Der Käser Melchior Dönni will um 1900 beweisen, dass die Erde eine Scheibe ist. Er versteht sich als Aufklärer. Als einer der ersten «Flacherdler» im deutschen Sprachraum baut er Erdreliefs, die den Globus als Modell ablösen sollen. Das Buch versucht zu rekonstruieren, wie und warum der erfolgreiche Molkereibesitzer zu seiner alternativen Kosmologie gekommen ist.
1902 meldet der Luzerner Melchior Dönni sein «Weltall-Erd-Relief» beim Amt für Geistiges Eigentum in Bern an. Er ist überzeugt, dass das Relief früher oder später den Globus als Modell der Erde ablösen wird und daher ökonomisches Potenzial hat. Zu diesem Zeitpunkt hat er bereits mehrere Schriften publiziert, die beweisen sollen, dass die Erde eine Scheibe ist. Sie sind poetisch, apokalyptisch und pazifistisch. Dönni stützt sich auf seine Überlegungen und Beobachtungen, die er unter anderem im Luzerner Gletschergarten angestellt hat. Das etablierte naturwissenschaftliche Wissen weist er zurück, ohne Verschwörungstheoretiker zu sein. Vielmehr weist der «Pseudowissenschaftler» die Züge eines Aufklärers auf. Er wurde konsequent ignoriert.