Interdisziplinäres Symposium zum 150jährigen Jubiläum des Schweizerischen Bundesstaates
Symposium interdisciplinaire à l'occasion du 150e anniversaire de l'État Fédéral
1998 blickte die Schweiz auf 150 Jahre Bundesstaat und 200 Jahre demokratisch-egalitäre Idee zurück.
Die erste Demokratie Europas, die sich eine der weltweit modernsten Verfassungen gegeben hatte, blieb aber mehr als 120 Jahre lang eine reine Männerdemokratie, und auch heute spielen die Schweizerinnen trotz politischer Rechte und rechtlicher Gleichstellung in Gesellschaft und Politik keine den Männern gleichwertige Rolle. Demokratie, deren zentraler Grundwert die Gleichheit bzw. Gleichwertigkeit aller ist, kann nicht grundsätzlich als frauenfeindlich disqualifiziert werden im Gegenteil. Um so dringender stellt sich die Frage, wie der Widerspruch zwischen dem formalrechtlich-demokratischen Gleichheitsgebot und der tatsächlichen Ungleichheit der Geschlechter zu erklären ist. Ein Ziel muss dabei sein, demokratische bzw. demokratischere Strukturen zu finden, die es erlauben, den Prozess der Demokratisierung als nicht abschliessbaren zu verstehen.
Herta Nagl-Docekal: Feministische politische Theorie: Ergebnisse und aktuelle Probleme
Birgit Christensen: Gerechtigkeit trotz Differenz: Zielsetzungen einer materialen Demokratie
Ulla Wikander: Political and Economic Citizenship in the International Women's Movement at the Turn of the 20th Century
Brigitte Studer: Internationalismus als politische Ressource. Das Schweizer Arbeitsrecht in der Zwischenkriegszeit
Susanne Baer: Verfassung und Geschlecht. Anmerkungen zu einem geschlechtssensiblen deliberativen Konstitutionalismus
Christa Tobler: Verfassung und Geschlecht: 20 Jahre bloss formelle Demokratie in der Schweiz?
Christine Fauré: Sphère privée et espace public: (In)egalité des sexes et 150 ans de démocratie moderne
Than-Huyen Ballmer-Cao: Suffrage, séparation des sphères et démocratie