Im Ausland wurde die Gebrauchsgrafik aus der Schweiz schon früh als etwas Eigenständiges, als «Swiss sytle» eben, wahrgenommen. Die Urheber waren vorwiegend Grafiker aus Zürich und Basel, die in der Regel ihr Standbein in der Werbung und ihr Spielbein in der Kunst hatten. Was Otto Baumberger, Max Bill, Alois Carigiet, Karl Gerstner, Robert S. Gessner, Gottfried Honegger, Max Huber, Herbert Leupin, Richard Paul Lohse, Herbert Matter, Josef Müller-Brockmann, Xanti Schawinsky, Niklaus Stoecklin, Carlo L. Vivarelli und andere in der Zeit zwischen den Landesausstellungen von 1914 und 1964 entworfen hatten, bildet als Ganzes den bedeutendsten Beitrag der Schweiz an die visuelle Kultur des 20. Jahrhunderts.
Das Buch spürt dem «Grafikertum im Schweizer Künstlertum» nach: Ein Essay legt seine soziologischen und gestalterischen Eigenheiten dar, die Chronologie dokumentiert die gebrauchsgrafischen Ereignisse, und die Bibliografie schliesslich bietet einen wertvollen Überblick über die bisher zur hiesigen Grafik erschienene Literatur und bildet somit ein unerlässliches Arbeitsinstrument.
Christoph Bignens (Dr. phil., geb. 1943) ist Kunsthistoriker und Publizist. Seine zuletzt erschienenen Arbeiten sind: «Max Bill: Typografie, Reklame, Buchgestaltung» und «Richard Paul Lohse: Konstruktive Gebrauchsgrafik»