Gemeinsam wohnen

Kulturwissenschaftliche Blicke auf das Alter im Umbruch

Zürcher Beiträge zur Alltagskultur, Band 26
Broschur
2020. 320 Seiten
ISBN 978-3-0340-1577-6
CHF 48.00 / EUR 48.00 
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Angesichts des demografischen Wandels muss der Prozess des Alterns neu verhandelt und gedeutet werden. Am Beispiel gemeinschaftlichen Wohnens fängt das Buch die Vielfalt sich verändernder Alterswirklichkeiten ein und entwirft Altern als verhandelbares Konzept. Der ethnografisch-kulturanalytische Zugang entwickelt neue Perspektiven auf das Alter im Umbruch.
Jenseits von Erfolgszwängen und normierten Lebensläufen stellt sich die Frage: Wie will ich altern? Es gilt, den demografischen Wandel zu gestalten und Alternativen zu bisherigen Lebensweisen im Alter zu entwickeln. Dazu gehört die Frage: Wie will ich wohnen? Gemein­schaftliches Wohnen ist eine der Antworten auf die Herausforderungen, vor denen alternde Gesellschaften stehen. Denn gemeinschaftlich lassen sich die Aufgaben teilen, die sich jedem Einzelnen im Alter stellen. In dichter Beschreibung zeichnet das Buch gemeinschaftliche Wohnalltage nach und reflektiert sie im Spiegel gegenwärtiger Alterswirklichkeiten. Hierfür besuchte die Autorin Haus- und Wohngemeinschaften und führte mit den darin wohnenden Menschen Gespräche. Entstanden ist dabei ein differenziertes Tableau von Lebenswirklichkeiten voller Zuversicht und Ängsten zugleich.


hat Volkskunde, Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie neuere deutsche Literatur studiert. 2008–2018 war sie wissenschaftliche Assistentin am Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft der Universität Zürich.

Pressestimmen

«Niederhausers Dissertation zeigt, dass das Wohnen im Alter so divers ist wie die Phasen im Alter. Im Gegensatz zum Leben in einer Studenten-WG suchen die Seniorinnen und Senioren Verbindlichkeit und wollen zusammen älter werden. Man zieht nicht aus, wenn Probleme auftauchen, sondern versucht diese zu lösen. Die Kunst sei, in der Gemeinschaft Nähe zuzulassen und gleichzeitig selbstständig sein eigenes Leben zu führen. [...] Bleibt man in einer Alters-WG länger jung? ‹Wenn jung neugieriger bedeutet, dann ja›, sagt Rebecca Niederhauser. ‹Wer mit anderen zusammenlebt und sich mit ihnen austauscht, erhält neue Impulse und wird bereichert. In der Gemeinschaft sind soziale Kontakte selbstverständlicher, als wenn man alleine lebt. Gerade, wenn die Freunde wegsterben, werden solche Begegnungen wichtig.›»

Ganzer Beitrag

Kirchenbote, 28. April 2021, Tilman Zuber

«Ins Altersheim zu ziehen, ist für viele Seniorinnen und Senioren keine schöne Vorstellung. Doch es gibt Alternativen. Rebecca Niederhauser hat darüber geforscht und ein Buch geschrieben.»

Zürcher Oberländer, 16. Januar 2021, Heinz Zürcher

«Wie will ich im Alter wohnen? Heute sind nicht mehr nur klassische Altersheime, sondern neue Wohnformen gefragt wie beispielsweise gemeinsames Wohnen, durchaus auch zusammen mit jungen Menschen. Die Kulturwissenschaftlerin Rebecca Niederhäuser wirft in ihrem Buch einen kritischen Blick auf das Altern in der modernen Gesellschaft, indem sie Gespräche mit Menschen in Haus- und Wohngemeinschaften führt.»

Drogistenstern 6-7/2021, Bettina Epper

«In ihrer Doktorarbeit beleuchtet die Kulturwissenschaftlerin das Thema ‹gemeinsames Wohnen im Alter› aus einer umfassenden, ethnografischen Perspektive.»

Akzent – Magazin für Kultur und Gesellschaft, 1/2021, Redaktion

«Ein neues Buch beleuchtet die veränderten Ansprüche ans Wohnen im Alter: Die Alters-WG als kultureller Gewinn. Die Kulturwissenschaftlerin Rebecca Niederhauser hat kein Ratgeberbuch geschrieben. Sie wirft vielmehr – wie es im Untertitel ihres Buches ‹Gemeinsam wohnen› heisst – ‹kulturwissenschaftliche Blicke auf das Alter im Umbruch›.»

Curaviva, 3/2021, Urs Tremp

«Das Buch hat mich sehr bereichert! [...] Es ist einmal ein kritischer Beitrag zum Verständnis des Alterungsprozesses in modernen Gesellschaften. Es ist aber auch ein kritischer Beitrag zur Wohnkulturforschung. Es verändert den Blickwinkel auf das Alter einerseits und die dafür notwendigen Wohnformen andererseits. Es sollte nicht nur allen empfohlen werden, die sich professionell mit architektonischen, stadtplanerischen und städtebaulichen Aspekten des Wohnens beschäftigen oder die sich mit Wohnformen, dem Wohnen selbst auseinandersetzen. Es sei auch all denjenigen ans Herz gelegt, die sich in der Lebensphase des Alterns und Altseins befinden und sich ab und zu fragen, wie sie eigentlich noch wohnen wollen, wenn alles im Alter noch geht, und wenn alles irgendwann schwierig wird.»

Vollständige Rezension

socialnet.de, 14. Dezember 2020, Detlef Baum

In dieser Publikationsreihe des Instituts für Populäre Kulturen der Universität Zürich stehen Dissertationen im Vordergrund. Die Beiträge sind einem alltagskulturellen Zugang verpflichtet und umfassen historische und gegenwartsbezogene Probleme, Ethnografien von ländlichen und urbanen Lebenswelten, theoretische Diskussionen sowie Analysen konkreter Objekt- und Symbolkulturen.