Die zerstörte Stadt

Katastrophen in den schweizerischen Bilderchroniken des 15. und 16. Jahrhunderts

Medienwandel – Medienwechsel – Medienwissen (ISSN 2504-1045), Band 41
Broschur
2020. 248 Seiten, 41 Farbabbildungen
ISBN 978-3-0340-1436-6
CHF 48.00 / EUR 48.00 
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Katastrophen stellen ein wesentliches Thema städtischer Geschichtsschreibung dar. Insbesondere Stadtzerstörungen durch Brände, Erdbeben oder Hochwasser waren jeweils erschütternde Ereignisse der städtischen Geschichte und mussten erklärt werden. Wie Katastrophen historisiert wurden, lässt sich in besonderer Weise an den schweizerischen Bilderchroniken des 15. und 16. Jahrhunderts beobachten, die den Text mit bildlichen Darstellungen verbinden. Die Studie fragt einerseits nach den Strategien der Chronistik, das Katastrophale der Ereignisse herauszustellen, andererseits danach, wie Katastrophen interpretiert, mit Sinn verknüpft und als Teil der historischen Ordnung gedeutet werden.

studierte Geschichte und Archäologie in Münster und Perugia. 2013–2017 war sie Mitarbeiterin beim Nationalen Forschungsschwerpunkt «Medienwandel – Medienwechsel – Medienwissen. Historische Perspektiven» (Universität Zürich).


Aufsätze im Chronos Verlag

Pressestimmen

«Die Studie leistet zweifelsohne einen wichtigen Beitrag zur historischen Katastrophenforschung des 15. und 16. Jahrhunderts und analysiert dabei eine für die Schweizer Geschichte zentrale Quellengattung hinsichtlich Stadtbränden, Erdbeben und Hochwasserereignissen.»

sehepunkte 21 (2021), Nr.5, 15. Mai 2021, Christian Rohr

«Es gelingt der Autorin, Aspekte der historischen Katastrophenforschung mit medialen Perspektiven und historiographischen Fragestellungen zu verbinden. Die additive Darstellungsweise macht es der LeserIn teilweise schwer, der Argumentation der Autorin zu folgen, eine stärkere Bewertung der eigenen Ergebnisse wäre wünschenswert gewesen. Insgesamt zeigt die Dissertationsschrift aber einleuchtend auf, wie durch katastrophale Ereignisse herbeigeführte Stadtzerstörungen durch unterschiedliche darstellerische Techniken sinnvoll in das historische Narrativ integriert werden konnten.»

Schweizerische Zeitschrift für Geschichte, 71/1 (2021), Elena Magli

«Die vorliegende Monographie von Daniela Schulte fußt daher in gewissem Maße auf einzigartigen Quellen, doch spiegeln sich hier zugleich in vielfacher Hinsicht allgemeine Entwicklungstendenzen wider, für die wir auch in den anderen mitteleuropäischen Ländern Analogien finden. Auch aus methodischer und komparativer Perspektive erweist sich die Untersuchung deshalb als inspirativ und ertragreich.»

MIÖG 129 (2021), Robert Šimůnek

«Zusammenfassend möchte ich die Stärken der Arbeit hervorheben: Neben der interdisziplinären Herangehensweise, der gleichberechtigten Analyse von Bild und Text sowie Manuskript und Druck sowie der Quellenfülle, ist der komparative Ansatz zu nennen, der zu weiterführende Ergebnissen in der Verarbeitung und visuellen wie textuellen Darstellung von Ereignissen innerhalb städtischer Chroniken liefert. Insgesamt führt die Studie vor Augen, wie aussagekräftig Bilderchroniken sind, wenn sie mit einem multiperspektiven Forschungsansatz untersucht werden.»

Vollständige Rezension

H-Soz-Kult, 29. September 2020, Julia Bruch

«In dieser mit 200 Seiten Textteil angenehm kompakten Zürcher Dissertation werden die vor allem in Bern und Zürich entstandenen vielfach intertextuell miteinander verbundenen Schweizer Bilderchroniken des 15. und 16. Jahrhunderts auf ihre Darstellung von Stadtzerstörungen durch Naturkatastrophen hin befragt. [...] Die Synthese gelingt gut und wird für jede*n immer wieder hilfreich sein, der oder die sich wieder einmal mit diesen hochspannenden Handschriften beschäftigt.»

Zeitarbeit. Aus- und Weiterbildungszeitschrift für Geschichtswissenschaften, 2/2020, Hiram Kümper

Diese Buchreihe vereinigt Studien des gleichnamigen Nationalen Forschungsschwerpunkts sowie mediengeschichtliche Arbeiten. Sie rückt die Zeit vor der Ausbreitung der Massenmedien und insbesondere die medialen Verhältnisse der Vormoderne ins Zentrum. Damit ermöglicht sie Einblicke in die Andersartigkeit älterer Kommunikationsformen und erlaubt es gleichzeitig, Voraussetzungen für die mediale Formierung der Neuzeit zu ergründen.