Pater Ambros Trafojer (1891–1974) war ein Konventuale des Benediktinerklosters Muri-Gries in Bozen (Südtirol). Der ausgebildete Theologe und erfahrene Seelsorger widmete sich zeit seines Lebens der Fotografie. Als leidenschaftlicher Amateur dokumentierte er über mehrere Jahrzehnte das Leben in seinem Stift und um sein Stift.
Die Publikation geht den Besonderheiten seines üppigen Fotonachlasses unter kulturwissenschaftlichen Fragestellungen nach und bettet Trafojers Wirken in die turbulente Geschichte Südtirols im 20. Jahrhundert ein. Besonderes Augenmerk gilt hierbei der ästhetischen und der bildtheoretischen Dimension eines zwischen Dokumentation und Beobachtung changierenden Bild-Œuvres.
Im Jahr 2027 wird das Benediktinerkloster Muri sein tausendjähriges Bestehen feiern. Im Hinblick auf dieses Jubiläum wurde das Projekt «Geschichte Kloster Muri» ins Leben gerufen, das von der gleichnamigen Stiftung getragen wird. Zum Gesamtprojekt gehört auch die Publikation von Themenheften und Monografien, die sich mit Aspekten der Klostergeschichte befassen.
«Ein reich illustrierter Band aus der Reihe Murensia aus dem Chronos Verlag geht den Besonderheiten seines üppigen Fotonachlasses unter kulturwissenschaftlichen Fragestellungen nach und bettet Trafojers Wirken in die turbulente Geschichte Südtirols im 20. Jahrhundert ein. Besonderes Augenmerk gilt hierbei der ästhetischen und der bildtheoretischen Dimension eines zwischen Dokumentation und Beobachtung changierenden Bild-OEuvres. Der Band mit den Aufnahmen von Ambros Trafojer bietet nicht nur seltene und einzigartige Einblicke in das klösterliche Leben von Muri-Gries, zahlreiche Aufnahmen bieten durch das Auge und die Vorstellungswelt des Fotografen Einblicke in eine sehr bewegte Zeit zwischen Aufstieg, Krieg, Niedergang, Vorkriegszeit, Krieg und Nachkriegszeit. Selten wie kaum andere hat Pater Ambros Trafojer mit seinen Aufnahmen von einem Ort aus seine Welt betrachtet und dokumentiert und damit ein zeitloses Werk hinterlassen, das erst ansatzweise in seiner Tiefe betrachtet und verstanden werden kann. Für fotohistorisch Interessierte eine einzigartige Dokumentation eines Lebens im und um ein Kloster!»
«Er sah die Bomben fliegen und das italienische Heer einmarschieren – und war ausserdem 1962 auch im Aargau zu Besuch. Und er hielt zeit seines Lebens immer die Kamera bereit, um solche Momente festzuhalten. Der Mönch Ambros Trafojer im Kloster Muri-Gries bei Bozen. […] 50 Jahre nach
dem Tod von Pater Ambros hat nun der Südtiroler Historiker Hannes Obermair den mit fast 20 000 Bildern riesigen Fotobestand untersucht und legt seine Erkenntnisse in einer neuen Publikation vor.»