Arbeiterschaft und Wirtschaft in der Schweiz 1880–1914

Soziale Lage, Organisation und Kämpfe von Arbeitern und Unternehmern, politische Organisation und Sozialpolitik

Bd. 1: Gruner Erich, Wiedmer, Hans-Rudolf: Demographische, wirtschaftliche und soziale Basis und Arbeitsbedingungen

Gebunden
1987. 636 Seiten
ISBN 978-3-905278-14-9
CHF 38.00 / EUR 28.00 
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Nach fast zwanzig Jahren liegt nun in drei Bänden die Fortsetzung der «Arbeiter in der Schweiz im 19. Jahrhundert» vor. Es werden die entscheidenden Jahre 1880-1914 behandelt.
Im ersten Band wird durch die wirtschaftsgeschichtliche Analyse deutlich gemacht, wie sich die Schweiz infolge des Bevölkerungswachstums und der Verstädterung, durch den Aufbau neuer Leitindustrien, die Ausbeutung neuer Energien und die endgültige Exportorientierung beispiellos gewandelt hat. Dasselbe wird anhand der Arbeiterschaft gezeigt, z. B. im Wettbewerb zwischen Gewerbe und Grossindustrie, in der Weiterführung der Heim-, Frauen- und Kinderarbeit und ihrer teilweisen Ersetzung durch die Beschäftigung von Fremdarbeitern.
Im zweiten und dritten Band wird abgeklärt, weshalb eine ursprünglich für friedliche Evolution eintretende Arbeiterbewegung ihre Bewegungsfreiheit auf dem Arbeitsmarkt verlor. Man hatte den Streik, ihr wichtigstes Kampfmittel, um so mehr als staatsgefährdend beurteilt, je alltäglicher er wurde. Erlebte doch die Schweiz zwischen 1880 und 1914 gegen 2500 Streiks.
Wie weit konnten die in ihrer Aktionsfreiheit eingeschränkten Gewerkschaften im Wechsel der Aktionsfelder durch die Zusammenarbeit mit der sozialdemokratischen Partei den anfänglich ebenso offen erscheinenden politischen Aktionsraum ausschöpfen? Neben der Analyse der Parteipolitik in Wahlen und Abstimmungen auf allen politischen Ebenen, neben der Rolle der Emigranten deutscher, italienischer und russischer Herkunft, neben dem Terrorismus, steht hier die gesellschaftliche Analyse des Gegensatzes zwischen Bürgertum und Arbeiterschaft im Vordergrund.

(1915–2001)


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