Seit den 1970er Jahren formierten sich Menschen mit Behinderung weltweit im Kontext der neuen sozialen Bewegungen. Sie bildeten darin eine vielstimmige Gruppe, deren Exponentinnen und Exponenten sich gezielt, provokativ und kenntnisreich zu den eigenen Themen und Anliegen äusserten. Die Zeitschrift PULS versammelt einige dieser Stimmen. Der vorliegende Band erschliesst diese nur Insidern bekannte Bewegung einem breiten Publikum. Er macht die Kernanliegen von Menschen mit Behinderung deutlich und zeigt die Herausforderungen für eine demokratische Sozialpolitik.
Der Band mit zahlreichen Abbildungen beinhaltet einen Beitrag des Historikers Brian McGowan, der die Zeitschrift analysiert und zeitgeschichtlich einordnet. Der Hauptteil besteht aus Interviews mit acht ehemaligen Redaktionsmitgliedern der Zeitschrift: Jiri Gajdorus, Katharina Kanka, Thea Mauchle, Jürgmeier, Susanne Schriber, Wolfgang Suttner, Hans Witschi und Aiha Zemp. Die Herausgebenden erläutern die Entstehung des Buches und identifizieren Forschungslücken. Gleichzeitig mit dem Erscheinen des Sammelbands wird der Gesamtbestand der Zeitschrift – weit über 6000 Druckseiten – online frei zugänglich gemacht.