Vor zwei Jahrhunderten erschien manchen die Natur der Schweiz als Inkarnation der schönen Landschaft und als neues Arkadien. Vor einem Jahrhundert gehörten die Schweizer zu den ersten, die Fauna und Flora schützten. Die heutige Ökologie wurzelt in der Bio-Geographie, einer Domäne, in der sich Gelehrte in Genf wie in Zürich auszeichneten. Die Alpen ermöglichen aber auch technische Leistungen, die Ausdruck der Beherrschung der Natur durch den Menschen sind: im 19. Jh. Eisenbahntunnels und -brücken, Mitte des 20. Jh. kühne Staudämme. Waren die Schweizer vor 40 Jahren nicht stolz darauf, in den Statistiken als die grössten Betonverbraucher zu erscheinen? Doch dann haben die Angst vor der Kernenergie, vor Chemiekatastrophen, der Smog und die Entdeckung der Zerbrechlichkeit des biologischen Gleichgewichts unseres Planeten andere Empfindungen geweckt.
Dieses Buch analysiert den Wandel in der Haltung der Natur gegenüber: von Bewunderung und Furcht über Veränderungswillen zum Schutz. Es zeigt, wie sehr die Entwicklung der gesellschaftlichen Nutzung der Natur und die Sensibilisierung gegenüber der Umwelt zusammengehören.
«Diese erste Umweltgeschichte der Schweiz ist, wie der Autor freimütig bekennt, nicht vollständig. [...] Dies beeinträchtigt jedoch wenig den Rang eines sowohl durch die Originalität des methodischen Vorgehens als auch durch die Weite des Wissenshorizonts eindrücklichen Werks.» Aargauer Zeitung