere Chronik der Äbte entstand 15 Jahre nach der Grösseren Chronik. Sie unterscheiden sich in verschiedener Hinsicht. Während sich die Grössere Chronik auf die Zeit von 1200 bis 1491 beschränkt, beginnt die Kleinere Chronik mit einer völlig neu erarbeiteten Geschichte von 720 bis 1200 und schliesst mit einer Skizze der Ereignisse von 1491 bis 1532. In der Grösseren Chronik ging es Vadian vor allem um die Rechtfertigung der Verselbständigung der Stadt gegenüber dem Kloster. In der Kleineren Chronik dagegen schrieb er eine Kloster- und Stadtgeschichte als Beitrag zu einer umfassenden Schweizerchronik, die sich an eine eidgenössische Leserschaft über die konfessionellen Grenzen hinweg richtete. Vadian legt darin in deutscher Sprache vor, was er bereits 1537 in einer lateinischen Abhandlung mit dem Titel «Farrago antiquitatum de collegiis et monasteriis Germaniae veteribus» in bahnbrechender Weise erarbeitet hatte.
Neu ist auchVadians Bemühen, die Orthographie seiner Darstellung der deutschen Schriftsprache anzugleichen, entsprechend dem Wunsch des Zürcher Verlegers nach möglichst breiter Akzeptanz der Stumpfschen Chronik, die 1548 im Druck erschien.
1549 erfolgte eine vom Autor autorisierte Abschrift der Kleineren Chronik der Äbte, eingebettet in die Vorgeschichte seit dem heiligen Gallus sowie den Abhandlungen über die Stadt St. Gallen und das Bodenseegebiet. Dieser Text wurde vielfach kopiert und bestimmte auf Jahrhunderte das St. Gallische Geschichtsverständnis.

Inhalt

Vadians Kleinere Äbtechronik Die Entstehung
Das Manuskript
Vadians Sprache und Stil
Die Textstruktur
Vadians Quellen (Erfahrungsschatz und Augenschein – Mündliche und briefliche Quellen – Dokumente – Zitierte Autoren und erzählende Quellen – Vadians Umgang mit den Quellen)
Was unterscheidet die Kleinere Äbtechronik von der Grösseren?
Das Zielpublikum
Das Nachleben
Vadian als Verfasser
Gesamtwürdigung

Die Neuedition Editionsgrundsätze
Kommentar

KLEINERE CHRONIK DER ÄBTE

Othmar, 719–759
Sidonius, 759–760
Johannes, 760–782
Ratpert, 782
Waldo, 782–784
Werdo, 784–812
Wolfleoz, 812–816
Gozbert, 816–837
Bernwig, 837–840
Engilbert, 840–84
Grimald, 841–872
Hartmut, 872–883
Bernhard, 883–890
Salomo, 890–919
Hartmann, 922–925
Engelbert, 925–933
Thieto, 933–942
Craloh, 942–958
Gegenabt, 953–954
Purchart, 958–971
Notker, 971–975
Ymmo, 976–984
Ulrich, 984–990
Kerhart, 990–1001
Purchart, 1001–1022
Thietpald, 1022–1034
Nortpert, 1034–1072
Ulrich, 1072–1076
Lutold, 1077–1083
Ulrich von Eppenstein, 1077–1121
Werinhar, 1083–1086
Manegold von Mammern, 1121–1133
Werinher, 1133–1167
Ulrich von Tegerfeld, 1167–1199
Ulrich von Veringen, 1199–1200
Heinrich von Klingen, 1200–1204
Ulrich von Sax, 1204–1220
Rudolf von Güttingen, 1220–1226
Konrad von Bussnang, 1226–1239
Walter von Trauchburg, 1239–1244
Berchtold von Falkenstein, 1244–1272
Ulrich von Güttingen, 1272–1277
Rumo von Ramstein, 1277–1281
Wilhelm von Montfort, 1281–1301
Heinrich von Ramstein, 1301–1318
Hiltpold von Werstein, 1318–1329
Rudolf von Montfort, Pfleger, 1330–1333
Hermann von Bonstetten, 1333–1360
Georg von Wildenstein, 1360–1379
Kuno von Stoffeln, 1379–1411
Heinrich von Gundelfingen, 1411–1418
Konrad von Pegau, 1418–1419
Heinrich von Mansdorf, 1419–1426
Eglolf Blarer, 1426–1442
Kaspar von Breitenlandenberg, 1442–1463
Ulrich Rösch, Pfleger, 1457–1463
Ulrich Rösch, Abt, 1463–1491
Gotthard Giel von Glattburg, 1491–1504
Franz Gaisberg, 1504–1529
Kilian Germann, 1529–1530
Diethelm Blarer von Wartensee, 1530–1564

ANHANG
Quellen- und Literaturverzeichnis
Glossar
Register



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Prof. Dr. Bernhard Stettler, geb. 1929, Titularprofessor an der Universität Zürich (1972–1999). Sein Forschungsgebiet ist die Schweizer Geschichte des Spätmittelalters.
Mit der Neuedition des «Chronicon Helveticum» von Aegidius Tschudi trug er zu einer neuen Sichtweise der frühen Schweizer Geschichte bei. Seit 2008 ediert er historische Werke Vadians.


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