Force de liens – Starke Bande

Parenté, travail et genres – Verwandtschaft, Arbeit und Geschlecht

Traverse. Zeitschrift für Geschichte – Revue d’histoire (ISSN 1420-4355), Band 1996/3
Broschur
1996. 207 Seiten
ISBN 978-3-905315-09-7
CHF 25.00 / EUR 17.40 
  • Kurztext
  • Autor/in
  • Einblick
  • Buchreihe

INHALT / TABLE DES MATIÈRES

PORTRÄT / PORTRAIT
Du spatial au social. Comment Bernard Lepetit a dérangé nos certitudes
François Walter 7

SCHWERPUNKT / DOSSIER THÉMATIQUE
Force des liens. Parenté, travail et genres
Starke Bande. Verwandtschaft, Arbeit und Geschlecht
Frédéric Sardet, Marianne Stubenvoll 13

Décloisonner la famille: L'exemple de la culture matérielle domestique
Martine Segalen, Sophie Chevalier 20
Zusammenfassung 31

Von der Familie zur Klientel: Die Aktivierung personalisierter Netzwerke
in mediterranen Gesellschaften
Christian Giordano 33
Résumé 51

Les communications téléphoniques privées sur les lieux du travail.
Partage sexué des rôles dans la gestion des relations sociales et familiales
Anne Monjaret 53
Zusammenfassung 64

Dix-sept photographies au féminin
Monique Jacot 66

Entre famille biologique et famille symbolique. La domesticité féminine
en Suisse romande entre 1920 et 1945
Louis-Philippe L'Hoste 79
Zusammenfassung 91

Interaktionen von Frauen und Männern im familialen Netz
Elisabeth Joris, Heidi Witzig 92
Résumé 105

Ehefrau und Fabrikarbeiterin. Zum Zusammenhang von Familien- und
Arbeitsbeziehungen bei den Baumwollweberinnen von Lancashire
Jutta Schwarzkopf 108
Résumé 120

Travail et famille dans le Paris du XVIIIe siècle. Le témoignage du vitrier
Jacques-Louis Ménétra
Daniel Roche 122
Zusammenfassung 129

DEBATTE / DÉBAT
Les débuts de l'Union suisse des Paysans. Quelques remarques critiques
à propos d'un ouvrage récent
Sébastien Guex 130

Für einen historischen Blick auf die Bauern. Eine Antwort auf
Sébastien Guex
Werner Baumann 134

DOKUMENT / DOCUMENT
Kirchliche Rechtsprechung und Reformation. Blick in ein Kanzleiregister
des bischöflichen Gerichts in Chur
Thomas Albert 144

BESPRECHUNGEN / COMPTES RENDUS
Literatur zum Thema / Comptes rendus thématiques 157
Allgemeine Besprechungen / Comptes rendus généraux 168

AGENDA
Rückspiegel / Échos 191

Aktuell / À noter 202

Autorinnen und Autoren / Les AuteurEs 204

Heftschwerpunkte / Thèmes 207



Bücher im Chronos Verlag

Zusammenfassung

STARKE BANDE

VERWANDTSCHAFT, ARBEIT UND GESCHLECHT

Für unsere westliche Gesellschaft und wahrscheinlich für die ganze Welt gehört das Gedächtnis zu einer der wichtigsten Herausforderungen. Seine zentrale Stellung macht sich in einer Reihe von technologischen Entwicklungen bemerkbar, die von der Informatik bis zur Biotechnologie, vom Aufbau von Datenbanken bis zum Kampf gegen den Verfall der Fähigkeiten des Individuums infolge des Alterungsprozesses reichen. Man versucht allgemein, diese erstaunliche Fähigkeit immer stärker zu beherrschen, was sich gewöhnlich in sozialen Verhaltensformen ausdrückt, deren Soziogenese man nachzeichnen könnte: die klassische Erhaltung von authentischen Handlungen, die Zunahme der öffentlichen Archivierung, die Verfeinerung der Klassifizierungen und der Zielsetzungen zur Bewahrung des kulturellen Erbes, die starke Verbreitung der Museen, der genealogische Aktivismus, die photographischen Exzesse, die rapide Zunahme des Videofilmens usw. In all diesen Punkten hat die Gesellschaft nichts anderes gemacht, als die Formel des Pariser Glasers Jacques-Louis Ménétra verschärft anzuwenden, die wir im Artikel von Daniel Roche finden: «Ich habe einzig zu meinem Vergnügen und aus Lust, mich wieder zu erinnern, geschrieben.»
Indem wir dem Leser ein Dossier über die Kraft der Bindungen (oder genauso über deren Schwäche) präsentieren, wollen wir ihn dazu einladen, in die unmittelbarste Erinnerung einzutauchen; obwohl letztere in der Lebenszeit der Individuen geformt wird, wurzelt sie im Sozialen, ohne sich deshalb vollständig vom Biologischen abzuwenden: Wir wollen von der Bindung der Verwandtschaft sprechen. Diese ist weder rein sozial noch rein biologisch, sondern vor allem ein Ergebnis des Gedächtnisses (auch des biologischen). Ménétra drückt dies aus, wenn er seine Autobiographie 1764 folgendermassen eröffnet: «Mein Vater stammt aus der Schicht, die man gemeinhin Handwerker nennt. Er war Glaser. Ich werde also den Ursprung meiner Familie von ihm aus aufstellen und überhaupt nicht von meinen Ahnen reden.» Dieser einfache Satz ist eine Kriegserklärung. Die Schrift des Handwerkers baut sich im Namen der «Wahrheit» gegen die selbstgefällige Erinnerung der «wappentragenden» Männer auf, während die doppelte Bezugnahme auf die Arbeit (als Glaser) und die Familie zeigt, wie stark die selektive Auswahl des Familiengedächtnisses und dessen Generationentiefe auf den innerhalb einer Gesellschaft gebräuchlichen Werten beruht.
Wir sind nie aus dieser Diskussion herausgekommen. Man wird immer sowohl von der biologischen Einheit der eugenischen Regeln wie auch von der sozialen Einheit, wie sie von Durkheims Soziologie vertreten wird, Abstand nehmen müssen, um erkennen zu können, dass Abstammung und Verschwägerung ethische Probleme stellen. Diese stehen zwar in Verbindung zum Biologischen; doch ausserhalb der sozialen Sanktion, die für jene verwandtschaftlichen Sachverhalte, die von der Gruppe als solche anerkannt werden, gilt, machen sie keinen Sinn. In einer meisterhaften Untersuchung antwortet Francis Zimmermann zum Schluss auf die Frage «Was ist Verwandtschaft?» mit folgenden Worten:
«Ein symbolisches System, in meinem Sinn ein soziales und gefühlsmässiges System der Ortung, aber ein mehrdeutiges System. Die Betroffenen bemühen sich, seine biologische Grundlage zu relativieren, indem sie die Fiktion einer ÐWahrheitð schaffen - Wahrheit der Abstammung, Wahrheit der Genealogie, Wahrheit des Ehepaares. Ein System, das in Wirklichkeit auf einem Prinzip der Ungewissheit gründet.» (Enquête sur la parenté, Paris 1993, S. 224)
Nach der Nummer von Traverse, die der Kehrseite der Arbeit - der Arbeitslosigkeit - gewidmet war, schien es uns angebracht, die Familien- mit der Arbeitswelt zu konfrontieren, da wir im Herzen einer Gesellschaft, die sich manchmal schmerzlich oder zumindest unschlüssig entwickelt, hin- und hergerissen sind. Die grundlegende Rolle der Frau in dieser Konfrontation erklärt den dritten Begriff im Untertitel dieses thematischen Dossiers.
Tatsächlich bemühen sich alle hier vorgestellten Beiträge darum, die Bedeutung der Frauen in dieser heiklen Begegnung zwischen öffentlichem Bereich (Raum der Arbeit) und intimem Bereich (Raum der Verwandtschaft) aufzuzeigen. Wir wollten den Anthropologen das erste Wort geben: Sie sind es, die die Fragestellungen von uns Historikerinnen und Historikern genährt haben und noch nähren; niemand hat die Bedeutung der Arbeiten von Jack Goody vergessen. Die hier vorgestellten Forschungen zeigen, wie sehr der materielle Tausch unsere Wahrnehmung und unsere Beziehungen im Raum der Verwandtschaft bis in den Raum der Arbeitswelt formt. Martine Segalen und Sophie Chevalier haben diesen Tausch untersucht, während Anne Monjaret in ihrem Beitrag darlegt, wie er vom Kanal des Telephons mediatisiert wurde. Diese Untersuchungen, die aus dem Blickwinkel der Komplementarität, ja sogar des Ineinandergreifens der Bereiche geführt wurden, laden uns Historikerinnen und Historiker dazu ein, die üblichsten Kategorien in Begriffen von Güternutzung und Rollendefinition, je nach Geschlecht, neu zu bewerten. Der in Freiburg lebende Anthropologe Christian Giordano, der die Diskussion mit den Historikerinnen und Historikern nicht scheut, untersucht auf der Grundlage einer Studie zum Mittelmeerraum die klassische Gegenüberstellung zwischen öffentlichem Bereich - Raum des wirtschaftlichen Tauschs - und privatem Bereich, der sich meistens auf die familiären Beziehungen beschränkt. Der Autor lädt dazu ein, sich vor allem für die informellen Strukturen zu interessieren, die die Familie durchziehen: Patenschaft, Freundschaft, Beziehungen und bevorzugte Behandlungsweisen.
Und wo bleibt die Geschichte? Sie geht nicht vergessen. Sie ist sogar dank vier Beiträgen äusserst präsent, welche die Leserin und den Leser, die die Nummer linear zu lesen wählen, dazu einladen, in der Geschichte zurückzugehen. Die Oral History, die von Louis-Philippe L'Hoste geführt wird, liegt auf halbem Weg zu einem soziologischen Programm und bietet die Gelegenheit zu einer ersten Erforschung eines Korpus von aussergewöhnlichen Gesprächen. Man entdeckt darin die ethnographische Richtigkeit des Konzepts der symbolischen Familie, indem darauf eingegangen wird, wie im ersten Viertel unseres Jahrhunderts junge Frauen vom Land als Dienstmädchen in den Dienst bürgerlicher Familien traten.
Ein anderer Fall von Frauenarbeit findet sich bei den Textilarbeiterinnen des 19. Jahrhunderts: Jene aus dem Lancashire, die von Jutta Schwarzkopf untersucht werden, bieten die Gelegenheit, das von Michael Anderson geöffnete Dossier zu den Familienstrukturen 30 Jahre später wieder aufzunehmen. Man wird so über die Verschiebungen der Problemstellung urteilen können. In dieser Untersuchung geht es darum, wie sich das «Selbstbewusstsein» der in den Fabriken entlöhnten Weberinnen entwickelt. In einer ähnlichen Perspektive beobachten Elisabeth Joris und Heidi Witzig die Interaktionen zwischen Frauen und Männern innerhalb der Familie; sie zeigen, wie die Stellung der Arbeit und der Qualifikationsstufen die Möglichkeit bieten, den Einfluss der Veränderungen in der Familie seit dem 19. Jahrhundert zu entziffern.
Wir haben dieses Dossier mit Ménétra eröffnet und mit ihm, oder besser gesagt, mit Daniel Roche, wollen wir es auch schliessen. Diese leider zu wenig bekannte Autobiographie zeugt von einer erstaunlichen Schreibweise. Die vom Historiker vorgeschlagene Analyse nimmt eine Erzählform an, die dem Leben des Glasers entlangführt. Gleichzeitig enthüllt sie die Bedeutung, die man der Aktivierung der Bindungen zuschreiben muss, im Gegensatz zu einer Familienhistoriographie, die zu respektvoll den Zählungen, Erfassungen oder anderen Familienerhebungen gegenübersteht.
Diese Nummer will der Leserin und dem Leser einen Schlüssel zu den aktuellen Formen der Familienforschung liefern. Seit den 60er Jahren haben die historische Demographie und das Konzept der Protoindustrie weitgehend dazu beigetragen, sich die Familie in ihren Strukturen vorzustellen. Heute hat sich der Blick hin zu den Bräuchen, den Reproduktionsweisen von Werten oder Techniken verschoben. Sowie die Familie nicht mehr der einzige Pfeiler des Verhältnisses ist, das wir zur Welt unterhalten, ist sie auch nicht mehr Kern des reflexiven Gefüges. Das historische Schreiben läuft zwingend über den doppelten Blick auf Familienorganisationen, die über die Kernfamilie hinausgehen, auf Institutionen (Unternehmen, Schule, Vereinsleben usw.) und auf soziale Praktiken. Von einem analytischen Standpunkt aus schien uns die Wechselbeziehung zwischen Verwandtschaft, Arbeit und Geschlechterbeziehungen die vielversprechendste unter den sozialen Räumen zu sein, in die sich die Individuen einfügen.

Frédéric Sardet (mit der freundschaftlichen Mithilfe von Marianne Stubenvoll)
(Übersetzung: Valérie Périllard)


Résumé

FORCE DES LIENS

PARENTÉ, TRAVAIL ET GENRES

La mémoire est un enjeu de notre société occidentale, probablement un enjeu planétaire. Sa position centrale se traduit par une série de développements technologiques qui vont de l'informatique à la biotechnologie, de la constitution de banques de données à la lutte contre le dépérissement des facultés de l'individu suite à son vieillissement. La recherche généralisée d'une maîtrise accrue de cette étonnante faculté se traduit, pour le commun, par des comportements sociaux dont on pourrait spécifier la socio-genèse: conservation classique des actes authentiques, accroissement de l'archivage public, raffinement des classements et des objectifs visant à la préservation des patrimoines, prolifération des musées, activisme généalogiste, débauche photographique, explosion du film «camescope», etc. Sur tous ces points, la société n'a fait que radicaliser la formule du vitrier parisien Jacques-Louis Ménétra, que nous retrouvons dans l'article de Daniel Roche: «Ce que j'ay écrit fut pour mon seul et unique plaisir et celuy de m'en ressouvenir.»
Proposer au lecteur un dossier sur la force des liens (ou tout aussi bien leur faiblesse), c'est précisément l'inviter à plonger dans le bain de la mémoire la plus immédiate, celle qui se forge dans la durée de vie des individus mais s'enracine dans le social, sans pour autant s'extirper totalement du biologique: nous voulons parler du lien de parenté. Ni purement social, ni purement biologique, effet de mémoire avant tout (y compris biologique), écoutons encore Ménétra ouvrant son autobiographie en 1764: «Mon père était de la classe de ceux qu'on nomme artisans ordinairement. Il professait l'état de vitrier. C'est donc de lui que j'établirai la souche de ma famille et ne parlerai nullement de mes ancêtres.» Cette simple phrase est une déclaration de guerre. Contre la vaniteuse mémoire des hommes «porteurs d'armes et de blasons», l'écriture de l'artisan se construit au nom de la «vérité» tandis que la référence croisée du travail (le vitrier) et de la famille montre combien la revendication sélective de la mémoire familiale, sa profondeur générationnelle, doit aux valeurs en usage au sein d'une société.
Nous ne sommes jamais sortis de ce débat. Du tout biologique des règles eugéniques au tout social porté par la sociologie de Durkheim, il faudra toujours s'écarter pour reconnaître que la filiation et l'alliance posent des problèmes éthiques inscrits dans le biologique mais ne prennent véritablement sens hors de la sanction sociale qui intervient sur les faits de parenté, donc reconnus tels par les groupes. Dans une enquête magistrale, Francis Zimmermann concluait en répondant à la question «Qu'est-ce que la parenté?» par ces mots: «Un système symbolique, à mon sens, un système de repérage social et affectif, mais un système ambigu dont les intéressés s'ingénient à relativiser le fondement biologique en créant la fiction d'une Ðvéritéð - vérité de la filiation, vérité de la généalogie, vérité du couple conjugal. Un système en réalité fondé sur un principe d'incertitude.» (Enquête sur la parenté, Paris 1993, 224)
Après le numéro de Traverse consacré à l'envers du travail - le chômage - il nous semblait opportun, ballotés que nous sommes au c¦ur d'une société qui vit une mutation parfois douloureuse et pour le moins irrésolue, de confronter sphères familiales et travail. Le rôle essentiel de la femme dans cette confrontation explique le troisième terme du sous-titre de ce dossier thématique.
De fait, toutes les contributions présentées ici s'attachent à montrer le poids des femmes dans cette délicate rencontre des sphères publique (celle de l'espace du travail) et intime (espace de la parenté). C'est aux anthropologues que nous avons souhaité donner la parole en premier: ce sont eux qui ont nourri et nourrissent encore nos interrogations d'historiens; nul n'oublie l'impact des travaux de Jack Goody. Les recherches qui sont présentées ici montrent combien, de l'espace de la parenté à celui du monde du travail, les échanges matériels étudiés par Martine Segalen et Sophie Chevalier ou médiatisés par le canal téléphonique que présente la contribution d'Anne Monjaret modèlent nos perceptions et nos relations. Recherches menées en terme de complémentarité, voire d'imbrication des sphères, elles nous invitent, nous historien(ne)s, à réévaluer nos catégories les plus habituelles en termes d'usage des biens et de définition des rôles, selon le sexe.
Autre anthropologue installé à Fribourg, Christian Giordano ne craint pas le débat avec les historiens et, sur la base d'une étude de l'espace méditerranéen, examine l'opposition classique entre sphères publique - espaces des échanges économiques - et privée, restreinte le plus souvent aux relations familiales. L'auteur invite donc à s'intéresser avant tout aux structures informelles qui traversent la famille: parrainage, amitié, relations et rapports de clientélisme.
Et l'histoire dans tout ça? Elle ne s'oublie pas. Elle est même bien présente grâce à quatre contributions, occasion pour le lecteur de remonter le temps s'il choisit une lecture linéaire du numéro. A mi-chemin du programme du sociologue, l'histoire orale, conduite par Louis-Philippe L'Hoste est l'occasion d'une exploration première d'un corpus exceptionnel d'entretiens auprès d'anciennes domestiques. On y découvre la pertinence ethnographique du concept de famille symbolique par l'évocation du passage de jeunes filles de la campagne au service de familles bourgeoises en tant que domestiques dans le premier quart de notre siècle.
Autres femmes, les travailleuses du textile au XIXe siècle: celles du Lancashire, évoquées par Jutta Schwarzkopf, occasion de reprendre - trente ans après - le dossier ouvert par Michael Anderson sur les structures familiales. On jugera ainsi des déplacements de la problématique. L'enquête porte sur la manière dont évolue la «conscience de soi» des tisserandes salariées dans les fabriques. Dans une perspective voisine, Elisabeth Joris et Heidi Witzig observent les interactions entre femmes et hommes à l'intérieur de la famille; elles montrent comment la place du travail et des niveaux de qualification permettent de décoder l'impact des transformations familiales depuis le XIXe siècle.
Quant à Ménétra, c'est avec lui que nous avons ouvert ce dossier, et c'est avec lui ou plutôt Daniel Roche que nous le clôturons. Écriture étonnante que cette autobiographie trop mal connue. L'analyse qu'en propose l'historien, en forme de narration glissant sur la vie du vitrier, révèle l'importance qu'il faut accorder à l'activation des liens en regard d'une historiographie de la famille trop respectueuse des dénombrements, recensements ou autres fiches de famille.
Ce numéro veut offrir au lecteur une clé d'entrée aux formes actuelles de la recherche sur la famille. Depuis les années '60, la démographie historique et le concept de protoindustrie ont largement contribué à penser la famille dans ses structures. Aujourd'hui, le regard s'est déplacé vers les usages, les modalités de reproduction des valeurs ou des techniques. La famille n'est plus le noyau central de l'édifice réflexif dans la mesure où elle n'intervient plus comme le seul pilier du rapport au monde que nous entretenons. L'écriture historique passe impérativement par le regard croisé entre organisation familiale au delà du foyer «nucléaire», institutions (entreprise, école, vie associative...) et pratiques sociales. Parmi les espaces sociaux dans lesquels les individus s'insèrent, l'interdépendance entre parenté, travail et rapports de genres nous semblait la plus prometteuse du point de vue analytique.

Frédéric Sardet (avec l'amicale complicité de Marianne Stubenvoll)


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