«Ein gehorsames Leben»

Identitäten von Benediktinerinnen anhand lebensgeschichtlicher Interviews

Murenser Monografien, Band 6
Gebunden
Erscheint im Oktober 2025. ca. 508 Seiten, ca. 60 Farbabbildungen
ISBN 978-3-0340-1799-2
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Die Ordensgemeinschaften in der Schweiz wurden bisher mehrheitlich als Institutionen untersucht, Frauen dabei weitgehend marginalisiert. Um dem zu begegnen, führte die Autorin Oral-History-basierte Gespräche mit 36 Benediktinerinnen. Sie zeigen, dass die lange Kontinuität der monastischen Gemeinschaftskultur, wie sie nur in Frauenklöstern bis heute bewahrt wird, hauptsächlich durch die Eingliederung des Individuums in kollektive Strukturen möglich war. Dies ging mit dem Verzicht auf die Befriedigung eigener Bedürfnisse einher. Trotzdem oder gerade deswegen eröffnete sich den Frauen eine sinnstiftende Existenz. Im Vergleich mit Interviews, die mit männlichen Ordensgenossen geführt wurden, zeigen sich erhebliche Unterschiede im Gehorsamsverständnis und somit in der Gestaltung des Alltags. Schlüsselthemen sind die Bildung und die traditionellen Rollenzuschreibungen, besonders die liturgischen Kompetenzen. Der Wissenstransfer von Männer- zu Frauenklöstern glich die Abhängigkeiten und Ungleichheiten innerhalb des katholischen Netzwerks lange Zeit gewinnbringend aus.

Dr. phil., Kirchenhistorikerin, ist Projektleiterin am Lehrstuhl für Kirchengeschichte der Theologischen Fakultät der Universität Luzern.

Im Jahr 2027 wird das Benediktinerkloster Muri sein tausendjähriges Bestehen feiern. Im Hinblick auf dieses Jubiläum wurde das Projekt «Geschichte Kloster Muri» ins Leben gerufen, das von der gleichnamigen Stiftung getragen wird. Zum Gesamtprojekt gehört auch die Publikation von Themenheften und Monografien, die sich mit Aspekten der Klostergeschichte befassen.