Zwischen Oktober 2019 und Dezember 2021 führten Heidy Greco-Kaufmann (Leitung), Tobias Hoffmann-Allenspach und Simone Gfeller das Forschungsprojekt «Oskar Eberle (1902–1956): Identitätsdiskurs, Theaterpolitik und Laienspielreform» durch. Das Projekt wurde vom Schweizerischen Nationalfonds unterstützt und war am Institut für Theaterwissenschaft der Universität Bern angesiedelt. Das Forschungsteam hatte sich zur Aufgabe gemacht, zum ersten Mal den umfangreichen, im Swiss Archive of the Performing Arts (SAPA) in Bern aufbewahrten Nachlass Eberles aufzuarbeiten und aus dem bis dato fast unbekannten Material heraus einen neuen Blick auf das in der Forschung umstrittene Schaffen Eberles zu ermöglichen. Im Laufe des Projekts gelang es Heidy Greco-Kaufmann jedoch, auch grosse Teile von Eberles Privatnachlass zu sichten und auszuwerten. Dieser wird von Ambros Eberle, dem älteren Sohn Eberles, und seiner Frau Vreni gehütet. Mit diesem Zugang zu zusätzlichem Material musste sich der Fokus der Studie neu auch auf die biografischen Hintergründe von Eberles Schaffen ausweiten.
Der grössere Teil der Forschungsergebnisse wurde Anfang 2024 als Band 23 der Reihe Theatrum Helveticum veröffentlicht. Da die Publikation der gesamten Forschungsergebnisse den Rahmen eines einzelnen Bandes gesprengt hätte, musste Hoffmann-Allenspach seinen Beitrag erheblich kürzen und den thematischen Fokus verengen. Diese vorliegende Onlinepublikation dient dazu, auch die restlichen Ergebnisse für nachfolgende Forscherinnen und Forscher zugänglich zu machen. Sie enthält nahezu sämtliche Forschungsergebnisse von Hoffmann-Allenspach: neben etlichen Nebenepisoden vor allem auch die Schilderung von Eberles grossen Auftritten als Regisseur an der Landi 1939 in Zürich (Das eidgenössische Wettspiel) und am 650-Jahr-Jubiläum der Eidgenossenschaft in Schwyz (Bundesfeierspiel).