1971 erlangte Bangladesch nach verlustreichem Kampf um Selbstbestimmung seine staatliche Unabhängigkeit. «Mein goldenes Bengalen», ein Gedicht des indischen Nobelpreisträgers Rabindranath Tagore, drückt den Traum derjenigen aus, die für ein freies Bangladesch kämpften. Was ist aus den Ideen von Freiheit, Gleichberechtigung, Demokratie und sozialer Gerechtigkeit geworden, die dem Kampf für die Unabhängigkeit zugrunde lagen?
Das Buch führt in die komplexen Probleme eines Entwicklungslandes ein und vermittelt Einblicke in die Geschichte, Gegenwart und mögliche Zukunft Bangladeschs. Porträts von Bangladeschis, die ihre Stimme für Freiheit und Recht, Würde und Menschlichkeit, Entwicklung und Selbstbestimmung erheben, stehen im Zentrum. Sie zeugen von der sprachlich-kulturellen und religiösen Vielfalt sowie von der Dynamik eines Landes, das wie kein anderes von Globalisierung und Klimakatastrophe betroffen ist.
Siehe auch: «My Golden Bengal. Views and Voices from Civil Society»
«The book My Golden Bengal: Views and Voices from Civil Society is a collection of instrospective interviews of eminent members of the civil society of Bangladesh taken by René Holenstein, a former Swiss Ambassador to Bangladesh. Divided into eight chapters, the book delves deep into the history, present and possible future of Bangladesh, providing distinctive and new insights into old issues. Holenstein's insightful commentaries contextualise the interviews and provide an outsider's perspective on the country that defied the negative presuppositions and made exemplary progress in multiple sectors. Positing the limitations alongside the stories of development and progress, the book asks the reader's a crucial question: has the dream of the ‹Golden Bengal› been achieved? Within its pages, it brings together some of the most brilliant and fearless contemporary minds of Bangladesh, and Holenstein's commentaries complement their ideas and opinions to create a book that compels retrospection». (University Press Limited)
«René Holenstein, der von 2017 bis 2020 die Schweiz als Botschafter vertreten hat, füllt mit seinem Buch ‹Mein goldenes Bengalen› die Wahrnehmungslücke. Ein willkommenes Buch, das ‹good news› dem gängigen Muster ‹bad news are good news› entgegenhält. Das heisst aber nicht, dass der Autor den Blick einseitig auf Erfolge richtet. Probleme werden ebenso offen benennt und analysiert. […].
Der Autor rückt sich selber nicht ins Zentrum der Analyse. Botschafter im eigentlichen Sinne vermittelt er über – wie es im Untertitel des Buches heisst – ‹Gespräche in Bangladesch› mit Frauen und Männern aus Politik, Wissenschaft, Kultur, Medien und zivilgesellschaftlichen Organisationen, wie prominente Stimmen die Entwicklung ihres Landes seit der Unabhängigkeit beurteilen. Was wurde erreicht, was nicht, welche Fortschritte erzielt, welche Rückschläge erlitten. Auch grosse Ungewissheiten über die künftige Entwicklung werden benannt.»
«Vor fünfzig Jahren liess die junge Generation die Nation von einem ‹goldenen Bengalen› träumen – einem unabhängigen, säkularen und demokratischen Staat, in dem soziale Gerechtigkeit herrschen würde. Obwohl diese Vision noch nicht verwirklicht ist, prägt sie weiterhin die Zukunftshoffnungen vieler Menschen. Wer in diesem Land lebt und arbeitet, staunt über die tief verwurzelte Zuversicht der Bangalen, dass es die nächste Generation besser haben wird als die jetzige. Man stösst in diesem Land auf einen Grundoptimismus, eine Dynamik und Zähigkeit, die einen immer wieder überrascht.»
«Naturkatastrophen, Armut und Überbevölkerung – das ist, was man gemeinhin mit Bangladesch verbindet. Doch der südasiatische Staat hat einen bemerkenswerten Aufstieg hinter sich.»
Das ganze Gespräch mit René Holenstein.
«[…] In dieser Weise gelingt durchaus ein Stimmungsbild des Landes und seiner Leute. Es sind vor allem die Aufbruchstimmung der Menschen in dem noch jungen Staat, die Holenstein beeindruckt haben und die er auch vermittelt.»
«Holenstein ist keiner, der sich damit rühmt, ein Drittweltland voranzubringen. Es geht ihm, der seit nunmehr 40 Jahren beruflich in der Entwicklungshilfe engagiert ist, vielmehr darum zu veranschaulichen, wie entscheidend es ist, dass die Menschen des Landes - jene an der Spitze genauso wie die Näherinnen und ihre Familien in den entlegenen Landstrichen - ihre Entwicklung selbst bestimmen können, und ihnen Wege und Mittel dahin aufzuzeigen und zugänglich zu machen.»
«Aus Sicht des Politologieprofessors Ali Riaz ist Bangladesch ein Land der Widersprüche und Paradoxien: Wirtschaftliche Entwicklung finde zwar statt, aber sie wird nicht begleitet von einer politischen Liberalisierung und der Verfestigung der Demokratie. Es ist offen, ob und wie lange Bangladesch den wirtschaftlichen Aufholprozess unter diesen Bedingungen fortsetzen kann.»
«In dem von persönlichen Erfahrungen gefärbten Buch lässt er in Interviews 22 Frauen und Männer zu Wort kommen, die sich couragiert für Freiheit, Würde, Entwicklung und Selbstbestimmung einsetzen.»
«René Holenstein, von 2017 bis 2020 Botschafter der Schweiz in Dhaka, geht dem Phänomen des «goldenen Bengalen», wie Rabindranath Tagore seine Heimat nannte, auf den Grund, und als Experte mehrerer Schweizer Organisationen zur Entwicklungszusammenarbeit weiß er, wovon er spricht ... Der Band ist solide aufgemacht, flüssig zu lesen und gründlich recherchiert; eine Chronologie, Kurzbiographien der Interviewten, ein Glossar, ein Datenblatt und eine Bibliographie vervollständigen die Lektüre.»
«[Holenstein] ist ein aufschlussreiches Buch gelungen, das zudem mit einem sorgfältig gestalteten Apparat ausgestattet ist.»