Wie kommt es, dass die Schweiz im 21. Jahrhundert den lateinischen Namen «Confoederatio Helvetica» trägt, worauf das Kürzel CH auf jedem Automobil und vor jeder Bankkontonummer hinweist?
Vor 2000 Jahren beschrieben antike Schriftsteller eine Menschengruppe – aus ihrer Sicht hoch im Norden –, die sie Helvetier nannten. Mehr als 1000 Jahre später versuchten Gelehrte diese lateinischen Texte zu verstehen, das Land Helvetien mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln zu lokalisieren und mit der schweizerischen Eidgenossenschaft zur Deckung zu bringen.
Um 1800 wurde das politische System der Helvetischen Republik, der Helvetik, errichtet, ja sogar von Helvetismus war die Rede. Eine neue Richtung gab dem Begriff später eine Frau namens Helvetia, omnipräsent bis heute auf Briefmarken und Münzen.
Das Buch bietet eine Spurensuche durch die Geschichte der Schweiz, bei der sich Mythos und historische Wirklichkeit stets überschneiden.
«Wer erinnert sich noch an Divico, den greisen Anführer der Helvetier? Und welche Rolle spielte Julius Cäsar bei der Überlieferung der Ereignisse? Wann trat eigentlich Helvetia als sinnbildliche Übermutter der Schweiz erstmals in Erscheinung? Und wieso musste der Bundesrat intervenieren, als es darum ging, Helvetia auf Münzen würdevoll abzubilden? Mit Helvetia und dem keltischen Volksstamm der Helvetier, die bis heute als Ur-Schweizer gelten, hat sich der Prähistoriker Felix Müller beschäftigt.»